Sand im Getriebe: Insolvenzrate im Maschinenbau stark angestiegen

2020 05 WiK Bild2Der Maschinenbau-Sektor ist ein essenzieller Bestandteil der deutschen Wirtschaft, aber wie steht die Branche finanziell da? Rund 1,4 % der Firmen im Maschinenbau-Sektor konnten ihre Rechnungen 2019 nicht mehr begleichen. Diese Insolvenzrate fällt mehr als doppelt so hoch aus wie der branchenübergreifende Durchschnitt von 0,6 %. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der insolventen Unternehmen sprunghaft um 0,4 % an – und das, obwohl sich 2019 die Zahl der aktiven Unternehmen in dem Sektor signifikant verringert hatte.

Nur etwa 12 % der Betriebe sind 2019 in die Überschuldungsfalle getappt – in der gesamtdeutschen Wirtschaft sind es rund 14 %. Dabei kristallisiert sich die Faustregel heraus: Je größer die Firma, desto höher das Überschuldungsrisiko. In der Maschinenbau-Branche verhält es sich dagegen genau umgekehrt: Knapp jeder fünfte Kleinstunternehmer, aber nur rund 2 % der Großbetriebe haben sich an Krediten und Darlehen übernommen.
Viele Unternehmen begleichen ihre Rechnungen unpünktlich – im Schnitt zahlen deutsche Firmen etwa 5,1 Tage nach dem vereinbarten Zahlungsziel. Die Maschinenbau-Branche ist disziplinierter, hier dauert es im Schnitt 4,3 Tage zu lang, bis das Geld überwiesen wird. Steigende Insolvenzzahlen im Vorjahr sind ein Vorbote auf die stürmischen Zeiten, welche die Maschinenbrau-Branche in diesem Jahr erwartet. Der Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Carl Martin Welcker, erwartet ein reales Produktionsminus von bis zu 5 %, ausgelöst durch die schwierige wirtschaftliche Situation um den Corona-Virus.

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  • Ausgabe: Mai
  • Jahr: 2020
  • Autoren: Redaktion
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