zvei-Informationen 12/2024

zvei-Informationen 12/2024

ZVEI-Umfrage: Großes Interesse in der Bevölkerung an dynamischen Stromtarifen und zeitvariablen Netzentgelten

Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag des ZVEI unterstreicht das wachsende Interesse der Bevölkerung in Deutschland an dynamischen Stromtarifen und zeitvariablen Netzentgelten. Diese innovativen Ansätze zur effizienten Stromnutzung bieten erhebliche Vorteile für die Netzstabilität und den Geldbeutel der Endverbraucher – privat wie gewerblich. Unter Hausbesitzern mit Elektrofahrzeugen (EV), Wärmepumpen (WP) oder Photovoltaikanlagen mit Heimspeichern (HS) ist die Bereitschaft zur Anpassung an neue Tarife mit mehr als 40 Prozent besonders hoch. Wie aus der Umfrage hervorgeht, sind bislang jedem Dritten variable Netzentgelte ein Begriff. Unter Hausbesitzern mit EV, WP oder HS sogar jedem Zweiten. Bei dynamischen Stromtarifen sind die Bekanntheitswerte noch höher:

Knapp die Hälfte aller Befragten hat schon einmal von dynamischen Stromtarifen gehört. Bei Hausbesitzern mit EV, WP oder HS steigt dieser Wert sogar auf zwei Drittel. „Diese Zahlen verdeutlichen: Viele Menschen sind bereit für solche Tarife und damit auch für eine Flexibilisierung ihrer Stromnutzung – damit sie selbst Geld sparen, aber auch Deutschland insgesamt, und eine möglichst stabile Stromversorgung unterstützt wird“, zeigt sich Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung positiv überrascht. „Das ist ein ermutigendes Signal, dass die Bevölkerung innovative Wege beschreiten möchte, um die Energiewende zu unterstützen.“ Zudem besteht ein ausgeprägtes Interesse an weiteren Informationen: Mehr als jeder Zweite (55 %) möchte mehr über dynamische Stromtarife und zeitvariable Netzentgelte erfahren. Knapp 80 Prozent derjenigen, die mit diesen Konzepten vertraut sind, befürworten eine Preissenkung der Strompreise zu Zeiten hoher Erneuerbaren-Produktion – und zwar gleichermaßen für private Verbraucher wie für Unternehmen. Verpflichtend angeboten werden müssen dynamische Stromtarife ab Anfang 2025. Dennoch wäre schon heute jeder Dritte unter denjenigen, die noch keine dynamischen Tarife nutzen, bereit, auf einen solchen umzusteigen. Richtung Politik und Netzbetreiber sieht Weber in diesen Ergebnissen einen klaren Handlungsauftrag: „Politik, Netzbetreiber und Stromversorger müssen den Wechsel zu dynamischen Stromtarifen und zeitvariablen Netzentgelten so einfach wie möglich gestalten und den bürokratischen Aufwand beim Einbau steuerbarer Verbraucher wie Wärmepumpen und Ladesäulen reduzieren. Die Offenheit der Bevölkerung ist da, jetzt gilt es, die nötigen Schritte zu unternehmen und Anreize zu setzen, um auch künftig eine stabile, sichere, effiziente und bezahlbare Stromversorgung zu gewährleisten.“ Das Meinungsforschungsunternehmen Civey hat für ZVEI e.V. vom 24. bis 29.9.2024 rund 2.500 Bundesbürger:innen ab 18 Jahren, 1.000 Personen, die schon einmal von dynamischen Stromtarifen und/oder variablen Netzentgelten gehört haben und 1.000 Personen, die keinen Tarif mit dynamischer Preisanpassung oder variablem Netzentgelt nutzen, befragt. Alle Daten wurden im Civey-eigenen Panel mit verifizierten Teilnehmern erhoben. Die Ergebnisse sind unter Berücksichtigung des angegebenen statistischen Fehlers repräsentativ für die angegebene Grundgesamtheit.

Noch keine Trendwende bei deutschen Elektroexporten

Mit einem Wert von 20,2 Milliarden Euro haben die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ihren Vorjahreswert im September 2024 erneut um 2,7 Prozent verfehlt. „Auch wenn der jüngste Rückgang kleiner war als in den vorangegangenen Monaten des laufenden Jahres, bleibt eine wirkliche Trendwende bei der Exportentwicklung weiterhin aus“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. In den gesamten ersten neun Monaten dieses Jahres summierten sich die aggregierten Branchenausfuhren auf 185,4 Milliarden Euro – ein Minus von 3,4 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland lagen im September mehr oder weniger auf Vorjahresniveau (+ 0,1 % auf 21,8 Mrd. €). Im Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich September 2024 erzielten die Elektroimporte einen Wert von 188,2 Milliarden Euro, was einen Rückgang von 7,0 Prozent gegenüber Vorjahr bedeutet. In die Industrieländer exportierte die deutsche Elektro- und Digitalindustrie im September 2024 Waren im Wert von 13,0 Milliarden Euro (- 4,9 %). Zuwächse wurden hier mit Schweden (+ 15,5 % auf 546 Mio. €) und Tschechien (+ 6,7 % auf 854 Mio. €) verzeichnet. Die Ausfuhren nach Belgien (- 0,8 % auf 450 Mio. €), in die Schweiz (- 2,3 % auf 676 Mio. €), die USA (- 2,5 % auf 2,0 Mrd. €) und nach Spanien (- 3,1 % auf 719 Mio. €) waren moderat rückläufig. Im Geschäft mit Japan (- 6,0 % auf 240 Mio. €), Österreich (- 6,9 % auf 841 Mio. €), Frankreich (- 7,6 % auf 1,2 Mrd. €), dem Vereinigten Königreich (- 8,0 % auf 759 Mio. €), Südkorea (- 9,0 % auf 282 Mio. €), den Niederlanden (- 9,5 % auf 1,2 Mrd. €), Italien (- 10,2 % auf 928 Mio. €) und Dänemark (- 10,7 % auf 230 Mio. €) waren die Rückgänge größer. Die Lieferungen nach Taiwan brachen um 45,5 Prozent auf 188 Millionen Euro ein, wofür allerdings auch Unwetterlagen sowie ein recht hoher Vorjahreswert mitverantwortlich gewesen sein dürften. Von Januar bis September 2024 kamen die aggregierten Branchenausfuhren in die Gruppe der Industrieländer auf 119,0 Milliarden Euro – ein Minus von 5,1 Prozent gegenüber Vorjahr. Bei den Branchenlieferungen in die Schwellenländer zeigte sich im September eine positive Entwicklung: Sie stiegen um 1,5 Prozent gegenüber Vorjahr auf 7,2 Milliarden Euro. Die Ausfuhren in die Ukraine (+ 95,2 % auf 122 Mio. €), nach Brasilien (+ 13,6 % auf 162 Mio. €) und Südafrika (+ 12,4 % auf 140 Mio. €) legten deutlich zu. Mit Indien (+ 2,7 % auf 262 Mio. €), der Türkei (+ 2,2 % auf 342 Mio. €), Rumänien (+ 0,3 % auf 468 Mio. €) und Ungarn (+ 0,2 % auf 724 Mio. €) waren die Zuwächse moderater. „Auch bei den China-Exporten konnte im September ein kleines Plus von 0,4 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro erzielt werden, nachdem es hier im vorherigen Berichtsmonat August noch um ein Zehntel abwärts gegangen war“, so Gontermann. Die Lieferungen nach Polen (- 3,1 % auf 1,0 Mrd. €), Thailand (- 3,3 % auf 101 Mio. €), Malaysia (- 5,6 % auf 207 Mio. €) und Mexiko (- 7,1 % auf 276 Mio. €) wiederum nahmen im September ab. Die Exporte nach Russland (- 19,6 % auf 44 Mio. €) blieben stark rückläufig. In den ersten neun Monaten dieses Jahres lagen die deutschen Elektroexporte in die Schwellenländer-Märkte mit 66,4 Milliarden annähernd auf Vorjahresniveau (- 0,3 %).

Termine

 

Sitzungsdatum

Name der Sitzung

Sitzungsort

Januar

   

22.01.2025

Seminar: Material-Compliance-Prozess

Online

28.01.2025

REACH-Pflichten für die Elektro- und Digitalindustrie

Online

29.01.2025

Fachtagung: Batteriemodule, E-Motoren und Transformatoren

Fulda, Konferenz

Februar

   

18.02.2025

Seminar: Persistente organische Schadstoffe (POP)

Online

März

   

13.03.2025

Material- und Produktkonformität weltweit – ein Überblick

Online

Kontakte

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Lyoner Straße 9
60528 Frankfurt am Main
Tel. 069/6302-276/-251
Fax 069/6302-407
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ZVEI-Fachverband PCB and Electronic Systems
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Tel. 069/6302-437
Fax 069/6302-438
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  • Ausgabe: Dezember
  • Jahr: 2024
  • Autoren: Redaktion
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