Bauteil- und Anlagenreinigung mit der Macht des Lichts

Durch laserbasierte Verfahren können Oberflächen zuverlässig gereinigt werden - (Foto: EraserLaser GmbH)
  • Titelbild: Durch laserbasierte Verfahren können Oberflächen zuverlässig gereinigt werden - (Foto: EraserLaser GmbH)

Laser Cleaning, die Reinigung mit Laserlicht, kennt sprichwörtlich keine Grenzen. Das Licht dringt in alle Bereiche vor und sorgt dort, wo es gebündelt auf ein Werkstück trifft, für eine effektive Oberflächenbehandlung. Mit der modernen Technik von Laserstrahlmaschinen ist es mittlerweile möglich, viele Problemzonen im Bereich der Strahldienstleister zu lösen, sei es wegen sehr sensibler Oberflächen, der Minimierung von Lärmemissionen und Stromeffizienz, oder dem Ausbleiben von zusätzlichen Strahlmitteln (Staubreduktion).

Lasern statt Strahlen

Die Laserbearbeitung von Teilen ist längst den Kinderschuhen entwachsen und hat sich in vielen Bereichen als robuste, zuverlässige Methode zur Oberflächenbearbeitung etabliert. Gerade wenn Sandstrahlen aufgrund der mechanischen Einwirkung oder der damit verbundenen Staubbelastung an seine Grenzen stößt, kommt immer öfter ein Lasersystem zum Einsatz. Doch auch das CO2-Strahlen (Trockeneisreinigung) zur Oberflächenreinigung wird zunehmend durch eine geeignete Laserreinigung ersetzt. Hier erspart sich der Anwender auch das kostenintensive Lagern von Verbrauchsmaterial. Das junge Unternehmen EraserLaser im deutschen Siek im Norden Hamburgs ist spezialisiert auf eine solche laserbasierte Oberflächenreinigung. Neben dem Hauptsitz in Deutschland gibt es bereits wenige Jahre nach Firmengründung Niederlassungen in Spanien, Österreich und Ungarn. Vielfältig wie die eingesetzten Lichtstrahlen sind dabei auch die Anwendungen. Die Laser für die Anlagen und mobilen Geräte werden zugekauft, EraserLaser hebt jedoch hervor, dass es sich um Lasertechnik made in Germany handelt. Die Stärke und Auslegung der Geräte kann an die Kundenanforderungen anpasst werden.

Per Laser Oberflächen reinigen

gt 2025 02 004Das Laser Backpack ist das ideale Gerät, wenn beim Reinigen mit Laserlicht Mobilität gefragt ist, um etwa an Fassaden auf einer Leiter zu reinigen oder bei großen Maschinen auch zwischen Bauteile gelangen zu können - (Foto: EraserLaser GmbH)Die Reinigung mit Laserlicht ist nicht nur effektiv und umweltfreundlich, sondern auch vielseitig einsetzbar. Das generelle Prinzip der Reinigung beruht auf einer Entfernung der Verschmutzungen oder Deckschichten (wie Rost) durch Verdampfen. Wichtig ist dabei die Verwendung gepulster Lasersysteme. Nur so bleibt die thermische Einwirkung auf das Basismaterial minimal. Ist der Belag entfernt, ändert sich das Reflexionsvermögen der Oberfläche, die Laserstrahlen werden reflektiert und der Abtragprozess stoppt. Das Verfahren ist so materialschonend, dass auch historische Dokumente so gereinigt werden können. Wichtig dabei ist, dass die Oberfläche selbst nicht – wie bei Strahlprozessen durchaus üblich – verändert (z. B. aufge­raut) wird, sondern ihre ursprüngliche Struktur bewahrt. Möchte man strukturieren, so sind entsprechende Anpassungen der Laserparameter notwendig. Der gerichtete Laserstrahl bietet einige interessante Möglichkeiten. So kann z. B. eine Oberfläche nur partiell aktiviert werden, was in Richtung Selektivgalvanik ein breites Anwendungsfeld eröffnet. Generell eignet sich die Reinigung mit Laserlicht besonders dazu, homogene und lokal begrenzte Schichten von einem metallischen Grundmaterial zu entfernen. Die physikalischen Eigenschaften (vor allem das Absorptionsverhalten) des Belags haben einen entscheidenden Einfluss auf den Prozess. Alle Materialien haben eine sogenannte Ablationsschwelle. Darunter versteht man die minimale Leistungs- oder Energiedichte, bei der (bei einer gegebenen Wellenlänge und Pulslänge) Ablation möglich ist. Diese Grenze ist materialspezifisch. Wenn die von einem Laser erzeugte Intensität über der Ablationsschwelle des Materials liegt, wird das Material abgetragen. Liegt die Intensität jedoch unter der Ablationsschwelle, passiert nichts außer einem leichten Temperaturanstieg. Die Geschwindigkeit der Ablation ist von den Adsorptionseigenschaften und der Dicke des abzutragenden Materials abhängig. Die sogenannte Flächenrate ist z. B. für dünne Oxidschichten wesentlich höher als für dickere Farb-und Lackschichten. Dicke Rostbeläge können mitunter auch einen zweistufigen Prozess erfordern. Die Materialien, die von der Oberfläche ausgestoßen werden, verdampfen zu Rauchgasen. Obwohl diese Dämpfe minimal sind, ist in der Regel eine Rauchabsaugung in der Nähe des Lasers erforderlich, um eine Ansammlung und Behinderung des Lichtstrahls zu vermeiden. Obwohl generell ein Abtrag von Schichten mit einer Schichtdicke von über 0,5 mm als unwirtschaftlich gilt, insbesondere für große Flächen, so kann dies bei der Instandhaltung von Maschinen dennoch Sinn machen.

Stationäre Anlagen oder mobile Lösungen – alles ist möglich

Die Lasersysteme können problemlos in bestehende Anlagen integriert werden und stehen so wartungsarm rund um die Uhr für die Oberflächenbearbeitung zur Verfügung. Mit Laserquellen der Klasse 4 ist nach gültigem europäischem Gesetz neben baulichen Schutzmaßnahmen auch ein Laserschutzbeauftragter zu benennen. Ganz allgemein setzt EraserLaser auf Beratungen und Schulungen, um einen sicheren und effizienten Betrieb der Anlagen sicherzustellen. Gemeinsam mit den Kunden werden Applikationen erarbeitet und Prozesse optimiert. Dies gilt auch für die mobilen Geräte. So werden für die Anlagenreinigung Rucksacksysteme angeboten. Dieses Laser-Backpack ist das ideale Gerät, um etwa an höhergelegte Anlagenteile auf einer Leiter zu gelangen oder bei großen Maschinen mit der Reinigung auch zwischen Bauteile reichen zu können. Alles, was für die Laserreinigung benötigt wird, ist im Rucksack integriert, ein kleiner Touchscreen für die Einstellungen und die Lasergun mit Halfter gehören ebenfalls zu dem kompakten Paket. Wahlweise sind 50- oder 100 -Watt-Laser verbaut. Von der mobilen Reinigung, über die Anwendung in einer Werkstatt bis zum Einsatz in der industriellen Produktion sind so alle Anwendungsbereiche gut abgedeckt. Von der Schweißnahtreinigung über die Instandhaltung, die Entfettung von Oberflächen bis hin zur Aktivierung, bietet die Laserreinigung eine flexible Arbeitsmethode für unzählige Anwendungen.

  • Ausgabe: Februar
  • Jahr: 2025
  • Autoren: Redaktion
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