Abschlussprüfung unter Gefechtsbedingungen

Abschlussprüfung unter Gefechtsbedingungen

Bei der Abschlussprüfung 2020 der bayrischen Oberflächenbeschichter (IHK/HWK) in Nürnberg, wurden teilweise sehr gute Ergebnisse erzielt. Der Jahrgangsbeste erhielt traditionsgemäß den Wanderpokal.

Dreißig Prüflinge traten zu der wegen Corona verschobenen Theorieprüfung am 16. Juni an. Unter Einhaltung eines strengen Hygiene-Konzepts wurden die Fächer Qualität und Umwelt, Verfahrenstechnik, und WiSo geprüft. Am 14. bis 16. Juli stand dann ebenfalls unter Corona-Bedingungen die fachpraktische Prüfung an. Hierbei müssen die Prüflinge einerseits ihre Fähigkeiten im Labor (Analytik von Elektrolyten und Abwasser sowie Hullzellenprüfungen) und andererseits in der Galvanik nachweisen. In der Schulgalvanik sind 4 Bauteile mit definierten Schichtsystemen (dekorativer bzw. technischer Oberfläche) zu beschichten. In einem Zeitrahmen von 11 Stunden müssen die Anforderungen erfüllt werden.

Prüfungsbester Ilgner (Mitte) freut sich mit seinen Ausbildern Daniel Simic (rechts) und Rainer HeppelerPrüfungsbester Ilgner (Mitte) freut sich mit seinen Ausbildern Daniel Simic (rechts) und Rainer Heppeler

Im Rahmen der Prüfung musste sich jeder Prüfling einem Fachgespräch mit jeweils einem eigenen ausgewählten und einem vorgegebenen Thema (30 Minuten) stellen. Die Fachgespräche beziehen sich oft auf Spezialthemen aus den Ausbildungsbetrieben. Der diesjährige Jahrgangsbeste für Bayern, Dimitri Ilgner (TE Connectivity Germany GmbH) hatte in seinem Fachgespräch das Thema „Bandgalvanik“ gewählt. Er reiht sich damit in die Liste der bisherigen 15 Sieger des seit 2007 von der TÜV Rheinland Akademie gestifteten Wanderpokals ein.

Auch der Imbiss war coronagerecht

Am 12. Oktober 2020 fand die offizielle Übergabe des Wanderpokals und der dazugehörenden Urkunden an Ilgner und die Ausbildungsfirma statt. Die Übergabe erfolgte durch Claudia Diedrichs, Klassenleiterin der Abschlussklassen, Dr. Andreas Bösch, Leiter der Fachschule in Nürnberg und Norbert Distelrath, Vorsitzender des IHK-Prüfungsausschusses. In einer kurzen Laudatio wurden die einzelnen Prüfungsabschnitte gewürdigt. Zugleich wurde dem Ausbildungsbetrieb und den Ausbildern Simic für den Bereich Galvanik und Heppeler für die Gesamtausbildung für die hervorragende Ausbildung gedankt. Es wurde mit der Pokalübergabe darauf hingewiesen, dass der Pokal Motivation sein soll, sich auf dem Fachgebiet der Oberflächentechnik weitere Kompetenzen anzueignen. Die meisten der bisherigen Preisträger haben die gute Ausgangsposition genutzt und eine Fortbildung z. B. zum Techniker oder Meister absolviert. Ilgner, der als Quereinsteiger in die Ausbildung gekommen ist, plant eine Meisterausbildung zu machen. Von Ausbilderseite wurde darauf hingewiesen, dass es nicht einfach sei, geeigneten Nachwuchs für den komplexen Lehrberuf zu finden. In der Öffentlichkeit habe die Galvanik nach wie vor ein falsches, negatives Image. In Wirklichkeit ist sie aus der modernen Technik nicht mehr wegzudenken.

Die im Hause TE Connectivity hergestellten elektrischen Kontakte sind in der gesamten modernen Technik vorhanden. TE Connectivity beschäftigt am Standort Dinkelsbühl (Sinbronn) und Wört fast 2000 Mitarbeiter. Die Firma bildet in verschiedenen Berufen 106 Auszubildende jährlich aus. Seit etwa 5 Jahren auch im Bereich Bandgalvanik. Hier werden jährlich 3 bis 4 Oberflächenbeschichter ausgebildet. Die Ausbilder hoffen nach dem Sieg im diesem und im vorangegangenen Jahr auf den weiteren Pokalgewinn im Jahr 2021.

Nach der Übergabe von Pokal und Urkunden an den Preisträger und seine Ausbildungsfirma klang die Veranstaltung bei einem kleinen, coronagerechten Imbiss aus. Für die Überbringer des Pokals wurde später noch ein informativer Rundgang durch die neu errichtete Lehrwerkstatt organisiert.

Fotos: TE Connectivity Germany GmbH

  • Ausgabe: Dezember
  • Jahr: 2020
  • Autoren: Redaktion
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