Die Surface Technology bleibt wichtigstes Fachforum

Auch die diesjährige Surface Technology war ein kleines Abbild der Galvano- und Oberflächentechnik
  • Titelbild: Auch die diesjährige Surface Technology war ein kleines Abbild der Galvano- und Oberflächentechnik

240 Aussteller, 4000 Besucher, 50 Vorträge im Expertenforum und ein internationaler Anteil von rund 32 %: Mit der zweiten Präsenzmesse nach Corona hat sich die Surface Technology erneut etwas verbessert. Wenngleich die Besucherdichte auf den Gängen zeitweise einen beschaulichen Eindruck machte, war die Stimmung fast durchgängig positiv. Von einem Gipfeltreffen sprachen die einen, vereinzelt war sogar von Aufbruchstimmung die Rede. Einig waren sich die meisten Aussteller über die hohe Qualität der Kontakte und das konstruktive Miteinander.

Im Vergleich zum Jahr 2022 steigerte sich die Beteiligung um rund 20 Aussteller und 1000 Besucher. Galvaniken, Galvanikzulieferer, Bildungsanbieter, Verbände, Verlage sowie Forschung & Entwicklung präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungen. Dabei wurden Kundenbeziehungen gepflegt und ausgebaut, Projekte besprochen und Neugeschäft vereinbart.

Verhaltene wirtschaftliche Lage

Hinter den moderaten Steigerungen im Messebetrieb steht die wirtschaftliche Lage der Branche, die Christoph Ma­theis (Interview mit ihm ab S. 912, GT 7/24) im Rahmen der Presse-Tour skizzierte. Bis Mitte 2023 sei die Branche zufrieden mit den Umsätzen gewesen, dann jedoch seien die Umsätze dramatisch eingebrochen, so der ZVO-Hauptgeschäftsführer. Als Gründe nannte er die Einschränkungen durch die EU, das Lieferkettengesetz sowie die überbordende Bürokratie im Allgemeinen, die für kleine Unternehmen nicht zu stemmen sei. Inzwischen sei wirtschaftliche Stagnation eingetreten. Eine wirkliche Verbesserung der Lage erwartet Matheis bis zur Neuwahl des Parlaments im kommenden Jahr nicht mehr. Brennende Branchenthemen seien die Substitutionen von u. a. Chrom(VI), CO2-Reduzierungen sowie PFAS-freie, recyclingfähige und langlebige Oberflächen.

Heidi Willing, fem

» Wir waren dieses Jahr zum ersten Mal hier. Es gab sehr interessierte Nachfragen aus verschiedenen Bereichen, also nicht nur aus der Oberflächentechnik, sondern auch zur additiven Fertigung und zur Metallurgie. Ich würde mir wünschen, auch beim nächsten Mal wieder einen Stand zu haben, um einen Pflog für die Zukunft einzuschlagen «

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Im Fokus: Effizienz, Automatisierung und Nachhaltigkeit0

Ein Rundgang über die Messe bot einen ersten Überblick über den technischen Stand der Galvano- und Oberflächentechnik. Gleichrichterexperte Munk präsentierte seinen neuen nachhaltigen Gleichrichter Gamma L3+, dessen Wirkungsgrad bei 94 % bei gleichzeitiger höherer Leistung und geringeren Energiekosten liegen soll. Zudem ist der Stromwandler modular aufgebaut, um die Instandhaltung zu erleichtern. Ein Gamechanger, wie Lukas Büscher von Munk warb.

Lukas Büscher zeigt den neuesten Gleichrichter von MunkLukas Büscher zeigt den neuesten Gleichrichter von Munk

Nico Kahlich neben dem Bestückungsroboter von DitecNico Kahlich neben dem Bestückungsroboter von Ditec

Bei Ditec erwartete die Besucher ein Gestellbestückungsroboter, der mittels digitalem Zwilling und digitaler Bildbearbeitung eine Verfügbarkeit zwischen 80 und 90 % bieten soll. Firmengründer Siegfried Kahlich und Sohn Nico stellten die Anlage auf der Messe vor, die ein Rezept gegen den Arbeitskräftemangel in der Branche sein könnte. Die Nachfrage ist da, wie ein späterer Besuch am Stand zeigte: „Die letzten zwei Tage sind so erfolgreich gelaufen, dass ich mir sicher bin, dass wir in den nächsten zwei Jahren eine schöne Kundenliste haben“, beurteilte Ditec-Mitarbeiter Henrik Blasel das Interesse an der Automatisierungslösung, die aktuell in Pilotprojekten erprobt wird.

Oliver Brenscheidt,Otto Brennscheidt und Met@Lab

» Also ich bin ohne Erwartung gekommen und konnte nicht enttäuscht werden. Die Quantität der Besucher war wenig, aber die Qualität der Besucher war unschlagbar. Also im Grunde genommen ideal, wenn man eine Messe besucht. «

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Bei der Gold- und Silberabscheideanstalt Heimerle & Meule ging es im Anschluss um Kleingalvanisierungsanlagen und das Recycling von Edelmetallen. Hierfür bietet Heimerle & Meule die Rücknahme verbrauchter Bäder. Wiedergewonnene Edelmetalle werden den Kunden auf einem Edelmetallkonto gutgeschrieben. Die Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Pforzheim beschäftigt 1500 Mitarbeiter an den Standorten Großbritannien, Frankreich, Spanien und Deutschland und erwirtschaftet mittlerweile 40-50 % ihres Umsatzes mit Recycling. In Pforzheim wird auch für Kunden aus der Medizintechnik, dem Schmuckbereich sowie der Automobilbranche beschichtet, u. a. im Bandgalvanisierungsverfahren.

Arnaud Kropp von Softec ist ein „bunter Hund“ in der Branche. Auf zahlreichen Veranstaltungen ist er mit einem Stand seines Unternehmens vertreten. Er präsentierte die Betriebsdatenerfassung (BDE) per Barcode-Scan, die direkt im ERP-System erfasst wird. Anschließend stellte er die Vorteile von RFID-Codes und Augmented Reality vor, um etwa Wartungsinformationen z. B. über den Verschleiß von Filtern immer im Blick zu haben. Kropp verriet auch, dass sein Unternehmen derzeit Forschungsprojekte über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Fertigungsplanung durchführt.

Arnaud Kropp mit einem Tablet, das mit Hilfe von Augmented Reality Zukunftsinformationen einblendetArnaud Kropp mit einem Tablet, das mit Hilfe von Augmented Reality Zukunftsinformationen einblendet

Am Stand von Heimerle & Meule wurde u. a. eine Kleingalvanikanlage vorgeführtAm Stand von Heimerle & Meule wurde u. a. eine Kleingalvanikanlage vorgeführt

Eine interessante Innovation ist der trockene Elektropolierprozess DLyte der Technologieplattform GPAINNOVA, hinter der u. a. die Firmen GPAmedical und DLyte Chemicals stehen. Die in rotierenden Behältern eingesetzten Partikel mit Größen zwischen 0,1 und 1 mm greifen die Rauheitsspitzen des Substrats an. Der Prozess soll sehr günstig sein, wurde am Stand als „grüne Technologie“ bezeichnet und eignet sich etwa für Brillen, Türklinken und Implantate.

Der Messtechnik-Experte Helmut Fischer war die letzte Station auf der Presse-Tour über die Surface Technology. Hier präsentierte Markus Glaum mit dem Liquid Analyzer ein Inlinemessgerät zur Integration in die Fertigungslinie. Mit dem Gerät kann die Metallkonzentration von bis zu vier galvanischen Bädern ermittelt werden. Galvaniken können mit den Messwerten dann auch ihre Bäder einstellen. Glaum verwies auf Referenzen seines inzwischen 70 Jahre alten Unternehmens in der Automobil-, Elektronik- und Halbleiterindustrie.

Dr. Martin Leimbach und Christian Eliser-Höß, TU Ilmenau

» Wir sind zum ersten Mal hier und hatten gute Rückmeldungen zur angewandten Galvanotechnik, die wir anbieten, und auch zum hybriden Hörsaal für Öffent-lichkeit und Industrie. Es kam auch die Nachfrage, ob man mit einer Meister- oder Technik-Ausbildung bei uns studieren kann. «

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Die Oberfläche: Holzapfel Metallveredlung sichert sich 1. Platz

Der erste Tag der Surface Technology ist erfahrungsgemäß der intensivste, ein Termin jagt den nächsten und so folgte auf die Presse-Tour im fliegenden Wechsel die Verleihung des Oberflächentechnik-Preises „Die Oberfläche“. Den 1. Platz holte die Firma Holzapfel Metallveredlung mit einem dreh- und kippbarcn Galvanikgestell. Platz 2 ging an die Firma J. Wagner aus Markdorf für ein Pulvermengen-Regelsystem und Platz 3 an die Firma TE Connctivity für einen umweltfreundlichen Beschichtungsprozess für Steckverbinder. Der Preis wird seit 2012 verliehen. Zur Jury gehören Dr. Martin Riester, FB Fachverband Oberflächentechnik beim VDMA, Michael Hilt, Forschungsgesellschaft für Pigmente und Lacke e. V., und Dr. Martin Metzner, Leiter Galvanotechnik beim Fraunhofer IPA und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik (DGO).

Die Preisträger von „Die Oberfläche“ mit der Jury und den Organisatoren. Der 1. Platz ging an die Firma Holzapfel MetallveredlungDie Preisträger von „Die Oberfläche“ mit der Jury und den Organisatoren. Der 1. Platz ging an die Firma Holzapfel Metallveredlung

Das von der Holzapfel Metallveredlung entwickelte Galvanikgestell soll den wachsenden Anforderungen an multifunktionale Oberflächen von Kühlkörpern für die Leistungselektronik gerecht werden. Es ist motorisiert sowie dreh- und kippbar und mit einer speicherprogrammierbaren Steuerung ausgestattet, sodass es prozessindividuelle Bewegungsabläufe ausführen kann. Dank des stufenlosen Schwenkwinkels wird einerseits eine hervorragende Beschichtungsqualität möglich und andererseits eine sehr große Variabilität bei der Bauteilausrichtung. Diese Wendigkeit spart Ressourcen. Denn das dreh- und kippbare Galvanikgestell ermöglicht es erstmals, Bauteile auf nur ­einer Seite zu beschichten, ohne sie vorher maskieren zu müssen. Der Metallverbrauch sinkt deshalb um 61 % und der Einsatz von Chemikalien sogar um 78 %. Außerdem verringern sich die Emissionen bei galvanischen Beschichtungen aufs Jahr gerechnet um 385 Tonnen CO2 im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen. „Die Innovation spart nicht nur Material, Energie und Emissionen ein, sondern stellt eine echte Enabler-Technologie für die Endanwendung dar“, lobte Dr. Martin Metzner. „Zudem ist die Entwicklung industrialisiert, was die Jury insbesondere vor dem Hintergrund der harten chemischen Randbedingungen in einer galvanischen Fertigung überzeugt hat.“

Horst Färber, Färber und Schmid

»Der Eindruck vom heutigen Tag ist durchweg sehr positiv. Ich möchte nicht von sehr gut sprechen, aber wir haben sehr gute Netzwerkpflege betreiben können und Anfragen für neue Projekte gehabt, nichts Großes, aber so wie wir das gerne mögen: Anwender, Betriebsleiter und Entscheidungsträger, die vorbeischauen.«

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Das Pulvermengen-Regelsystem des Markdorfer Unternehmens J. Wagner wurde für den 2. Platz ausgewählt und adressiert insbesondere Pulverbeschichter. Es bietet Optimierungen bei der Dosierung von Feststoffen als Aerosol. Ein Vorgang, der prozesstechnisch weiterhin herausfordernd ist, wie Michael Hilt sagte.

Interessant für Galvanotechniker ist auch der neue umweltfreundliche Beschichtungsprozess für Steckverbinder der Firma TE Connectivity, der den 3. Platz gewann. Denn die steigenden Anforderungen an die Steckverbinder in den Bordnetzen von Autos erfordern völlig neue beschichtete Kontaktoberflächen. Sie müssen leistungsfähig sein und umweltfreundlich hergestellt werden können. Die Firma TE Connectivity aus dem hessischen Bensheim hat den physikalischen „GreenSilver“-Beschichtungsprozess entwickelt, bei dem eine Kombination der beiden leitfähigsten Metalle Kupfer und Silber die Kontaktoberfläche bildet. Aufgrund der feinkristallinen Struktur und des niedrigen Reibungskoeffizienten erzielt das Beschichtungsmaterial stabile elektrische Verbindungen, hält Temperaturen von bis zu 180 °C und hohen Vibrationsbelastungen stand. Das neue Beschichtungsverfahren ist trocken, erzeugt kein Abwasser und hat einen um bis zu 35 % kleineren CO2-Fußabdruck als etablierte galvanische Prozesse. „Die vorgestellte Technologie kann in der Automobilindustrie einen Beitrag bei E-Mobility-Anwendungen, Signal- und Stromübertragung sowie Sensortechnologie und damit auch einen Beitrag für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele dieser Branche leisten“, so Dr. Riester.

Thilo Kuhn, Umicore

» Ich würde die Messe positiv einschätzen . Gefühlt waren zwar insgesamt weniger Besucher in der Halle unterwegs, aber insbesondere bei uns am Stand war reger Verkehr. Wir hatten gute Kontakte und gute Gespräche. «

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Innovationen und Eindrücke aus der Branche

Spannende Neuheiten boten auch Stände von Ausstellern, die nicht von der Messeleitung für die Presse-Tour auswählt worden waren. So zum Beispiel am Stand von Dewe Brünofix, wo Kommunikationschef Robert Frank ähnlich wie schon vor zwei Jahren geduldig jedem Gast ausgezeichneten Kaffee an einer professionellen Gastronomiekaffeemaschine zubereitete. Sein Unternehmen hat kürzlich ein kompaktes Messgerät für Phosphatierbäder entwickelt, das statt der herkömmlichen Säure-Base-Titration eingesetzt werden kann. Letztere nimmt etwa 20 Minuten Zeit in Anspruch, die Messtechniklösung von Dewe Brünofix braucht dafür nur anderthalb bis zwei Minuten. Das Gerät ist für pH-Werte von 1 bis 14 ausgelegt. Künftig könnte sich das Einsatzspektrum des Messgeräts noch erweitern. Die Entwickler möchten die Analysefähigkeiten des Geräts auch auf Heißentfettungen, Beize und Brünierbäder ausweiten. Die Markteinführung der neuen Mess­technik-Lösung könnte im Herbst erfolgen. Gewichtiges Argument für das Gerät – gerade auch in Bezug auf den Mangel an qualifizierten Fachkräften: Es kann auch von ungelernten Mitarbeitern bedient werden.

Ein Messtechnikgerät für Phosphatierbäder am Stand von Dewe BrünofixEin Messtechnikgerät für Phosphatierbäder am Stand von Dewe Brünofix

Smart Hull Cell von Yamamoto-MSSmart Hull Cell von Yamamoto-MS

Interessant ist auch ein hardwareunabhängiges Steuerungsmodul für Anlagen von UF Automation, das Industriemechaniker und -meister Dennis Hirtenfelder am Stand seines Unternehmens vorstellte. Es wird extern gesteuert und basiert auf dem Datenbankmanagementsystem Microsoft SQL. Einzelne Module können an Prozess­anlagen, aber auch z. B. an den Abluftanlagen und Abwassersystemen installiert werden. Eine speicherprogrammierbare Steuerung (SPS), etwa von Siemens, ist dafür nicht erforderlich. Die Module werden jeweils aus der Datenbank heraus gesteuert und enthalten ein Manufacturing Execution System (MES), also ein Produktionsleitsystem. Die Module messen relevante Daten wie Stromverbrauch, Wasser, Luft und steuern die Anlagen. So können Pumpen adressiert und z. B. Ventile an- und abgeschaltet werden. „Wichtig für Kunden ist heute ein System für alle Bereiche. Die Mitarbeiter sind jedoch jeweils auf ihre Anlage spezialisiert. Bei mehreren Systemen fehlen die Berührungspunkte. Mit unserer Steuerung verknüpfen wir die Bereiche“, so Hirtenfelder. Das System biete Planung, Steuerung, Bedienung, Beobachtung, Kommunikation und Analyse. Damit eröffne sich Potenzial für Prozess­optimierungen, ergänzte er.

Henrik Blasel, Ditec

» Also ich finde, die Surface Technology ist ein Gipfeltreffen. Hier kommt man herein in die Hallen und die Leute kommen offen auf einen zu. Die Atmo­­-sphäre ist super. Und die Gespräche sind extrem detailliert. Es geht direkt voll in die Problemstellung. «

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Vis-à-vis dem Expertenforum sollte es eine Prozessstrecke Oberflächentechnik geben. Was darunter zu verstehen war, blieb im Unklaren. Vielmehr befanden sich in diesem Teil der Halle die Stände der B+T Unternehmensgruppe sowie des Vereins zur Wahrung von Einsatz und Nutzung von Chromtrioxid und anderer Chemikalien in der Oberflächentechnik, kurz VECCO e. V. Die Vereinigung von 120 galvanotechnischen Unternehmen wurde vor Ort von Schatzmeisterin Marita Voss-Hageleit vertreten. Sie gab zu bedenken, dass die Hartverchromung in Teilen nur durch wesentlich teurere Verfahren, z. B. PVD-Beschichtungen, substituiert werden könne. Mit Chrom(III) seien ebenfalls nicht alle Anwendungen zu ersetzen. Und schließlich seien etwa für die Verchromung von Kolbenstangen bei Liebherr oder für Walzen für die Stahlherstellung keinerlei andere Verfahren möglich. Bei einer Beschränkung der Chromtrioxid-Nutzung durch die ECHA rechnet VECCO mit der Einführung von regelmäßig überprüften Grenzwerten.

Sigrid Frey, B+T Unternehmensgruppe

» Wir haben sehr viele spannende Gespräche geführt. Vor zwei Jahren waren wir auch mit der Oberflächentechnik hier und hatten kaum Anfragen, aber dieses Jahr haben wir sehr viele Anfragen, was Oberflächen anbelangt. «

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Die Diskussion um die Hartverchromung ging am benachbarten Stand des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) weiter. Galvanotechnik-Experte Klaus Schmid ist seit 30 Jahren in der Branche. Er bestätigte: „In der Hartverchromung brennt es wirklich.“ Der Wissenschaftler sieht zwar durchaus gute Chancen, viele Anwendungen durch Chrom(III) ersetzen zu können, aber: „In bestimmten Bereichen wird noch jahrelang nichts möglich sein.“ Zudem seien die Chrom(III)-Abwässer wesentlich aufwändiger zu behandeln, was letztlich höhere Kosten für Personal, Anlage und Betriebskosten bedeute.

Claudia Wagner OTE Scheigenpflug, Leipzig

» Die Messe war sehr erfolgreich mit Gesprächen von hoher Qualität. Es ging auch um neue Projekte. Ein Kunde hat z. B. ein größeres Interesse, die Heiztechnologie seiner Anlagen effizienter zu gestalten. Er hat große Hoffnung, dass wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen. «

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Messefazit

Auch im Jahr 2024 war die Surface Technology das unangefochtene Branchenforum der Galvano- und Oberflächentechnik. Wer Rang und Namen hat, besuchte die Messe. Es wird dem Sinn einer Messe nicht gerecht, wenn der Nutzen einer solchen Veranstaltung allein an konkreten Neuaufträgen festgemacht wird. Hier heißt es auch: Sehen und gesehen werden und Vertrauen aufbauen – der erste Schritt zu Neugeschäft. Die diesjährige Messe war ein kleines Abbild der Branche und die Impulse, die von ihr ausgehen, prägen die Querschnittstechnologie der Galvano- und Oberflächentechnik weiterhin erheblich. Davon waren auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer überzeugt, wie die vielen positiven Kommentare zeigen. Vielleicht liegt doch mehr Aufbruchsstimmung in der Luft, als es auf den ersten Blick erscheint.

Fotos: Robert Piterek

  • Ausgabe: Juli
  • Jahr: 2024
  • Autoren: Robert Piterek
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