Nachhaltigkeit im Führungs­alltag – Pflicht oder Wahnsinn?

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Hand aufs Herz: Wenn Sie ein inhabergeführtes Unternehmen leiten, dann haben Sie ohnehin schon alle Hände voll zu tun. Kunden bedienen. Aufträge sichern. Mitarbeitende führen. Vielleicht während der Urlaubszeit auch noch für das fehlende Personal Aufgaben übernehmen und die Gestelle in der Beladestation sachkundig aufhängen. Und am Abend? Wohlverdienter Feierabend, Beine hochlegen, die Kids ins Bett bringen, ein nettes Date mit dem Herzensmenschen? Nee, weit gefehlt! Die E-Mails vom Steuerberater, von der Bank und von der Innung beantworten. Und dann kommt die Politik mit einer Bürokratie-Keule, die Ihnen den Atem raubt: Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, CSRD, Energieaudit, Emissionshandel, Klimaschutzgesetz.

Ganz ehrlich: Welcher Inhaber soll da noch durchblicken – geschweige denn alles sauber umsetzen und das alles in atemberaubend kurzer Zeit?

Viele Unternehmer schwimmen einfach durch. Andere hoffen, dass die Welle sie nicht erwischt. Fakt ist: Viele stehen mit einem Bein im Gefängnis und mit dem anderen schon in der Insolvenz. Nicht, weil sie schlechte Unternehmer wären. Sondern weil die bürokratischen Hürden finanziell und personell kaum zu stemmen sind. Und die Glaskugel zeigt mir leider nicht sehr genau, was in den nächsten Monaten noch so alles auf Sie zukommen wird!

Warum Nachhaltigkeit trotzdem Pflicht ist

So unfair es klingt: Nachhaltigkeit ist längst kein „Nice-to-have“ mehr, sondern harte Pflicht.

  • Gesetze drücken: Ab 1.000 Beschäftigten greift das Lieferkettengesetz. Aber auch kleinere Betriebe werden von Kunden gezwungen, Risiken offenzulegen.
  • Berichtspflichten rollen an: Mit der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive – eine EU-Richtlinie) werden auch mittelständische Betriebe erfasst – spätestens über die Rolle als Zulieferer.
  • Kosten steigen: Energie, Material, CO2-Preis – wer keine Effizienzprogramme startet, zahlt drauf.

Und doch: Nachhaltigkeit ist auch Überlebensstrategie. Wer Strukturen aufbaut, gewinnt Vertrauen bei Kunden, Banken und Mitarbeitenden – und erspart sich später teure Panik-Feuerwehreinsätze.

Die Führungsaufgabe im Gesetzesdschungel

Die größte Hürde ist nicht (nur) das Gesetz. Es ist der immense Druck auf den Unternehmer, die Unternehmerin selbst: Jeden Morgen das ungute Gefühl im Bauch, weil klar ist, dass der nächste BaFin-Bericht oder das nächste Audit weder zeitlich noch finanziell zu stemmen ist. Was hilft?

  • Klarheit schaffen: Welche Pflichten sind wirklich dringend, was ist nur Lärm?
  • Team einbinden: Nicht alles selbst stemmen. Wer meint, er könne alles allein am besten, geht unter.
  • Externe Hilfe holen: Nachhaltigkeit ist längst ein Fachgebiet für Spezialisten. Holen Sie sich Know-how ins Haus, bevor die Aufsichtsbehörde anklopft.

Wie Führungskräfte psychisch stabil bleiben

Viele Unternehmerinnen und Unternehmer sind längst am Limit. Doch psychische Stabilität kommt nicht von allein – sie entsteht, wenn Sie den Blick auf das Ziel gerichtet halten.

Eine Studie des Max-Planck-Instituts für biologische Kybernetik (Tübingen, 2009) zeigt: Wer kein klares Ziel vor Augen hat, bewegt sich im Kreis. Und genau das passiert auch im Führungsalltag: Ohne langfristige Vision verlieren Sie und Ihr Team die Orientierung, drehen sich im Hamsterrad und werden vom Tagesgeschäft verschluckt.

Lachen und die gewisse Würze (Galgen-)Humor helfen ebenfalls, die eigene Resilienz zu stärken

Deshalb braucht es Unternehmensgestalterinnen und -gestalter, die über den Tellerrand hinaussehen. Die das große Ganze im Blick behalten. Die als Kapitän wissen, wohin das Schiff steuern soll – auch wenn die See gerade mächtig stürmisch und bedrohlich aufgewühlt ist.

Und für diese Klarheit braucht es auch kurze Inseln der Ruhe: zehn Minuten Pause, ein bewusster Atemzug, ein Schritt nach draußen. Oder – mein Wiener Tipp – eine Melange mit einem Stück Sachertorte und Schlagobers (aber nur ab und zu als Ritual, um einen Erfolg zu feiern). Das ist mehr als Genuss: Es ist ein klares Signal an Ihr Nervensystem runterzufahren, sich etwas Gutes zu gönnen, durchzuatmen und wieder Kurs aufzunehmen.

Übrigens: Lachen und die gewisse Würze (Galgen-)Humor helfen ebenfalls, die eigene Resilienz zu stärken.

Fazit

Die Gesetze bleiben. Die Bürokratie wird nicht weniger.

Sie haben zwei Optionen:

  • Sie schwimmen weiter durch, riskieren Strafen, Chaos und Burnout.
  • Oder Sie bauen Schritt für Schritt Strukturen auf , delegieren Aufgaben und schaffen Routinen, die Ihnen den Kopf freipusten.

Genau hier unterstütze ich Sie gerne. Als psychologische Beraterin und Managementcoach helfe ich Ihnen, in diesem Wahnsinn klar zu bleiben, Orientierung zu geben und Ihr Team sicher durch die Bürokratie-Flut zu führen. Lassen Sie uns reden. In einem vertraulichen 1:1 Gespräch finden wir heraus, wie Sie rauskommen aus der Angstfalle und dem schier unabwendbaren Hamsterrad und hinein in eine souveräne Führung, die auch in stürmischen Zeiten trägt.

 

Manuela Schmied-Wolfsbauer absolvierte ihr Masterstudium zur Sozialmanagerin an der Donau-Universität Krems und war seit ihren 20igern mit unterschiedlichen Führungsaufgaben betraut. Vor ihrer Selbstständigkeit als Managementcoach arbeitete sie für die Firma UTIKAL Automation GmbH & Co. KG als Prokuristin und kaufmännische Leiterin.

 

  • Ausgabe: September
  • Jahr: 2025
  • Autoren: Manuela Schmied-Wolfsbauer
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