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Mittwoch, 17 April 2024 10:49

VOA Frühjahrsindikator: Veredelungsindustrie von Rezession beeinflusst

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Geschätzte Lesezeit: 2 - 3 Minuten
Schaubild: Geschätzte Unternehmensentwicklung 2024 Schaubild: Geschätzte Unternehmensentwicklung 2024 (Grafik: VOA)

Die hohen Energiekosten, der extreme Mangel an Fach- und Arbeitskräften, die Bürokratie: Es gibt viele Faktoren, die die Branche der Oberflächenveredelung stark belasten. Um immer ein aktuelles Bild der wirtschaftlichen Situation haben, führt der Verband für die Oberflächenveredelung von Aluminium e. V. (VOA) regelmäßig Umfragen unter seinen Mitgliedsunternehmen durch und berücksichtigt die Ergebnisse bei seinen Gesprächen mit Politikern und Wirtschaftsvertretern.

Die aktuellen Ergebnisse aus dem Frühjahr 2024, die der Verband in Relation zu vorangegangenen Umfragen setzt, verdeutlichen: Die Einschätzung der Mitglieder im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen deckt sich mit der allgemeinen Lage und den Prognosen der führenden Wirtschaftsinstitute. Die schleichende Abwärtsbewegung der Konjunktur prägt die Stimmung der Oberflächenveredelungsbranche schon seit letztem Herbst und dämpft die Prognosen für 2024. Zwar gibt es bei der Auswertung der aktuellen Umfrage im März 2024 keine Extreme mit „sehr positiven“ oder „sehr negativen“ Einschätzungen der Mitgliedsunternehmen und gemessen an den „positiven“ und „mittelmäßigen“ Bewertungen für 2024 sehen 53 % ihre wirtschaftliche Lage halbwegs optimistisch, doch im Oktober 2023 waren es noch 64 % und 2021 sogar 94 %.

Derzeit schätzen 47 % der teilnehmenden VOA-Mitglieder die Entwicklung ihres Unternehmens „negativ“ ein

Die aktuellen Ergebnisse im Detail: Derzeit schätzen 47 %, also knapp die Hälfte der teilnehmenden VOA-Mitglieder die Entwicklung ihres Unternehmens „negativ“ ein. Jeweils 27 % erwarten eine „mittelmäßige“ oder „positive“ Entwicklung. Hier zeigen sich Verschiebungen von „mittelmäßig“ in die positive sowie in die negative Richtung – im Oktober 2023 gingen noch 53 % der teilnehmenden VOA-Mitglieder von einer „mittelmäßigen“ Entwicklung aus, nur 37 % erwarteten eine „negative“ und 11 Prozent eine „positive“. Auch eine Verschiebung der „sehr negativen“ Einschätzung von 5 % der VOA-Mitglieder im Oktober 2023 hin zur „negativen“ im März 2024 liegt nahe.

Kapazitätsauslastung der VOA-Mitgliedsunternehmen liegt nach der aktuellen Umfrage bei 71 %.

Die Kapazitätsauslastung der VOA-Mitgliedsunternehmen liegt nach der aktuellen Umfrage bei 71 %. Verglichen mit der vorherigen Befragung im Oktober 2023 nahm sie im Mittelwert um 19 % ab und sank damit zum fünften Mal in Folge. 2021 lag die Kapazitätsauslastung während der Corona-Pandemie noch bei durchschnittlich 90 %. Die Umsatzentwicklung sank gegenüber dem Vorjahr ebenfalls bei 73 % der Unternehmen, im Mittelwert um 15 % Lediglich bei 20 % blieb sie gleich, nur bei 7 Prozent stieg sie. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 waren nur elf % von einer gesunkenen Umsatzentwicklung betroffen.

Auch hinsichtlich der in diesem Jahre bereits eingegangenen Aufträge bemerkten 73 % der VOA-Mitglieder einen Rückgang, und zwar um durchschnittlich 17 % gegenüber dem Vorjahr. Auch hier verdeutlicht ein Vergleich mit dem Jahr 2021 den aktuellen, negativen Trend. Damals meldeten nur 6 % der Unternehmen gesunkene Auftragszahlen. Die Entwicklung kommt nicht überraschend, da die Baubranche derzeit mit massiven Einbußen zu kämpfen hat und 93 % der VOA-Mitgliedsunternehmen hauptsächlich für den Bereich Bau/Architektur tätig sind. Das Positive: Trotz der schlechten Lage gab es weder im Jahr 2024 noch 2023 betriebsbedingte Kündigungen.

Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland konjunkturell hinterher und droht, den Anschluss zu verlieren. Dies spiegelt sich auch in den Umfrageergebnissen der Oberflächenveredelungsbranche wider. Belastende Faktoren bleiben weiterhin bestehen: Die hohen Energiepreise wirken sich bei 60 % der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen „erheblich“ und bei 7 % „existenzbedrohend“ aus. Mit 80 % stellen sie zudem aktuell den Hauptgrund für die eingeschränkte Produktion der VOA-Mitgliedsunternehmen dar, während der Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel sowie die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs mit 60 % und 40 % den zweiten bzw. dritten Rang einnehmen. Lieferengpässe wirken sich nur mehr auf 13 % der Unternehmen aus.

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