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Auf der diesjährigen Jahrestagung des ZVO und der DGO wurde, wie in den vergangenen Jahren auch schon, ein Themenblock zu Umwelttechnik und den Entwicklungen auf Grund der gesetzlichen Vorgaben aus Brüssel angeboten. Und – leider – war auch in diesem Jahr das Interesse der Tagungsteilnehmer eher verhalten; oder vielleicht waren auch nur nicht genügend interessierte Branchenmitglieder auf der Tagung. Dabei muss allen in der Branche tätigen Unternehmen und deren führenden Mitarbeitern klar werden, dass die technische Lösung von Problemen und Aufgaben eine Sache ist – die übrigens in Anbetracht der stetig steigenden Umsatzzahlen sehr gut gelöst wird. Eine andere ist aber die Erfüllung von gesetzlichen Auflagen. Es darf nur an die letzte größere Umwälzung in der Oberflächentechnik erinnert werden: welch ein Aufruhr ging durch die Branche, als völlig unerwartet der Einsatz von sechswertigem Chrom in Chromatierungen beschränkt bzw. anschließend vollständig unterbunden wurde. Inzwischen wurden Ersatzlösungen entwickelt, die sehr gute Ergebnisse liefern, aber eben in Bezug auf die Eigenschaften kein vollständiges Äquivalent sind.

Kolloquium anlässlich der Verabschiedung von Prof. Dr. Wolgang Paatsch in der BAM

Viele, in der Oberflächentechnik durch neue Entwicklungen, rege Aktivitäten im Erfahrungsaustausch oder auch als Moderatoren auf Fachtagungen und in den Fachverbänden bekannt gewordene Namen verschwinden altersbedingt nach und nach aus dem Sichtkreis. Vielleicht waren es gerade die Generationen, die nach dem letzten Weltkrieg im Rahmen des Wiederaufbaus der deutschen Wirtschaft zu zahlreichen Innovationen beigetragen haben. Der allgemeinde Wiederaufbau, aber auch die nur allmählich verschwindenden Nöte erforderten möglichst enge Zusammenarbeit und trugen erheblich zur Bildung von Fachvereinen und anderen Erfahrungsaustausch-Gremien bei. Die anfangs allgemein noch stärker auf Organisieren und weniger auf Maximalleistung ausgerichtete Wirtschaftsatmosphäre ließ auch ausreichend Spielraum für persönliche Gespräche, während derer gelegentlich bei abendlicher Bierrunde nach der Fachtagung viele sachdienliche Erfahrungen ausgetauscht wurden, die dazu beitrugen, dass sich Fehler nicht multiplizierten und neuer Bedarf früh erkannt wurde.

Die DGO-Jahrestagung, das traditionelle Treffen der Fachwelt ist gelaufen. Man hörte Interessantes, alte Bekannte trafen sich, sprachen über gute und weniger gute Erfahrungen. Es war eine gute Tagung, viele stehen noch heute unter ihrem Eindruck.
In 14 Vorträgen und Diskussionen erfuhr der Galvanotechniker viel Nützliches und Wissens- wertes aus seinem Fach. Durch Magnetfelder lassen sich Mikrostruktur und Schichteigenschaften, die letzteren auch durch anschließende Laserbehandlung, beeinflussen. Bei der Hartverchromung kann die Pulsabscheidung genutzt werden, im Tamponverfahren lassen sich auch Dispersionsschichten aufbringen, mit neuen Passivierungstechnologien die Eigenschaften der Zinkschichten weiter verbessern.

Ganz kurz in eigener Sache: Die Fachwelt im In- und Ausland drängte schon lange, die vorliegende Zeitschrift als ältestes Fachorgan wieder in monatlicher Folge herauszubringen. (Durch Umsiedlung des Verlages bedingt 2-monatlich im Jahre 1953). Zum jahrzehntealten Leserstamm treten täglich neue Bezieher und Freunde. Bitte, notieren Sie: Erscheinen: ab Januar 1954 jeweils zur Monatsmitte.

In der dunklen Jahreszeit denke ich gerne an den Sommerurlaub mit meinen Töchtern zurück. Am Strand versuchten sie oft, in meine Fußstapfen zu treten, obwohl sie wussten, dass meine Schritte zu lang fu?r ihre kurzen Kinderbeine waren. Doch welcher Vater wünscht sich nicht, dass ihm seine Kinder später ähnlich werden oder das erreichen, was man selbst vielleicht nicht geschafft hat?