Artikelarchiv

Interessant ist die Entwicklung der Massengalvanisierapparate, in welchen es heute möglich ist, Kleinteile jeder Form in großen Mengen mit jedem gewünschten galvanischen Überzüge zu versehen. Früher war dies eine zeitraubende und kostspielige Arbeit. Jedes Teil mußte an dünnen Drähten aufgereiht oder angebunden werden. Bei gut streuenden Bädern war es wohl möglich, die Teile, wenn es deren Form gestattete, büschelweise an Drähte zu binden. Beim Aufreihen benutzte man Glasperlen, um das Aufeinanderliegen zu verhindern. Trotzdem war es aber Handarbeit und die Galvanisierung größerer Mengen erforderte unverhältnismäßig viel Zeit.

Eloxierte Aluminiumgegenstände werden normalerweise nach dem Aufbringen der Eloxalschicht einem Nachdichtungsverfahren unterzogen, welches die in der Schicht vorhandenen Poren schließen soll und dadurch den Korrosionsschutz der Schicht verbessern hilft. Weit verbreitet war früher die Anwendung des Sealing-Verfahrens, nach welchem die eloxierten Teile in Nickel-Kobaltacetat-, bzw. in Kaliumbichromatlösung ausgekocht wurden. Dieses Verfahren wird in letzter Zeit von vielen großen Firmen abgelehnt und statt dessen eine Nachdichtung durch 20 Minuten langes Auskochen in sauberem Wasser und anschließendes Einfetten der Schicht mit Vaseline oder anderen organischen wasserabstoßenden Stoffen gefordert.

Das metallische Zink steht in der elektrochemischen Spannungsreihe, welche als qualitativer Maßstab für das Korrosionsverhalten der Metalle dienen kann, mit seinem Normal-Potential von 0,76 Volt zwischen dem Chrom und Mangan. Im allgemeinen ist es beim Lagern in einer üblichen Atmosphäre beständig, auch in Berührung mit Wasser. Ähnlich wie beim Aluminium bedeckt sich die metallische Oberfläche des Zinks an feuchter Luft mit einer Schicht, welche dem Metall vor einem weiteren Angriff der Atmosphäre einen gewissen Schutz gewährt. Die Entwicklung neuer Legierungen auf Zinkbasis, bei welchen mit verbesserten mechanischen Eigenschaften eine Veränderung der chemischen Widerstandsfähigkeit verbunden ist, sowie die stärkere Heranziehung von Zink als Werkstoff, macht es notwendig, sich mit seiner Oberflächenbehandlung näher zu befassen.

• Patente: Kurzbeschreibungen deutscher und ausländischer Patente, Patentschau neuer Anmeldungen und Erteilungen
• Bericht vom Verbandstag des Zentralinnungsverbandes in Düsseldorf
• Interessante Kleinigkeiten
• Wichtiges in Kürze
• Neue Fachbücher

In den vorangehenden Heften dieser Zeitschrift haben sich bereits ersprießliche Diskussionen entwickelt, die dem Erfahrensaustausch dienen. Wir fordern hierdurch alle Leser und Kreise auf, praktische Erfahrungen zum gesamten Thema Schleif- und Polierpraxis zur Veröffentlichung an dieser Stelle einzusenden. Wir werden dann zwanglos diese Diskussionen zur Klärung wichtiger Fachfragen und zur Förderung des Erfahrungsaustausches fortsetzen. Diese Veröffentlichungen sollen sich nicht auf ein bestimmtes Thema beschränken, sondern die gesamte Schleif- und Polierpraxis umfassen.

In Heft 6 veröffentlichten wir den Bericht über die Tagung von Dr. Hoch, der an der Konferenz teilnahm, und bringen anschließend daran Referate der Vorträge, die von den maßgebenden Fachleuten der Welt in London gehalten wurden. Weitere Referate der Vorträge folgen.

In Heft 4/1954 der vorliegenden Zeitschrift veröffentlichten wir einen Aufsatz des genannten Verfassers unter obiger Überschrift. Ergänzend dazu bringen wir nachstehend eine tabellenmäßige Zusammenstellung über Fehler – Ursache – Abhilfe nach Gleichstrom-Schwefelsäure-Verfahren. Diese Übersicht wird dem Praktiker besonders nützlich sein. Auf die Ausführungen im vorerwähnten Heft wird verwiesen.

In der Industrie wird alles daran gesetzt, um die verschiedenen Arbeitsgänge zu automatisieren und zu verkürzen. In den Reinigungsprozessen bietet die Anwendung des Ultraschalls eine neue Möglichkeit schnell und rentabel zu arbeiten. Ultraschallanlagen werden mit großem Erfolg überall eingesetzt, wo es zu reinigen und zu waschen gibt. Die Funktion dieser Ultraschall-Reinigungsgeräte beruht darauf, daß eine Ultraschallenergie ins Bad geschickt wird. Die Frequenz der Energie ist so angetrommeln paßt, daß sie eine Resonanz auf die Schmutzpartikelchen hat, die dadurch in eine rasche Bewegung versetzt werden und geschossartig von der Ware wegfliegen. Auch die Vertiefungen, scharfe Kanten, Gravierungen, Hohlbohrungen, Gewinde usw. werden in kürzester Zeit von allen Polier- und Läpp-Pasterückständen befreit.

Kadmium ist sowohl gegen Atomsphärilien, Wasser und Seewasser, sowie viele wäßrige Salzlösungen beständig, da sich auf dem Metall beim Angriff dieser Stoffe eine schützende Deckschicht ausbildet. Zur Beständigkeit trägt wesentlich der Umstand bei, daß die Schutzschicht, die aus Oxyden und basischen Salzen des Kadmius besteht, sehr festhaftend, wenig porös und in den angreifenden Lösungen unlöslich ist. Freilich verschwindet bei Ausbildung der Schicht der schöne silberweiße Glanz des metallischen Kadmiums und geht in ein etwas unscheinbares, mattes Grau über. Das Kadmium läuft jedoch in schwefelwasserstoffhältiger Atmosphäre nicht an, da das Sulfid hell ist. Es ist übrigens auch gegen Lauge beständig, im Gegensatz zum Zink. Von Säuren, insbesondere organischen, wird es jedoch angegriffen.

Nickelbäder nach Watt enthalten neben organischen Glanzbildnern und Netzmitteln als alleinige oder als Hauptbestandteile Nickelsulfat, Nickelchlorid und Borsäure, manche außerdem noch Magnesiumsulfat. Alle diese Stoffe lassen sich auch von weniger geschulten Kräften in der Betriebspraxis mit ausreichender Genauigkeit bestimmen. Schwieriger ist die Analyse der normalen Elektrolyte, welche außer den oben genannten Bestandteilen noch Natriumsulfat und Natriumzitrat enthalten. Daher sollen hier nur die Methoden zur Untersuchung der Elektrolyte nach Watt, wie sie z. B, für Glanznickelbäder verwendet werden, beschrieben werden. Selbstverständlich können diese Bestimmungsmethoden auch für andere Nickelbäder verwendet werden.

In Heft 4/1954 dieser Zeitschrift erschien ein Aufsatz von W. Briese über die Schichtdickenberechnung in der Galvanotechnik. Wir bringen nochmals einen Beitrag zu diesem wichtigen Thema, zumal es bisher in der Fachliteratur sehr vernachlässigt wurde. Der inhaltreiche Aufsatz enthält weiter Einzelheiten über das Schichtdickenwachstum metallischer Niederschläge. In den nächsten Helten bringen wir Aufsätze über die Schichtdickeberechnung aus der Gewichtszunahme und über die Bestimmung der Stromausbeute.

Fortsetzung aus Heft 6/1954
Filtern, Trocknen und Erwärmen: a) Filtern Mit der Einführung der Hochleistungsbäder für das Vernickeln und Verkupfern stieg auch die Nachfrage nach leistungsfähigen Filtergeräten zur Vermeidung rauher oder poriger Niederschläge. Neuere Entwicklungen auf diesem Gebiet sind das Filtergerät „PUREX“ und das Filtergerät der Firma Dr. Schlotter. Nach Anschwemmung geeigneter Filterhilfsmedien auf einen Beutelfilter erhält man auch bei geringem Filtrationsdruck ein klares Filtrat. Zur Reinigung von Nickelbädern wird Aktivkohle auf die Filterhilfsschicht aufgeschwemmt. Als Filterhilfe für galvanische Bäder steht eine sandfreie und eisenarme Kieselgurqualität zur Verfügung.

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Mit 59 Jahren „Altes Eisen“ So geht es nicht! Zu dem Thema, das in der Tagespresse schon oft erörtert wurde, erhöhen wir aus dem Leserkreis einen Brief, der zu denken gibt. Der Schreiber dieses Briefes ist ein langjährig bewährter Fachmann im Alter von 59 Jahren. Aus diesem Brief ist ersichtlich, wie schwer es heute ist, in einem Alter, in dem man bestimmt noch nicht zum „Alten Eisen zählt, einen Arbeitsplatz zu erhalten. Man greift nach jüngeren Kräften, doch vergißt man, daß gerade ein erfahrener Fachmann, der seit Jahrzehnten im Beruf steht, einen Posten vielleicht besser ausfüllen könnte, als manch Junger.

Fachbericht siehe in Heft 5/1954 dieser Zeitschrift

Referate aus dem wichtigen Fachschrifttum des In- und Auslandes Zusammengestellt für die Praxis von Hanns Benninghoff.
Diese Rubrik, welche fortlaufend in vorliegender Zeitschrift erscheint wird untergliedert in folgende Abschnitte:
I Theoret. Grundlagen
II Einrichtungen und Anlagen
III Reinigen und Entfetten
IV Schleifen, Glänzen, Polieren (mechanisch)
V Glänzen u. Polieren (chemisch u. elektrolytisch)
VI Galvanotechnik
VII Galvanoplastik
VIII Chem. u. elektrochem. Oxydation, Färbung von Leichtmetallen
IX Nichtmetallische Überzüge.
X Sonderverfahren
XI Prüf- u. Untersuchungsmethoden
XII Metallfärbungen
XIII Metall. Überzüge nach anderen Verfahren
XIV Korrosion und Korrosionsschutz

Vom 20.-24. April wurde in London die 4. Internationale Tagung für Galvanotechnik und Metall-Finishing abgehalten, die eine große Anzahl der bekanntesten Fachleute auf diesem Gebiet zusammenführte. Der Verlauf und die Voraussetzungen für das Zustandekommen dieser Tagung dürfte für den deutschen Fachmann nicht uninteressant sein. Wurde die 3. Internationale Tagung in England im Juni 1947 noch von der englischen Gesellschaft für Galvanotechnik (Electrodepositor‘s Technical Society) abgehalten, so stand diese Tagung nunmehr unter der Ägide des „Internationalen Rates für Galvanotechnik“ (International Council for Electrodeposition). Der Rahmen und die Teilnehmerzahl waren entsprechend groß. Mehr als 600 Teilnehmer aus zwölf Nationen, an der Spitze die Damen und Herren aus USA, gefolgt von den Abordnungen aus Frankreich, Holland, Deutschland und anderen Ländern, waren anwesend.

Durch die immer schärferen Anforderungen von Seiten der oberflächenbearbeitenden Industrie sind zahlreiche Wege und viele Möglichkeiten erprobt worden, die Politur zu erhöhen, die Polierdauer abzukürzen und die Polierkosten zu senken. Es sind daher immer wieder Versuche unternommen worden, auch die Schleif- und Poliermittel zu verbessern. Zu diesem Zweck sind neue schleifende und polierende Substanzen herangezogen und entwickelt worden. Auch hat man mit Erfolg neue Wachs- und Fettkombinationen als Bindemittel für die einzelnen Polierpulver eingesetzt.

Diese Rubrik für den Nachwuchs erscheint in jedem Heft
Fortsetzung von Dipl. Chem. Dr. phil. Hermann Wagner

Der Nebenschluß

SAURE BÄDER: Die gebräuchlichen sauren Kupferbäder enthalten nur Kupfersulfat und Schwefelsäure neben mehr oder minder großen Mengen organischer Glanzbildner. 1) Bestimmung des Kupfersulfatgehaltes: 50 ccm des gut durchgerührten Bades werden durch ein Blaubandfilter filtriert und von der so gereinigten Probe 5 ccm in einem 300 ccm Erlenmeyerkolben pipettiert. Nun setzt man 110 ccm destilliertes Wasser zu und soviel Ammoniak (spez. Gew. = 0,910), bis die Lösung dunkelblau gefärbt ist. Dann wird 15 Minuten gekocht und soviel konz. Essigsäure zugesetzt, bis die Lösung grünlich gefärbt erscheint.