Artikelarchiv

Wir bringen nachstehend von zwei vorliegenden Arbeiten den ersten Aufsatz über dieses Thema. Ing.-Chem. Krahirus beschreibt in der heutigen Veröffentlichung allgemeine praktische Gesichtspunkte für das Vermessingen. Das Hauptgewicht liegt hei der Färbung der elektrolytischen Niederschläge und dem Glanz, wobei auch die Auswahl und Anwendung der Anoden besprochen wird. Einige Fehlerquellen werden dabei zur Sprache gebracht. Die zweite Arbeit von Edmund R. Thews, die in einem der nächsten Hefte folgen wird, befaßt sich mit der streng methodischen Auswertung theoretischer und praktischer Erkenntnisse, wobei zuerst der Einfluß verschiedener Faktoren und die Fehlerscheinungen beim Vermessingen behandelt werden. Als Endergebnis dieser Besprechung schälen sich die Möglichkeiten zur Vermeidung bzw. Behebung der Fehler und deren Ursachen heraus.

Teil I beschäftigte sich mit der Einführung in das Thema der chemischen und elektrolytischen Alu-Glänzung und beschrieb dann das VDM-Bad. Teil II befaßte sich mit den Alzak- und Brytal-Verfahren, um anschließend das Erftwerk-Glänzverfahren ausführlich zu beschreiben. Die heutige Fortsetzung bezieht sich auf die Alupol-Verfahren. Im nächsten Heft folgt eine zusammenfassende Schlußbetrachtung.
Bevor eine eingehende Schlußbetrachtung mit Gegenüberstellungen der in den Teilen I-III dieser Aufsatzfolge besprochenen Glänzverfahren erläutert wird, sollen noch die chemischen Alupolverfahren besprochen werden. In den Entwicklungsjahren der Alupolbäder war man geteilter Ansicht über die Wirkungsweise des Glänzmechanismus. Man begründete diesen nach zwei verschiedenen Richtungen. Das ist auch der Grund dafür, daß alkalische und saure Badtypen entwickelt wurden.

Der vorliegende Aufsatz beschäftigt sich ausschießlich mit der chemischen Schichtdickebestimmung galvanischer Überzüge. Herr Prof. Dr.-Ing. Weiner bringt an dieser Stelle in Kürze einen Gesamtüberblick „Die mechanische Prüfung galvanischer Metallüberzüge“, in dem die Fragen der Schichtdicke, Porigkeit, Haftvermögen, Biegefestigkeit und Abnützungsbeständigkeit ausführlich behandelt werden. Im Zusammenhang mit dem nachstehenden Aufsatz weisen wir auf diese kommende Veröffentlichung hin.

Am 11. Oktober 1955 feierte Herr Hugo Krause in körperlicher und geistiger Frische seinen 80. Geburtstag. In Fachkreisen ist Herr Krause allseitig bekannt. Die Leser unserer ältesten Fachzeitschrift der Galvanotechnik kennen ihn als jahrelangen Mitarbeiter des Verlages. Herr Krause wurde in Leipzig geboren, wo auch unsere Fachzeitschrift gegründet wurde und wo vor dem Kriege der Verlagssitz war. Schon früh auf sich selbst gestellt, lernte er in der Feinmechanik und besuchte die Leipziger Gewerbeschule als Tagesschüler, wobei er sich auch in Abendkursen weiterbildete. Ein Studium an der Leipziger Universität mußte abgebrochen werden und bereits im vorgeschrittenen Alter widmete er sich nochmals an der Universität Münster dem Chemiestudium.

Erstes und einziges Organ für Referate aus dem Fachschrifttum des In- und Auslandes, Band II

• Hier sprechen die Lieferfirmen
• Patente: Kurzbeschreibungen deutscher Patente und Patentvorschau neuer Erteilungen und Anmeldungen
• Neue Fachbücher

Schleifen und Polieren von Gußteilen:
Frage: Wie bearbeitet man am besten Gußteile für die Herdfabrikation? Bandschleifmaschinen sind vorhanden.
Antwort 1: Aus Ihrer Anfrage geht hervor, daß Sie Herdteile aus Guß bearbeiten möchten, die Sie später galvanisieren wollen (Glanznickel). Wir möchten dazu sagen, daß ja im allgemeinen heute immer mehr die Gußbeschläge an Herden verschwinden und durch gezogene oder gepreßte Teile ersetzt werden. Wir kennen aber eine ganze Reihe Firmen, vor allen Dingen in Holland und Belgien, die noch in der gleichen Weise wie Sie Ihre Beschläge machen. Grundsätzlich muß gesagt werden, daß man ein Gußstück vorher sehen müßte, um feststellen zu können, um welche Qualität es sich handelt.

Um auf Gegenständen aus nichtleitendem Material galvanische Überzüge aufzubringen, muß ihre Oberfläche zunächst stromleitend gemacht werden, wofür folgende Verfahren anwendbar sind:

1. Herstellung eines Grafit-Überzuges,
2. Herstellung eines dünnen Silberüberzuges durch Verspiegelung,
3. Herstellung eines dünnen Silberüberzuges durch Einbrennen.

1. Die Grafitierung ist das älteste Verfahren zur Herstellung der Oberflächen-Leitfähigkeit und wird wie folgt ausgeführt: Zunächst ist am Werkstück die Anbringung der Einhängevorrichtung und der Stromzuführungsdrähte nach den Kontaktstellen erforderlich. Anschließend erfolgt die Herstellung des Haftgrundes für die Grafitierung durch kurzes Eintauchen in eine Flüssigkeit, die durch Auflösen von 5–10 g Guttapercha in 100 ccm Perchloräthylen erhalten wird und nach kurzer Trockenzeit eine äußerst dünne und klebfähige Schicht hinterläßt.

8. Fortsetzung.

Ein Lehrgang von Studienrat Dipl.-Phys. K. Engelländer Komplett (erweitert) als Buch erschienen im Eugen G. Leuze Verlag, Saulgau/Wttbg. DM 5.90

15. Ionenaustausch:
15 a. Spannungsreihe Versuch:
Man tauche zwei Zinkplatten in verdünnte Schwefelsäure ein und verbinde die Platten mit einem Voltmeter von etwa 1 Volt Höchstausschlag (Abb. 16): Man bekommt keine oder eine sehr kleine Spannung. Ersetzt man hierauf die an den Plus-Pol des Voltmeters angeschlossene Zinkplatte durch eine Kupferplatte, so daß jetzt eine Zink- und eine Kupferplatte in der Schwefelsäure hängen, dann zeigt das Voltmeter eine Spannung von etwa 1 Volt. Ersetzt man jetzt die Kupferplatte durch eine Nickelplatte, so erhält man wieder eine Spannung, die aber kleiner ist als vorher.

Cyanidische Bäder sind, obwohl sie große Mängel aufweisen, aus der Praxis nicht wegzudenken. Sie besitzen wegen ihrer hohen kathodischen Polarisation eine ausgezeichnete Streufähigkeit; die Stromausbeute ist an Stellen kleiner Stromdichten größer als an Stellen hoher Stromdichten, so daß die Schichtdickenverteilung an profilierten Gegenständen ziemlich gleichmäßig ist. Zur Zwischenverkupferung bedient man sich cyanidischer Bäder, wenn Gegenstände mit einem Niederschlag zu versehen sind, der auf dem Grundmetall schlecht haften würde, wie bei der Vernicklung von Zink oder Versilberung von Eisen. Nicht zuletzt ist die ausgezeichnete Rostschutzwirkung zu erwähnen, die man erreicht, wenn genügend starke Kupferschichten mit nachfolgender Vernicklung auf Eisen niedergeschlagen werden.

Im Heft Nr. 7/1955 dieser Zeitschrift wurde über das V, D. M.-Glänzbad berichtet. Ergänzend bringen wir weitere Fortsetzungen zum Thema. Der Unterschied zwischen dem elektrolytischen (anodischen) Glänzen und dem eigentlichen technischen Anodisieren soll elementar erklärt werden: Die Glänz-Elektrolyte wirken stark lösend auf das sich bildende Aluminiumoxyd, während die Oxydationsbäder nur geringe Lösungskraft gegenüber der Oxydschicht haben. Dadurch ist es bei der axiodischen Glänzung möglich, beliebige Aluminiummengen von der Oberfläche des zu glänzenden Gegenstandes abzutragen. Spitzen und vorspringende Ecken werden dabei zuerst abgetragen, während sich in den Vertiefungen der Oberfläche ein schützendes Aluminiumoxyd bildet.

Teil I und II dieser Arbeit befaßten sich mit dem Glanzchrombad und Verunreinigungen in Glanznickelbädern durch Kupfer, Eisen und Chromsäure (mit Abb. 1 bis 33). In Teil I wurden genaue Erläuterungen zur Hullzelle selbst gegeben und eine Stromdichtekurve vom Verfasser zum Gebrauch in der Praxis gebracht. Die nächste Veröffentlichung wird sich mit dem Kadmiumbad beschäftigen. Die graphischen Kurzzeichen zur Auswertung der Bilder sind auch dieser Fortsetzung nochmals vorangestellt. (Siehe Teil I und II).
Zink als Verunreinigung im Glanznickelbad Zink ist besonders bei der Vernicklung von Zinkspritzgußteilen eine sehr gefürchtete Verunreinigung, da Stellen niedriger Stromdichte leicht schwarz werden und die Niederschläge im Bereiche höherer Stromdichten rissig und spröde sind.

Die Einleitung der Abwässer aus galvanischen Anlagen oder sonstigen Betrieben in die allgemeine Kanalisation der Städte oder in freie Flußläufe ist gesetzlichen Bestimmungen und behördlichen Anordnungen unterworfen. Die neu gefaßten Beschlüsse bezwecken eine schärfere Kontrolle zur Reinhaltung der Wasserläufe von artfremden Verunreinigungen, insbesondere biologischen Giftstoffen. Hiernach werden in den Abwässern nur ganz minimale Gehalte an Schwermetallsalzen oder giftigen Alkalisalzen geduldet. Infolgedessen hängt die zulässige Menge der aus galvanischen Betrieben abführbaren Spülwässer von der Gesamt-Wasserführung des Kanals oder Flußlaufes und der Art und Konzentration der Verunreinigungen ab. Da die Wasserstände und Wassermengen in natürlichen Flußläufen jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen sind, muß auch diesem Faktor Rechnung getragen werden.

Diesen Fragen, die in der Praxis heute mehr denn je im Vordergrund stehen, widmeten sich bereits Aufsätze in den Heften 8 und 9 dieses Jahrganges, in der vorliegenden Ausgabe gibt Herr Dr.-Ing. G. Elssner zu dem Thema erneut einen umfassenden Überblick, der sich auch an Mittel- und Kleinbetriebe wendet. In diesem Zusammenhang erfahren wir soeben, daß der Deutsche Industrie- und Handelstag und der Bundesverband der Deutschen Industrie in einem Schreiben an den Bundesminister für Wirtschaft die Zurverfügungstellung von Kreditmitteln in größerem Umfang für den Bau von Abwasserreinigungsanlagen der gewerblichen Wirtschaft beantragt hat und zwar zu den gleichen Konditionen, zu denen die öffentliche Wasserwirtschaft Kreditmittel aus dem ERP-Sondervermögen erhält.

Erstes und einziges Organ für Referate aus dem Fachschrifttum des In- und Auslandes, Band II

• Wichtiges in Kürze
• Patente: Kurzbeschreibungen deutscher Patente und Patentschau neuer Erteilungen und Anmeldungen
• Neue Fachbücher

Die diesjährige Verbandstagung (17. bis 19. Juni) wurde in Kassel abgehalten. Fast alle Innungen des Bundesgebietes hatten ihre Delegierten entsandt, auch die Ostzone war vertreten und aus Holland war das Präsidium der holländischen Graveurinnung erschienen. Die Grußadressen und Ehrungen bewiesen eine gefestigte freundnachbarliche Beziehung der deutschen und holländischen Berufsverbände. Das Tagungsprogramm war sehr reichhaltig; interessante Vorträge waren in den Ablauf der verbandsorganisatorischen Notwendigkeiten eingebaut.

Blasen im Kupfermantel:
Frage: Beim Aufkupfern von Stahlwalzen für den Stoffdruck stellen wir auf einzelnen Walzen, nach der Verkupferung, Blasenbildung in der Kupferschicht fest. Diese Blasen kommen heim Zurollen der Walze zum Vorschein. Es handelt sich, wie sich beim Abdrehen feststellen läßt, um Stellen im Metall, die nicht gebunden haben.
Antwort: Vermutlich wird die Aufkupferung der Walzen rotierend in einer Aufkupferungsanlage vorgenommen, wobei die Walze nicht voll in den Elektrolyten eintaucht. Wenn Spuren von Fett im Elektrolyten vorhanden sind, ist es möglich, da diese an der Oberfläche schwimmen, daß sie sich zeitweise auf die aus den Elektrolyten heraustretende Oberfläche aufziehen und gewissermaßen eine Trennschicht bilden, die stellenweise zu schlechter Haftung innerhalb des Niederschlages führt. ...

Die Arbeitstagung „Feinbearbeitung“ am 2. und 3. Juni 1955 in Aachen bildete die Fortsetzung der im Jahre 1952 in Stuttgart erstmalig durchgeführten gleichnamigen Veranstaltung. Das Programm war durch Referate über neue Feinbearbeitungsverfahren bzw, neue Erfahrungen mit bekannten Verfahren erweitert worden. Die Tagung lag in den Händen von Dr. H. Moll, VDI, Stuttgart, der eingangs einen Bericht über die Arbeiten des Ausschusses „Feinbearbeitung ADB-AWF“ (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Betriebsingenieure und Ausschuß für Wirtschaftliche Fertigung) gab.

Die jährliche Tagung des britischen „Institute of Metal Finishing“ wurde Ende Mai in Torquay (an der englischen Südküste) abgehalten. über 300 Delegierte nahmen teil, unter ihnen eine Anzahl von Wissenschaftlern aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Holland und den USA. Wir geben hier ein kurzen Überblick über die Forschungsberichte.