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Trotz wachsender Erfolge bei der Vermeidung und Verwertung von Abfällen ist es erforderlich, die Anstrengungen in diesem Bereich weiter zu verstärken und zu beschleunigen.
Das hat Bundesumweltminister Töpfer am 13. September 1991 in Bonn unterstrichen. Dabei gilt es, alle Instrumente zu nutzen, die den Verursacher von Abfällen unmittelbar in die Pflicht nehmen und so in allen Wirtschafts- und Lebensbereichen ein umfassendes „Denken vom Abfall her“ bewirken. Bundesumweltminister Töpfer hob bei der Vorstellung des entsprechenden Gesetzentwurfs hervor, daß deshalb die Erhebung einer Abfallabgabe in der Koalitionsvereinbarung eindeutig festgeschrieben ist.

Brennbare Flüssigkeiten, insbesondere Altöle verschiedenster Art fallen in jedem Betrieb, auch in Oberflächenwerkstätten an. Hierbei handelt es sich nicht immer um reinrassige z. B. Getriebe-, Kompressoren- oder Motoröle. Vielmehr können es auch Reste von Ölen sein, die zur Befettung, d. h. zu Korrosionsschutzzwecken verwendet werden. Diese beinhalten häufig Additive, von denen der Anwender lediglich die Wirkung, aber nicht die chemische Zusammensetzung kennt. Wenn diese mit organischen Lösemitteln zwecks Viskositätseinstellung versetzt sind, so bleibt ein bestirnmter Anteil dieser Kohlenwasserstoffe auch im Öl enthalten. Der Zusatz dieser Lösemittel hat darüber hin- aus auch die Aufgabe, durch möglichst schnelles Verdunsten das „Trocknen“ der Ware zu beschleunigen. Es werden zwar in aller Regel keine Lösemittel der Gefahrenklasse A Imit Flammpunkten unter 21 °C verwendet, doch ist die Verwendung von A II- Produkten kaum zu umgehen. Werden derartige Altöle gesammelt, so muß bei der Auswahl der betreffenden Sammelbehälter dem Umstand der Brennbarkeit Rechnung getragen werden.


Als die 5. Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes 1986 verabschiedet wurde, war die 4. vorangegangene Novelle gerade zehn Jahre alt. Ein Zeitraum von zehn Jahren liegt bereits unterhalb der in der Wirtschaft üblichen Realisierungs- und Abschreibungsdauer größerer Investitionsvorhaben. Man kalkuliert für Planung, Bestellung und Realisierung in der Wirtschaft mit einem Zeitraum von in der Regel zwei Jahren; für öffentliche Investitionsvorhaben wird dieser Zeitraum infolge oft langwieriger Genehmigungsgänge häufig erheblich überschritten. Es gibt Beispiele für Zeiträume von mehr als zehn Jahren infolge sehr langwieriger Genehmigungsverhandlungen, insbesondere wenn, wie bei Umweltschutz-Investitionen gar nicht so selten, auch noch Bürger-Initiativen ihre Interessen ein- bringen. Addiert man dann einen in der Wirtschaft üblichen Abschreibungszeitraum von zehn Jahren, so liegt der Gesamt-Zeitrahmen für Planung und Nutzung bereits erheblich oberhalb des Intervalles zwischen den beiden letzten Novellierungen des WHG.

Wir lügen uns in den Abgrund


Beobachtungen auf Tagungen und anderswo

Lüge ist nicht nur eine falsche Behauptung, z. B. daß Cyankali ungiftig sei; Lüge ist auch die Formulierung von Halbwahrheiten durch Weglassen wesentlicher Teile sowie die Falsch-Interpretation. Zu Letzterem gehört auch die zunehmende Suggestion falscher Relationen. Über die Behauptung, daß zwei Fliegen im Stall relativ wenig, eine in der Suppe aber relativ viel ist, vergnügt man sich noch. Wie aber steht es um die zunehmend entgleisenden Maßstäbe bei Berichten über toxische Stoffe?
Wenn vormals Cyankali als starkes Gift bezeichnet wurde, so werden heute z. T. Tri- oder Perchlorethylen als „hochgiftig“ in der Presse deklariert. Welche Steigerung bleibt da noch für die tatsächlich stark giftigen Cyanide?

Die Haltung Großbritanniens zu Umweltfragen, und damit eingeschlossen zur Abwasserproblematik, erscheint aus deutscher
Sicht zwiespältig. Für den, der die positive
Seite sehen will, war Großbritannien wegbereitend, ja sogar avantgardistisch im Erkennen und Bewältigen der durch die frühzeitige
Industrialisierung erwachsenden Umweltprobleme. So ist die Themse, im vorigen
Jahrhundert eine erstickte Kloake, jetzt wie-
der saniert und zu einem Tummelplatz zahl-
reicher, selbst gegen Verschmutzung empfindlicher Fischarten geworden. Oder der berüchtigte englische Nebel, hervorgegangen aus der unglücklichen Kombination von hoher Luftfeuchtigkeit und Luftverschmutzung, ist heute ein Ding der Vergangenheit: die Konzentration an Kondensationskernen in der Luft ist durch eine richtungsweisende Gesetzgebung zur Verbesserung der Luftqualität (Clean Air Act) so vermindert worden, daß häufige Nebelbildung nicht mehr möglich ist.

1 Das Cadmium-Problem


Cadmium gilt als hochgradig umweltschädigendes toxisches Schwermetall, insbesondere weil bei allen Lebewesen seine Ablagerungen im Organismus summiert werden. Es steht auf der „schwarzen Liste“ der europäischen Richtlinie [1];das heißt, die Cadmiumverluste an die Umwelt sollen durch hocheffiziente Techniken auf Null herabgesetzt werden.
Die europäische Richtlinie gibt einen maxi- malen Emissionswert für Abwässer an, jedoch ist es den einzelnen Ländern freigestellt, strengere Normen aufzuerlegen. Einige Beispiele: in Frankreich beträgt die Norm 0,2 mg/l; in Holland für das Einleiten in die Kanalisation 0,1 mg/l; im Land Nordrhein- Westfalen (BRD) 0,02 mg/l; In Schweden Ist das Cadmieren gänzlich verboten.
Die heutigen Abwasserbehandlungsverfahren führen in der Regel zu Schlammbildung. Diese Erzeugung von Neben-Abfallprodukten stellt einen Transfer der Emissionen vom Abwasser zum Abfall dar. Die folgende Studie soll den Nachweis erbringen, daß die Abwasseremissionen auf Werte von 10 bis 20 ppb verringert werden können, ohne daß dabei cadmiumhaltiger Schlamm entsteht.

Steigende Angst vor allen erdenklichen möglichen Gefahren für Mensch und Natur durch die Umwelt führen dazu, daß nun auch natürliche Stoffe z. B. aus dem Stoffwechselprozeß von Lebewesen in die restriktiven Betrachtungen und Maßnahmen einbezogen werden. Beispiel: Ammoniak, das aus den Ausscheidungen von Mensch und Tier resultiert.

Konservieren von Werkzeugen und Vorrichtungen


Frage: Wir sind eine Zulieferfirma von Preßteilen der verschiedensten Art und bedienen eine große Zahl von Kunden. Nach Auslaufen einer Serie kommen die oft sehr komplizierten und damit teuren Werkzeuge und Vorrichtungen ins Werkzeuglager, um bei späteren Aufträgen wieder zur Verfügung zu stehen. Bei länger gelagerten Teilen stellen wir Korrosionsschäden fest, die Nachbearbeitung und sogar auch schon die Neuherstellung von Werkzeugen erforderten. Die Teile werden vor dem Lagern mit Fett bestrichen, so daß sie eigentlich genügend geschützt sein müßten.


Die MAT (Materialien Anwendungen Technologie) GmbH, hervorgegangen aus dem ehemaligen Zentralinstitut für Festkörperphysik und Werkstofforschung Dresden, investiert in modernste Oberflächentechnik und hat dem Hanauer High-Tech Unternehmen Leybold einen Hochstrom-Ionenimplanter vom Typ LION 6000 in Auftrag gegeben. Mit dieser Anlage können die Oberflächeneigenschaften wie Härte, Verschleißfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit, Gleitverhalten oder Leitfähigkeit von Metallen, Keramiken und Polymern entscheidend verbessert werden.


Entwicklung der analytischen Anforderungen

Bis in die fünfziger Jahre waren die Anforderungen an die galvanischen Schichten im wesentlichen durch Dekorativität und Korrosionsschutz geprägt. Diese Funktionen waren relativ leicht durch Augenschein zu prüfen. Defekte in der Schicht, unerwünschte Struktur bzw. Änderungen im Glanzgrad, aber auch Korrosionsprodukte sind mit normalsichtigem Auge oder bei besonderen Anforderungen mit einer Lupe gut zu erkennen. Entsprechend entwickelt war auch die Wareneingangskontrolle. Die Rohteile wurden durch Augenschein geprüft. Selbst für Badanalysen reichten häufig die fünf Sinne. Der Autor kann sich noch gut daran erinnern, wie sein erster Meister den Cyanidgehalt im Silberbad nach dem Geschmack bestimmte. Dort, wo analysiert wurde, war der Umfang recht bescheiden [1]. Die Schichtdickenbestimmung erfolgte vor allem nach der „Tropf- und Strahlmethode“; die Teile mußten nach der Schichtdickenmessung entmetallisiert und neu galvanisiert werden oder wurden als Prüfausfall verschrottet.

Bericht von einer Veranstaltung der Technischen Akademie Esslingen am 12. Februar 1992

Während das Gleitschleifen früher als „Rommeln“ oder „Trowalisieren“ mehr zu den mechanischen Hilfstechniken gezählt wurde, mit deren Hilfe man Metalloberflächen von Kleinteilen im Massenbetrieb reinigen oder glätten konnte, um sie für eine nachfolgende chemische oder mechanische Oberflächenbehandlung vorzubereiten, ist es in den etwa letzten drei Jahrzehnten zu einer eigenständigen Verfahrenstechnik geworden. Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen ist es heute möglich, eine Bearbeitung mit genau vorgegebenen Ergebnissen an Präzisionsteilen durchzuführen, da die Bearbeitungsparameter berechenbar und steuerbar sind.

Fragen an die Geschäftsführung der LPW-Chemie GmbH, Neuss, anläßlich der Hannover-Messe 1992

Auf dem Gemeinschaftsstand der Deutschen Galvanotechnik führen galvanische Betriebe den Besuchern der Hannover Messe aus dem Maschinenbau, der Elektrotechnik und Elektronik, dem Fahrzeugbau und aus vielen anderen Bereichen die Anwendungsmöglichkeiten galvanischer Überzüge anhand von Teilen aus ihrer Produktion vor. Gleich- zeitig dokumentieren die galvanotechnischen Fachfirmen als Anbieter der Technologie, die bei der Erzeugung dieser Überzüge eingesetzt wird, daß sie in der Lage sind, Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit denen Schichten und Schichtsysteme mit den gewünschten Eigenschaften gezielt und im industriellen Maßstab reproduzierbar abgeschieden werden können.

(Fortsetzung aus Heft 2/1992)

ESCA


englisch; Electron Spectroscopy for Chemical Analysis
deutsch: Elektronenspektroskopie für die chemische Analyse


ESCA (oder XPS) ist eine Methode zur Bestimmung von Elementen und ihren Bindungszuständen in der Oberfläche von Festkörpern. Sie beruht auf dem durch Röntgenstrahlen ausgelösten Photoeffekt an inneren Orbitalen. Die durch die Röntgen- strahlen freigesetzten Informationsträger sind Photo- und Augerelektronen, die verlustfrei aus der Oberfläche der untersuchten Probe emittiert werden. ESCA ist praktisch bei allen Substanzen anwendbar. Für die Untersuchung der Kontaminierung (Verunreinigung) der Oberflächen zu galvanisierender und galvanisierter Teile weist ESCA den Vorteil auf, daß nicht nur die vorhandenen Elemente an sich nachgewiesen werden können, sondern daß deren Bindungszustand durch chemische Verschiebungen und Linienaufspaltungen eindeutig bestimmt werden kann.

Zwei Anläufe gingen daneben

1. 200 Mill. $ Fusion von ICI und Ferro

Vor nicht allzu langer Zeit berichteten wir an dieser Stelle über die anstehende Verbindung der beiden größten Pulverhersteller, der ICI (Glidden) und Ferro Corporation (USA). Im Detail wurde in der Presse mitgeteilt, daß der Hauptsitz des weltweit tätigen Konzerns in Cleveland (USA) sein werde, wie die Aufteilung der Anteile aussieht und weitere Einzelheiten. Jetzt stellt sich heraus, daß die „Ehe“ aufgekündigt wurde. Eine Erklärung für den Wandel wurde nicht gegeben. Die Fachleute sind sich jedoch darüber einig, daß es zu Fusionen oder ähnlichen Zusammenschlüssen auf diesem Gebiet der Oberflächenbeschichtung kommen wird, eher früher als später.

Möglichkeiten und Grenzen der Farbemailierung

Als Gottlieb Justin 1761 in seinen „Gesammelten Chimischen Schriften“ aus hygienischen Gründen den Vorschlag machte, eiserne Gefäße mit einem glasartigen Überzug zu versehen, war der Korrosionsschutz für ihn ein anregender Gedanke.
Die Kunst des Emailiierens jedoch begann mit der Farbe. Viel früher schon wurden farbige Giäser als Mittel der Gestaltung mit Edelmetall, Kupfer, Bronze und Eisen vereint.
Die modernen Emailliertechniken bieten einen dauerhaften, hitzebeständigen Oberflächenschutz, verbunden mit vielseitigen, farbigen, dekorativen Möglichkeiten für Stahlblech, Gußeisen, Aluminium und Kupfer.
Eine Fülle an Dekoren und Farbkombinationen findet man bei Geschirren. In der Sanitärindustrie überwiegt heute der Anteil an farbigen Wannen. Herde und Spülen werden im großen Umfang farbig emailliert. Selbst Edel- stahlteile erhalten farbige Emailüberzüge, um dem Geschmack des Käufers entgegen zu kommen.

Das Mikrostreuvermögen ist eine wichtige Kenngröße zur Charakterisierung von galvanischen Prozessen und Elektrolyten, da es mit der Möglichkeit der Einebnung von Oberflächenrauheiten mit Spitzen und Kratzern nicht größer als 500 /am in Verbindung gesetzt wird. Je größer das Mikrostreuvermögen, um so geringer sind Zeit und Schicht- dicke, um Überzüge hoher Qualität, d. h. Spiegelglanz, hoher Korrosions- und Abriebsbeständigkeit, geringeren elektrischen Kontaktwiderstand usw. abzuscheiden. Bei einer Reihe von praktisch wichtigen Fällen ist das Mikrostreuvermögen auch Voraussetzung der Bedingungen, die eine hohe Produktqualität und eine Arbeitsproduktivität sichern. So ist z. B. ein hohes Mikrostreuvermögen bei der elektrochemischen Abscheidung von glänzenden Kupferschichten auf Druckplatten Voraussetzung, um gleichmäßige Schichtdicken in und außerhalb der Öffnungen zu erhalten [1].

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Das Chemikalien Leasingkonzept ist ein neues und innovatives Vorgehen, um das Chemikalien-Management in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit zwischen Lieferant und Anwender nachhaltig zu verbessern. Es basiert auf dem Wandel, statt Mengen an Chemikalien den Anwendungsnutzen in den Mittelpunkt der Kundenbeziehung zu stellen. Statt einen Preis für eine Chemikalienmenge zu erzielen, bekommt der Chemikalien- Lieferant sein Geld für den Nutzen seiner Chemikalie beim Kunden: beispielsweise pro Quadratmeter gereinigter Fläche, für 1000 galvanisierter Teile oder für die Katalyse pro Tonne Produkt. Durch diese Kooperation in der Lieferkette hat auch der Chemikalien-Lieferant mit seinen Ressourcen sparsam umzugehen. Durch diese vertrauensvolle Know-how-Verknüpfung lassen sich auf beiden Seiten Gewinnsituationen um 20 bis 30 % verbessern.

Dieses Mal wenden wir uns im blau gekennzeichneten
Redaktionsteil dieses Heftes einem ganz speziellen Thema
zu: Chemikalien-Leasing, so das Geschäftsmodell, bei dem Chemikalienlieferanten zu Dienstleistern werden. Die klassische mengenbezogene Bezahlung von Chemikalien wird
durch eine nutzenorientierte Bezahlung ersetzt. Für den
Lieferanten ändert sich hier der Chemikalienverbrauch von
einem Erlös- zu einem Kostenfaktor.