Die Wissenschaftler des Instituts für Medizintechnik und des Fraunhofer IMTE haben gemeinsam mit der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin und der Klinik für Neuroradiologie des UKSH, Campus Lübeck, einen solchen Mikroroboter mithilfe von Magnetfeldern im Modell durch die mittlere menschliche Hirnarterie zu einem künstlichen Aneurysma gesteuert [1].
Das Ziel des wissenschaftlichen Teams ist es, medizinische Eingriffe und Behandlungen möglichst schonend durchzuführen, sowie Medikamente so zu verabreichen, dass sie verstärkt am Ort der Erkrankung wirken. Es wurde ein magnetischer Mikroroboter entwickelt, der nur mit Magnetfeldern durch den menschlichen Körper gesteuert werden kann. In Zukunft könnte dieser Roboter Medikamente z. B. direkt zu einem Tumor bringen und so Nebenwirkungen von Chemotherapeutika verringern.
Der magnetische Mikroroboter kann auch zur Behandlung von verstopften Blutgefäßen oder Aneurysmen angewendet werden. Wenn ein Mikroroboter ferngesteuert in das Aneurysma gebracht werden und es verschließen kann, wäre das ein großer Fortschritt.
Der Mikroroboter wurde mittels additiver Fertigung – also dem medizinischen 3D-Druck – hergestellt und mit einem magnetischen Lack beschichtet. Für die Beschichtung wurden magnetische Nanopartikel verwendet, die am Institut für Medizintechnik hergestellt werden. Drehende magnetische Felder bewirken eine Drehung und Vorwärts- bewegung des magnetischen Mikroroboters. Für die Untersuchungen wurde ein Modell einer mittleren Hirnarterie aus Patientendaten erstellt, durch das der Mikroroboter erfolgreich in ein Aneurysma gesteuert werden konnte.
Quelle: Universität zu Lübeck