eSummit 2024: Effizienzwende gefordert

eSummit 2024: Effizienzwende gefordert

Der eSummit 2024 bot Ideen und Diskussionen zur Umsetzung der Energiewende. Spitzenpolitiker und Entscheider aus der Elektro- und Digitalindustrie debattierten dabei auch über Themen wie die Stärkung des Wirtschaftsstandorts, Future Work Skills und Green Electronics. Die Veranstaltung des ZVEI im Kosmos Berlin zählte über 500 Teilnehmer, die mehr als zufrieden waren.

ZVEI-Präsident Dr. Gunther Kegel bei der KeynoteZVEI-Präsident Dr. Gunther Kegel bei der KeynoteZVEI-Präsident Dr. Gunther Kegel eröffnete den eSummit mit den Worten: „Wir brauchen eine Effizienzwende, jetzt!“ und traf dabei auf große Zustimmung bei den Anwesenden. In seiner Keynote ‚Die Zukunft ist elektrisch' erläuterte er, warum jetzt etwas geschehen muss. Die erste Welle der Elektrifizierung startete vor 120 Jahren mit der Stromerzeugung im Kraftwerk. Nun folgt die zweite Welle der Elektrifizierung basierend auf erneuerbaren Energien, die irgendwann im Überfluss zur Verfügung stehen und dann auch in molekularer Form, z. B. als Wasserstoff oder eFuel gespeichert und genutzt werden können. Die zweite Welle der Elektrifizierung stellt einiges auf den Kopf. Denn aus der zentralen Energieerzeugung wird eine dezentrale, und neue Technologien für den Wärmesektor und die Mobilität sind gefordert. Dafür gibt es viele gute Ideen und Lösungen. Der ZVEI ist überzeugt, dass die Elektrifizierung eine Riesenchance für die Industrie, für Deutschland und für Europa ist, wenn sie politisch klarer gestaltet wird. Das politische Durcheinander beim Heizungsgesetz, bei der Ladesäulenförderung, beim Hochspannungsnetz usw. hat in der Mitte der Gesellschaft dazu geführt, dass nicht die Chancen gesehen werden, sondern die Unsicherheit überwiegt. Die Energiewende ist u. a. eine Energieeffizienzwende – dies gilt auch politisch. Denn, wie er sagte: „Viel zu häufig stehen wir uns selbst im Weg. Unsere verschwenderische Ineffizienz können wir uns nicht mehr länger leisten – wir brauchen eine Effizienzwende.“

Wirtschaftsstandort stärken – Wachstumschancen sichern

Was dazu beitragen könnte, erörterten Christian Lindner MdB, Bundesminister der Finanzen, und Cedrik Neike, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und ZVEI-Vizepräsident in kurzen Impulsbeiträgen und einer anschließenden Diskussion. Christian Lindner sagte u. a., dass es Aufgabe sei, den Erfindergeist zu entfesseln, und: „Wir sollten wieder nach vorne streben und uns nicht bescheiden mit dem, was wir haben.“ Die LNG-Terminals-Geschwindigkeit sei der Benchmark. „Quo vadis, deutsche Industrie?“ fragte Cedrik Neike angesichts des geringen Wachstums von 0,7% und nannte weitere Daten, bevor er auf die industrielle KI als wichtigen Faktor für die Zukunft einging. Er sagte: „KI muss industrietauglich sein. KI muss uns allen zugänglich sein. KI braucht starke Ökosysteme. Wir müssen es zusammen angehen.“

Die Veranstaltung wurde von Astrid Frohloff moderiertDie Veranstaltung wurde von Astrid Frohloff moderiert

Bundesminister Christian Lindner und Cedrik Neike, Siemens, bei der Paneldiskussion mit Astrid FrohloffBundesminister Christian Lindner und Cedrik Neike, Siemens, bei der Paneldiskussion mit Astrid Frohloff

Jörg Wuttke bei seiner KeynoteJörg Wuttke bei seiner Keynote

Mehr europäisches Selbstbewusstsein: So behaupten wir uns weltpolitisch

In seiner Keynote ging Jörg Wuttke, ehemaliger Präsident der EU-Handelskammer in Peking, auf die Situation ein, indem er Daten zu China nannte. So hat China in vielen Bereichen enorme Produktionskapazitäten (bei manchen Produkten über 60 % der Welt) und hohe Weltmarktanteile (z. B. 36 % der herstellenden Produktion), aber einen geringen Eigenverbrauch von nur 10 %, was zu Überkapazitäten und Ungleichgewichten beim Handel führt. So geht von vier aus China kommenden Containern nur einer zurück. Dazu kommt eine aufgrund weniger Nachwuchses schrumpfende Bevölkerung und, dass die Kinder auf dem Land bei der Schulausbildung vernachlässigt werden, was sich auf das spätere Arbeitsleben sowie die Wirtschaft auswirkt. Er empfahl, weiter mit China zusammenzuarbeiten und den Umgang mit der zunehmenden chinesischen Autarkie zu lernen sowie v. a. „China auf Drittmärkten zu schlagen“.

Side Events am ersten Tag

Nach der Mittagspause folgten drei parallele, interaktive Sessions, bei denen es bis ins Detail ging:

  • Session 1: ‚Technische Lösungen für Sektoren-koppelnde Systeme als Grundlage für eine erfolgreiche Energiewende (…und die Produktion von morgen?)' moderiert von Dr. Chris-Jörg Rosen, Vice President Manufacturing Solutions, Phoenix Contact.
  • Session 2: ‚Dekarbonisierung als Chance sehen' moderiert von Andreas Cordes, Business Development Manager, und Mathias Christ, Technical Sales Manager, Endress+Hauser, die dabei aufzeigten, wie die für das ESG-Reporting benötigten Daten automatisch erfasst werden können.
  • Session 3: ‚#ElectrifyingStandards – die Energiewende einfach schneller machen' moderiert von Raphael Görner, Executive Vice President Business Unit Energy & Power Solutions, Rittal.

Europa zum Chancenkontinent machen

Ministerialdirigentin Dr. Kirsten Scholl, Leiterin der Abteilung Europapolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, und Daniel Hager, Vorsitzender des Aufsichtsrats und Gesellschafter von Hager, Frank Stührenberg, CEO von Phoenix Contact und ZVEI-Vizepräsident, diskutierten über das Thema: „Mehr Unternehmertum, weniger Bürokratie: Europa kann mehr“. Als Beispiel zur Verdeutlichung diente die 88-seitige Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Frank Stührenberg kommentierte: „Sie erfüllt den Zweck nicht.“ Die Regulierung ist zu ändern oder zurückzuziehen.

Über die ‚Next Generation Europe: Wie wir Europa stärken' diskutierten anschließend Tilman Kuban MdB, CDU-Bundestagsfraktion, Ria Schröder MdB, FDP-Bundestagsfraktion, und Melis Sekmen MdB, Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, moderiert von Philipp Steinberger, CEO von Wöhner. Sie erklärten dabei, welche Chancen sie in der Digitalen Transformation sehen. Junge Menschen können durch Einblicke inspiriert werden. Es gilt, es einfach zu machen und die Wirtschaft in den Vordergrund zu stellen.

Think global, think strategic: So bleibt Europa technologisch souverän

Dr. Tanja Rückert, Geschäftsführerin, Robert Bosch, betonte in ihrer Keynote: „Künstliche Intelligenz und Halbleiter sind Themen, auf die Europa setzen sollte.“ Der Fokus liegt immer auf den Kunden. Diese wünschen Nachhaltigkeit, Sicherheit und Komfort. Bosch setzt diese mittels Daten bzw. Digitalisierung und KI um. KI kommt in den Produkten sowie bei deren Herstellung zum Einsatz. Bosch produziert MEMS in Reutlingen sowie SiC-Halbleiter in einer volldigitalisierten Fabrik in Dresden. Wie Europa technologisch souverän bleiben kann, erörterten Christoph Schell, CCO von Intel, Dr. Tanja Rückert, Torsten Reitze, CFO von Zeiss Semiconductor Manufacturing Technology Segment, und Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt. Dabei wurde u. a. auf die Förderprogramme für die Bereiche Halbleiter und Batterien eingegangen, die erweitert und verstetigt werden müssen.

Tilman Kuban, Ria Schröder und Melis Sekmen bei der Paneldiskussion, moderiert von Philipp Steinberger (v.l.n.r.)Tilman Kuban, Ria Schröder und Melis Sekmen bei der Paneldiskussion, moderiert von Philipp Steinberger (v.l.n.r.)

Dr. Tanja Rückert bei ihrer KeynoteDr. Tanja Rückert bei ihrer Keynote

Friedrich Merz bei der Diskussion mit Volker Bibelhausen und Moderatorin Astrid FrohloffFriedrich Merz bei der Diskussion mit Volker Bibelhausen und Moderatorin Astrid Frohloff

Welt im Wandel – Handelspolitik gestalten

Friedrich Merz MdB, Vorsitzender der CDU Deutschlands, gab ein Statement zur Gestaltung der Handelspolitik in einer Welt im Wandel, in der neue Handelsabkommen wichtiger und schwieriger werden. Reine Handelsabkommen ohne Regelungen zum Umweltschutz, Arbeitnehmerschutz usw. sind gefragt. In der anschließenden Diskussion ging es u. a. um die gegenwärtige Stagnation und Unsicherheit. Volker Bibelhausen, Sprecher des Vorstands und Technologievorstand, Weidmüller, konstatierte: „Europa muss mehr selbst tun für Sicherheit und Freiheit, egal wer nächster Präsident ist.“

Verleihung des Electrifying Ideas Award

Nach einer Einführung von Dr. Gunther Kegel kam Dr. Robert Habeck MdB, Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, zur Keynote und Siegerehrung auf die Bühne. „Es ist wirklich cool, beim ZVEI zu sein“, sagte er, bevor er in seiner Keynote auf die aktuelle Situation einging. Abwarten ist falsch bei einer großen Dynamik. Andere haben in den letzten beiden Jahren investiert. Es gilt ein Marktumfeld zu schaffen, sodass unsere Stärke ausgenutzt werden kann. Die Trennung von F&E bei Dual Use ist nicht mehr zeitgemäß. Dr. Robert Habeck ermutigte mit dem Appell „Go!“ zum Tun. Die Zeitenwende ist sonst nur Gerede. Wir müssen sicherheitsfähig werden und unsere Freiheit erhalten. Beim AIAct ist darauf zu achten, was Sinn macht und dass keine Stöcke vor die Beine geworfen werden. Dr. Robert Habeck hat anschließend den Electrifying Ideas Award 2024 an die Gewinner übergeben. Die Gewinner waren von einer unabhängigen Jury aus hochkarätigen Experten aus Wirtschaft, Forschung, Politik und Gesellschaft aus über 50 Einreichungen (davon 10 von Newcomern) ausgewählt worden. In der Kategorie ‚Etablierte Unternehmen' gewann die MTM Ruhrzinn mit einem Projekt zur umweltschonenden chemischen Aufreinigung von Metallpastenabfällen, insbesondere zinnhaltigen Lotpasten. Diese fallen bei verschiedenen Prozessen vor allem in der Elektronikindustrie an. „Durch das Recycling wertvoller Metalle schont das Projekt Ressourcen, reduziert die Umweltbelastung und unterstützt die Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie langfristig“, sagte MTM-Geschäftsführer Dan Mutschler. „In Zahlen ausgedrückt: Bei Lotpaste aus Primärzinn fallen 38,5 kg CO2-Äquivalente an, bei unserem neuen Verfahren nur 3,3 kg.“ Smart-Home-Lösungen können dazu beitragen, Wohnen energieeffizienter, komfortabler und sicherer zu machen. Doch in den meisten Gebäuden werden elektrische Anlagen noch überwiegend konventionell installiert – was häufig auch an der Komplexität liegt. Das möchte das Unternehmen Captica ändern – mit einem Tool-Set aus Hard- und Software für das Elektrohandwerk. Das System unterstützt im gesamten Prozess der Installation intelligenter Gebäudetechnik, etwa durch KI-basiertes Fehler-Monitoring oder Effizienzoptimierung. „Elektroinstallateure vor Ort machen den Unterschied. Sie entscheiden mit, wie smart das Wohnen der Zukunft wird“, sagte Captica-CEO Elmar Loth. „Mit digitaler Unterstützung werden sie die steigende Komplexität in der smarten Gebäudetechnik mit Bravour meistern“, ergänzte Head of Marketing Ulrike Böhm.

Tim Oliver Holt, Mitglied des Vorstands von Siemens Energy, Dr. Barbara Frei, Executive Vice President Industrial Automation von Schneider Electric, und Barbie Haller bei der Paneldiskussion zur Transformation des EnergiesystemsTim Oliver Holt, Mitglied des Vorstands von Siemens Energy, Dr. Barbara Frei, Executive Vice President Industrial Automation von Schneider Electric, und Barbie Haller bei der Paneldiskussion zur Transformation des Energiesystems
Über Green Elctronics diskutierten Markus Aschenbrenner, Vorstandsmitglied der Zollner Elektronik AG, Moderatorin Astrid Frohloff, Dan Mutschler, CEO der MTM Ruhrzinn GmbH, Steffi Lemke MdB, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, und Dr. Reinhard ZinkannÜber Green Elctronics diskutierten Markus Aschenbrenner, Vorstandsmitglied der Zollner Elektronik AG, Moderatorin Astrid Frohloff, Dan Mutschler, CEO der MTM Ruhrzinn GmbH, Steffi Lemke MdB, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, und Dr. Reinhard Zinkann
Andreas Urschitz, Mitglied des Vorstands von Infineon Technologies, Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, Moderatorin Astrid Frohloff und Saskia Esken MdB, Bundesvorsitzende der SPD, bei der DiskussionAndreas Urschitz, Mitglied des Vorstands von Infineon Technologies, Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall, Moderatorin Astrid Frohloff und Saskia Esken MdB, Bundesvorsitzende der SPD, bei der Diskussion

Side Events am Zeiten Tag

Zum Start in den zweiten Konferenztag gab es vier parallele, interaktive Sessions mit Detailtiefe:

  • Session 1: ‚Ignite Electricity 4.0 + Digitalization for sustainable and resilient growth of the German Industry' moderiert von Jessica Bethune, Vice President Industrial & Process Automation, DACH, Schneider Electric
  • Session 2: ‚Harting Connectivity AI – wie künstliche Intelligenz das generative Design applikationsorientierter Konnektivitätsentwicklung ermöglicht' moderiert von Norbert Gemmeke, Geschäftsführer, Harting Electric Stiftung
  • Session 3: ‚Mythen rund um die Elektromobilität' moderiert von Thomas Nindl, Chief Operating Officer, Brusa Elektronik, der diese aufzählte und widerlegte. So soll z. B. die Ökobilanz von EV schlechter sein. Mehrere Studien zeigen allerdings, dass EV selbst beim gegenwärtigen europäischen Strommix deutlich besser sind.
  • Session 4: ‚Software Defines Everything: Why? What? How?' moderiert von Florian Harzenetter, Sen. Director & Global Industry Advisor Industrial, PTC & Matthias Klocke, Director IT Product Lifecycle Management (PLM), Miele

We got the Power: So gelingt die Transformation des Energiesystems

Dr. Anselm Eicke, Consultant bei Neon Neue Energieökonomik, präsentierte Ergebnisse einer Studie für den ZVEI. Der Umstieg auf E-Fahrzeuge und Wärmepumpen mit Speicher birgt ein Einsparpotenzial von 20 % - 70 % (der Kosten). Dazu kommt der Mehrwert durch eine dezentrale Flexibilität für den Markt und das Energienetz. Entsprechend wurde für die Regulierung und zum Marktdesign die Einführung dynamischer Tarife empfohlen.

Barbie Haller, Vizepräsidentin der Bundesnetzagentur, sagte, dass wir erst am Anfang der Energiewende sind. Die Geschwindigkeit und die damit verbundenen Herausforderungen sind noch nicht klar. So ist der Bau von 18.000km Hochspannungsleitungen nötig und auch die Netzzustandsüberwachung muss dringend ausgebaut werden, denn intelligente Netze sind ein Muss.

Dr. Anselm EickeDr. Anselm Eicke

Im Fireside Chat erörterten Dr. Carsten Linnemann MdB, Generalsekretär der CDU, Christian Dürr MdB, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, und Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, was schnell passieren mussIm Fireside Chat erörterten Dr. Carsten Linnemann MdB, Generalsekretär der CDU, Christian Dürr MdB, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, und Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, was schnell passieren muss

Barbie HallerBarbie Haller

Future Work Skills: Arbeitswelt in der digitalen Transformation

Für eine erfolgreiche digitale Transformation ist eine wichtige Voraussetzung, den Mitarbeitern das Bewusstsein zu vermitteln, dass die Digitalisierung den Menschen dienen muss und nicht umgekehrt. Dazu muss die digitale Transformation von der Führung vorgelebt werden und diese muss dabei dieselben Tools nutzen.

Green Electronics: Wie die Kreislaufwirtschaft zum Erfolg wird

Dr. Reinhard Zinkann, Geschäftsführender Gesellschafter von Miele, sagte einleitend, dass der ZVEI in der Politik in Berlin angekommen ist und dass die Kreislaufwirtschaft neue Geschäftsmodelle erfordert. Denn nur Grüne Produkte haben eine Zukunft. Die Arbeiten für einen Digitalen Produktpass, in dem alle umweltrelevanten Daten des Produkts erfasst sind, sind vom ZVEI gestartet worden. Die Digitalisierung ist Basis für die Kreislaufwirtschaft, die nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist, insbesondere bei der Scope 3 Betrachtung.

Mit Innovationen gemeinsam die Zukunft gestalten

Stefan Wolf, Präsident von Gesamtmetall, Moderatorin Astrid Frohloff und ZVEI-Präsident Dr. Gunther Kegel bei der AbschlussdiskussionStefan Wolf, Präsident von Gesamtmetall, Moderatorin Astrid Frohloff und ZVEI-Präsident Dr. Gunther Kegel bei der AbschlussdiskussionIn der Abschlussdiskussion wurde aufgezeigt, was für die Zukunft getan werden sollte. Dr. Gunther Kegel betonte zu Beginn, dass in Zukunft Strom aus erneuerbaren Energien der Energieträger ist. Hierzu sind die Speicherkapazitäten und die Effizienz zu steigern. Basis sind eine weitere Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung. Auch eine Effizienzwende bei den Regulierungen und Rahmenbedingungen ist erforderlich. Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, ergänzte, dass über 50% der Unternehmen ihre eigenen Elektrifizierungsziele als hoch einschätzen und weiter in die Elektrifizierung investieren wollen. Hemmnisse sind v. a. lange Planungs- und Genehmigungsverfahren. Drei Viertel der Unternehmen haben zudem eigene Klimaschutzziele. Attraktiv wären günstigere Strompreise und ggf. höhere CO2-Preise. Auch Dr. Stefan Wolf, Präsident von Gesamtmetall | Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie, sah dies so. Investitionen in modernes Equipment und keine Deindustrialisierung sind die Lösung für die Zukunft. Leistung muss belohnt und Bürokratie abgebaut werden. Zudem gilt es den Fundus an Fachkräften zu nutzen, z. B. durch ein besseres Kita-Angebot. Generell herrscht Zuversicht für die Zukunft, denn gute Bedingungen sind vorhanden. Allerdings ist ein „Häuserkampf“, wie es Dr. Gunther Kegel formulierte, nötig, um unangemessene Richtlinien(teile) nach und nach zu ändern oder zu beseitigen. Dr. Gunther Kegel schloss mit einem Dank an alle und der Bitte um weitere Unterstützung, insbesondere bei den Richtlinien.

Die beiden Tage im Kosmos Berlin waren spannend, inspirierend und unterhaltsam. Beim eSummit 2024 wurde abermals klar: Die Zukunft ist elektrisch!

Der nächste eSummit findet am 22. und 23. Mai 2025 in Berlin statt.

 

  • Ausgabe: September
  • Jahr: 2024
  • Autoren: Gustl Keller
Image

Eugen G. Leuze Verlag GmbH & Co. KG
Karlstraße 4
88348 Bad Saulgau

Tel.: 07581 4801-0
Fax: 07581 4801-10
E-Mail: info@leuze-verlag.de

 

Melden Sie sich jetzt an unserem Newsletter an: