Rechenzentren verschlingen Unmengen an Energie – etwa 40 Prozent davon allein für die Kühlung der Mikroprozessoren. Neuartige Kühlmethoden mittels Ionenwind könnten den Energieverbrauch drastisch senken. Diese nutzen elektrostatische Felder, um elektrischen Strom direkt und energieeffizient in einen Luftstrom umzuwandeln. Die geringen Geschwindigkeiten des erzeugten Luftstroms verhinderten bisher einen breiten Einsatz. Nun ist dem Empa-Spin-off „Ionic Wind Technologies“ ein Durchbruch gelungen: Ihr Luftstromverstärker beschleunigt – dank neuartigen Elektroden kombiniert mit strömungstechnisch optimierter Gehäuseform – Ionenwind viel stärker als bisher. Wenn beispielsweise herkömmliche Lüfter in Datenzentren durch ihre patentierte Technologie ersetzt würden, könnten bis zu 60 Prozent der Kühlenergie eingespart werden.
Das Kernstück des patentierten Luftstromverstärkers für Ionenwind sind sogenannte Nadelelektroden. Diese erzeugen Ionenwind viel effizienter als die bisher verwendeten Drähte. Doch damit nicht genug: Die Nadelspitzen werden in ein Gehäuse eingebaut, das sich den Coandă-Effekt zunutze macht. Dieses strömungstechnische Prinzip wird auch bei Tragflächen von Flugzeugen oder Dyson-Ventilatoren genutzt – es nutzt lokale Druckunterschiede, um das Volumen von Luftströmen zu vervielfachen.