Fusionsplasmen berechenbar machen

Fusionsplasmen berechenbar machen

Das Phänomen Turbulenz in Fusionsplasmen spielt eine entscheidende Rolle für die Entwicklung von Kernfusionskraftwerken. Ohne Turbulenz ließe sich die Energie viel besser innerhalb des magnetisch gefangenen Plasmas einschließen.

Andererseits ist Turbulenz hilfreich, etwa um Verunreinigungen aus dem Plasma zu spülen. Außerdem muss Wärmeenergie irgendwann aus dem Plasma entweichen. Gäbe es keinerlei Turbulenz, würde sie in einem schmalen räumlichen Bereich austreten. Die Belastung für das Wandmaterial wäre dort so groß, dass es schmelzen würde. Deshalb ist ein gewisses Maß an Turbulenz erwünscht, auch wenn es den Energieeinschluss verschlechtert. Erst Turbulenz ermöglicht es, Wärme kontrolliert und verteilt auf den hitzebeständigsten Teil der Wand abzuführen, den Divertor.

Wie sich Turbulenz steuern und optimal einsetzen lässt, wird von Forschern weltweit untersucht. Wladimir Zholobenko ist es jetzt gelungen, dieses Turbulenzverhalten mit Simulationen vorherzusagen. Dafür wurde er am 21. Juni 2023 auf der Jahresversammlung der Max-Planck-Gesellschaft in Göttingen mit der Otto-Hahn-Medaille ausgezeichnet. Der Preis ist mit 7500 Euro dotiert.

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