Um die Versorgungssicherheit unseres künftigen Energiesystems zu gewährleisten, braucht es nicht nur einen Ausbau erneuerbarer Energien, sondern auch ausgeklügelte Kontrollmechanismen, die Produktion, Einspeisung und Verbrauch effizient steuern. Forschende der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) haben deshalb einen vorausschauenden Kontrollalgorithmus entwickelt, der das Energiemanagement auf der Ebene des Gebäudes optimiert – ohne dabei den Komfort der Nutzer einzuschränken.
Mit zunehmender Nachfrage nach erneuerbaren Energien steigt auch die Bedeutung von Gebäuden, wenn es darum geht, ein nachhaltiges Energiesystem zu entwerfen. Wo Photovoltaik-Anlagen ihr Potenzial im kleinen Rahmen – für ein Einfamilienhaus etwa – längst bewiesen haben, stellen sich immer noch gewisse Fragen, wenn es um die Versorgungssicherheit unseres Gesamtenergiesystems geht. Das primäre Problem ist dabei jedoch nicht die Produktion erneuerbarer Energie, sondern die Logistik im Zusammenhang mit unserem Verteilsystem. Dieses war bislang auf Produktionsanlagen ausgerichtet, die permanent eine gewisse Menge Energie ins Stromnetz einspeisen. Damit der Energiebedarf also künftig durch erneuerbare Quellen gedeckt ist, braucht es also sowohl einen Ausbau der Produktionsanlagen als auch smarte Technologien, die fortwährend die Netzstabilität gewährleisten. Denn im Gegensatz zu traditionellen Energieträgern wie Kohle oder Uran produziert eine Solaranlage eben nicht durchgehend die gleiche Menge Strom. Einerseits muss also der Energiebedarf dann minimiert werden, wenn die Produktion gering ist; andererseits müssen sogenannte Produktionsspitzen lokal verbraucht werden, um das Stromnetz nicht zu überladen.