Forschende aus dem Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit (LBF) haben eine neue Salzpaste zur Korrosionsprüfung kreiert. Sie kann für diverse Testszenarien individuell angepasst werden und liefert vergleichbare Ergebnisse wie der traditionelle Salzsprühtest, der einige Nachteile mit sich bringt. Salznebeltests werden in kontrollierten Umgebungen durchgeführt und simulieren die Auswirkungen von salzhaltiger Luft auf Materialien. Dafür sind große Mengen an Salzlösung erforderlich, zudem führen die Tests zur vollständigen Korrosion des gesamten Bauteils und des Teststandes.
Die neue Salzpaste bietet die präzise Einstellung verschiedener Parameter für den jeweiligen Einsatz, kann an eine Vielzahl von Testszenarien angepasst werden und liefert vergleichbare Ergebnisse wie der traditionelle Salzsprühtest. Sie eignet sich gut für ein schnelles Screening bei der Materialauswahl und Materialentwicklung und ermöglicht eine effiziente und zielgerichtete Bewertung neuer Materialien und deren Korrosionsbeständigkeit. Neben klassischer Salzkorrosion könne bspw. auch saure oder basische Bedingungen simuliert werden.
Die Salzpaste besteht aus bewährten Inhaltsstoffen wie einem Superabsorber, Wollwachs, Fettalkoholen und Salzen. Durch die Verwendung etablierter Rohstoffe und natürlicher Bestandteile wie Wollwachs sowie die erheblich geringere Menge an benötigtem Material, reduziert die Salzpaste den Ressourcen- und Energieverbrauch und minimiert somit die umweltrelevanten Auswirkungen von Korrosionsprüfungen.
Das Fraunhofer LBF sucht Partner aus der Industrie, die Anwendungsfelder für Salzpasten in ihrem Unternehmen sehen und die Möglichkeiten der neu entwickelten Salzpaste weiter erschließen möchten. Der Einsatz ist in Korrosionsprüfungen von Kunststoffen und Metallen, beispielsweise in der Maritimen Technik, unter Wüstenklima, an PV-Anlagen oder an Beschichtungen auf Holz im Außenbereich u.v.m. denkbar.