ZVEI zum Sondervermögen: Mittel gezielt in Zukunftsinvestitionen lenken
Infrastruktur für Elektrifizierung und Digitalisierung stärken
Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, sagt zum im Bundestag beschlossenen Sondervermögen:
„Das heute beschlossene Sondervermögen ist eine Chance, die Infrastruktur für Elektrifizierung und Digitalisierung gezielt zu stärken – und damit sowohl effizienten Klimaschutz zu ermöglichen als auch den Industriestandort Deutschland zukunftsfähig aufzustellen. Damit die Mittel ihre volle Wirkung entfalten, müssen sie in zukunftsgerichtete Investitionen fließen – in leistungsfähige Stromnetze, strategische Schlüsseltechnologien und eine moderne digitale Infrastruktur. Gleichzeitig müssen regulatorische Hürden abgebaut werden, um einen schnellen und effizienten Ausbau zu ermöglichen.
Eine leistungsfähige Stromnetzinfrastruktur ist die Grundvoraussetzung für Elektromobilität, Speichertechnologien, Wärmepumpen und die Elektrifizierung der Industrie. Ein zentraler Investitionsbereich muss daher der Ausbau und die Digitalisierung der Stromnetze sein – von Übertragungs- und Verteilnetzen bis hin zu Quartiersnetzen und Gebäuden. Gleichzeitig sind wettbewerbsfähige Strompreise für alle Verbraucher essenziell, um die Dekarbonisierung voranzutreiben. In Deutschland liegen die Stromkosten für Industrie, Gewerbe und Privatverbraucher 25 Prozent und mehr über dem EU-Durchschnitt – die geplante Senkung der Stromsteuer sowie eine Deckelung der Netzentgelte werden Investitionen in klimafreundliche Technologien erleichtern und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie stärken. Darüber hinaus braucht es eine Reform der Abgaben- und Umlagenstruktur, um die angestrebte Strompreisreduktion für alle auch tatsächlich zu gewährleisten.
Gezielte Investitionen sind außerdem für den Ausbau strategischer Schlüsseltechnologien wie Mikroelektronik und Batterien nötig. Dies trägt zur Versorgungssicherheit und technologischen Souveränität Deutschlands bei und stärkt die Resilienz der europäischen Industrie angesichts der konkreten geopolitischen Risiken. Die positiven Effekte reichen dabei weit über die direkt geförderten Sektoren hinaus. Weitere Investitionsfelder sind die Dekarbonisierung des Gebäudesektors, die technische Modernisierung und medizintechnische Ausstattung von Krankenhäusern sowie die Digitalisierung der Bahninfrastruktur inklusive der Züge zur Steigerung der Effizienz und Leistungsfähigkeit der Bahnen.
Bei alldem ist eine nachhaltige Finanzplanung unerlässlich, damit die zusätzlichen Mittel effektiv und effizient eingesetzt werden und langfristig wirtschaftliche sowie klimapolitische Ziele unterstützen. Bürokratieabbau, eine kluge Priorisierung und eine transparente Verwaltung sind bei der Umsetzung dafür entscheidend.“
Elektroexporte bleiben noch rückläufig
Im Januar 2025 hat die deutsche Elektro- und Digitalindustrie Waren im Wert von 19,6 Milliarden Euro exportiert. Damit verfehlten die Ausfuhren ihren entsprechenden Vorjahreswert noch um 1,9 % und die letztjährige rückläufige Entwicklung im Elektro-Außenhandel setzte sich, wenn auch langsamer, fort: 2024 waren die aggregierten Branchenlieferungen ins Ausland um 3,5 % auf 246,4 Milliarden Euro gesunken. „Im vergangenen Jahr verzeichnete die Branche hier den ersten Rückgang seit dem Coronajahr 2020“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.
Anders als die Exporte konnten die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland im Januar 2025 wieder zulegen, und zwar um 5,3 % gegenüber Vorjahr auf 21,5 Mrd. €. „Daraus ergibt sich allein für Januar ein Handelsdefizit von fast zwei Milliarden Euro“, so Gontermann. Im gesamten vergangenen Jahr 2024 hatten die Elektroeinfuhren einen Wert von 254,9 Milliarden Euro erreicht – ein Minus von 5,3 % gegenüber 2023.
Die Elektrolieferungen in die Industrieländer sind im Januar 2025 um 1,8 Prozent gegenüber Vorjahr auf 13,1 Milliarden Euro gestiegen.
Sehr hohe Zuwächse waren hier für die Lieferungen nach Taiwan (+50,6 % auf 323 Mio. €), Dänemark (+48,9 % auf 332 Mio. €), UK (+27,3 % auf 1,0 Mrd. €) und in die USA (+12,7 % auf 2,1 Mrd. €) zu vermelden. Auch die Ausfuhren nach Belgien (+4,4 % auf 479 Mio. €), Österreich (+3,0 % auf 856 Mio. €) und Spanien (+1,4 % auf 753 Mio. €) legten im Januar zu.
Exporte nach China sinken um 28,4 %
Leichte Rückgänge gab es dagegen bei den Exporten nach Tschechien (-0,1 % auf 832 Mio. €), in die Schweiz (-3,5 % auf 676 Mio. €) und die Niederlande (-4,5 % auf 1,2 Mrd. €). Stärker ausgeprägt war das Minus bei den Ausfuhren nach Frankreich (-6,6 % auf 1,2 Mrd. €), in die Slowakei (-6,9 % auf 228 Mio. €), nach Japan (-7,4 % auf 255 Mio. €) und Italien (-8,2 % auf 905 Mio. €).
Die Lieferungen nach Schweden gaben im Januar zweistellig nach (-10,5 % auf 352 Mio. €), und die Exporte nach Südkorea lagen um mehr als ein Fünftel unter ihrem entsprechenden Vorjahreswert (-21,2 % auf 215 Mio. €).
Bei den deutschen Elektroausfuhren in die Gruppe der Schwellenländer verzeichnete die Branche im Januar 2025 einen Rückgang um 8,7 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat auf 6,5 Milliarden Euro.
Die Exporte nach Indien (+15,3 % auf 260 Mio. €) zeigten im Januar zwar ein deutliches Wachstum, und auch die Lieferungen nach Brasilien (+8,4 % auf 152 Mio. €) und in die Türkei (+4,6 % auf 343 Mio. €) konnten gesteigert werden. Ebenso legten die Ausfuhren nach Mexiko leicht zu (+0,8 % auf 281 Mio. €).
Moderate Rückgänge waren dagegen bei den Elektro-Lieferungen nach Südafrika (-1,7 % auf 137 Mio. €), Thailand (-1,9 % auf 96 Mio. €), Polen (-3,5 % auf 910 Mio. €) und Ungarn (-3,8 % auf 634 Mio. €) zu verbuchen. Die Exporte nach Rumänien (-12,8 % auf 401 Mio. €) und Malaysia (-16,5 % auf 196 Mio. €) fielen zweistellig.
„Besonders ausgeprägt war das Minus im Januar bei den Exporten nach China, die um 28,4 % auf 1,6 Mrd. € einbrachen und damit um eine halbe Milliarde Euro tiefer lagen als die Lieferungen in die USA“, sagte Gontermann. „Ein Grund für diesen Einbruch dürfte allerdings auch in Verzerrungen rund um das chinesische Neujahrsfest zu finden sein.“
Termine
Sitzungsdatum | Name der Sitzung | Sitzungsort |
März | ||
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06.05.2025 | Produktrückruf – Produkthaftung – Produktsicherheit – Rückrufmanagement | Online |
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08.05.2025 | Planer-Info-Tag 2025 | Frankfurt am Main |
13.05.2025 | Grundlagen des Data Act: Regulatorische Anforderungen und Chancen für Hersteller von IoT Produkten und Services | Online |
15.05.2025 | Die EU-KI-Verordnung: Anforderungen, Compliance und praktische Umsetzung für Unternehmen | Online |
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