Daniel Hager als ZVEI-Präsident elect nominiert
Der ZVEI-Vorstand hat Daniel Hager, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Hager Group, heute als ZVEI-Präsident elect nominiert. Er soll im Rahmen der Mitgliederversammlung am 20. Mai 2026 satzungs- und turnusgemäß gewählt werden und die Nachfolge von ZVEI-Präsident Dr. Gunther Kegel übernehmen, der das Amt seit 2020 ausübt.
Daniel HagerDaniel Hager engagiert sich seit mehr als 15 Jahren im Verband der Elektro- und Digitalindustrie, aktuell im Engeren Vorstand und als Vorsitzender der Plattform Gebäude. Zuvor war er Vorsitzender des Fachverbands Elektroinstallationssysteme, dem er weiter angehört. Als vorrangige Aufgaben sieht Daniel Hager die weitere Elektrifizierung und Digitalisierung Deutschlands, das Gelingen der Energiewende sowie die stärkere Vernetzung und Zusammenarbeit des Verbands auf europäischer Ebene.
ZVEI: Der Verband der Elektro- und Digitalindustrie
Der ZVEI vertritt die gemeinsamen Interessen der Elektro- und Digitalindustrie und der zugehörigen Dienstleistungsunternehmen in Deutschland und auf internationaler Ebene. Der Verband zählt mehr als 1.100 Mitgliedsunternehmen, in der ZVEI-Gruppe arbeiten 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Ende 2024 beschäftigte die Branche rund 900.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Inland. Sie ist damit die zweitgrößte Industriebranche in Deutschland. Der Umsatz lag 2024 bei 220 Milliarden Euro.
Die Elektro- und Digitalindustrie ist einer der innovativsten Wirtschaftszweige in Deutschland. Jährlich wendet die Branche rund 20 Milliarden Euro für F+E und mehr als sieben Milliarden Euro für Investitionen auf.
Elektroexporte zuletzt wieder schwächer
Mit einem Wert von 20,1 Milliarden Euro haben die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ihren entsprechenden Vorjahreswert im April 2025 um 0,9 Prozent verfehlt. „Einerseits war dies ein Rücksetzer verglichen mit dem hohen Zuwachs im März. Andererseits sind unmittelbare größere Verwerfungen nach dem sogenannten ‚Liberation Day' des US-Präsidenten ausgeblieben“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. “Von den Branchenlieferungen in die Top-10-Abnehmerländer lag die Hälfte im April im Plus und die andere im Minus.” In den gesamten ersten vier Monaten dieses Jahres konnten die kumulierten Elektroausfuhren um 1,2 Prozent auf 84,9 Milliarden Euro zulegen.
Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Güter nach Deutschland wuchsen im April dagegen um 5,0 Prozent gegenüber Vorjahr und erreichten damit einen Wert von 21,6 Milliarden Euro. Im bisherigen Jahresverlauf von Januar bis April fiel ihr kumulierter Anstieg mit 6,9 Prozent auf 89,8 Milliarden Euro noch etwas höher aus.
Detaillierter zu den Exporten: Besonders kräftig erhöhten sich im April die Elektrolieferungen nach Spanien, die um 30,8 Prozent gegenüber Vorjahr auf 892 Millionen Euro gestiegen sind. Ebenfalls hohe Zuwächse verzeichneten die Exporte nach Belgien (+10,4 % auf 453 Mio. €), Polen (+10,3 % auf 1,0 Mrd. €), Tschechien (+9,4 % auf 882 Mio. €) und Österreich (+8,8 % auf 876 Mio. €). Moderater war die Dynamik im Auslandsgeschäft mit Italien (+3,4 % auf 892 Mio. €) und der Schweiz (+3,0 % auf 659 Mio. €).
Dagegen kam es bei den Ausfuhren in die Niederlande (-3,0 % auf 1,2 Mrd. €), nach Rumänien (- 4,1 % auf 440 Mio. €), in die USA (-4,2 % auf 2,1 Mrd. €), nach Frankreich (-5,2 % auf 1,1 Mrd. €) und ins Vereinigte Königreich (-6,0 % auf 740 Mio. €) zu Rückgängen. Im Fall Ungarns (-10,5 % auf 610 Mio. €) und Chinas (-12,9 % auf 2,0 Mrd. €) waren diese sogar zweistellig.
“Während die Exporte in die beiden größten Abnehmerländer China und USA im April also fielen, lief es auf dem EU-Binnenmarkt besser” so Gontermann. „Die deutschen Elektroexporte in die Länder der Europäischen Union zogen im April um 2,3 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro an und standen damit für gut die Hälfte der gesamten Branchenlieferungen ins Ausland.“
Bisher keine größeren Umlenkungseffekte aufgrund der US-Zölle
Zwar lagen die Importe aus Vietnam (+9,0 % auf 475 Mio. €) und China (+7,5 % auf 6,6 Mrd. €) im April 2025 jeweils höher als ein Jahr zuvor. “Das hebt sie aber nicht unbedingt von der Entwicklung der Einfuhren aus anderen Herkunftsländern, etwa aus der EU, ab”, sagte Gontermann. So war das Plus bei den Lieferungen aus Tschechien (+12,3 % auf 1,2 Mrd. €) stärker ausgeprägt. Auch die Elektroimporte aus Ungarn (+6,9 % auf 1,4 Mrd. €) und Polen (+5,5 % auf 1,1 Mrd. €) verzeichneten jeweils ein deutliches Wachstum.
Die Einfuhren aus Taiwan (+3,6 % auf 724 Mio. €), Rumänien (+2,5 % auf 591 Mio. €), den USA (+2,5 % auf 1,1 Mrd. €), Japan (+0,8 % auf 567 Mio. €) und Frankreich (+0,2 % auf 546 Mio. €) lagen im April ebenfalls im Plus. Die Importe aus Malaysia rangierten dagegen unter Vorjahr (-2,0 % auf 558 Mio. €).
Die Elektroimporte aus der gesamten EU erhöhten sich im April um 4,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf 7,9 Milliarden Euro. „Mit einem Anteil von weniger als 37 Prozent spielt die EU auf der Importseite allerdings eine geringere Rolle als umgekehrt bei den Exporten“, so Gontermann.
Rückgang der Leiterplatten- und EMS-Fertigung bedroht europäische Sicherheit und Souveränität
Deutschland und Europa dürfen dem Rückgang ihrer Leiterplattenindustrie und Elektronikfertigungs-Dienstleister (EMS) nicht weiter tatenlos zusehen. Mittlerweile werden nur noch zwei Prozent der global produzierten Leiterplatten in Europa gefertigt. Bei der Elektronikfertigung erreicht Europa aktuell nur noch zehn Prozent am globalen Marktvolumen. Leiterplatten und EMS-Fertigung sind unverzichtbar für den sicheren Betrieb kritischer Infrastrukturen und für die Verteidigungsindustrie. Können Deutschland und Europa nicht mehr auf eigene Kapazitäten und Kompetenzen zurückgreifen, ist dies mit erheblichen Risiken verbunden: Lieferungen könnten zurückgehalten oder gar manipuliert werden. „Wir brauchen eine verlässliche De-Risking-Strategie, die unsere europäischen Interessen durch zielführende Maßnahmen sichert“, fordert Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung.
Weil Leiterplatten und EMS-Fertigung (Electronic Manufacturing Services) eine maßgebliche Rolle für das Mikroelektronikökosystem spielen, muss sich auch die neue Bundesregierung dieser Thematik annehmen. Eine zunehmende Abhängigkeit von wenigen Anbietern aus Fernost im gegenwärtigen geopolitischen Kontext ist mit hohen Risiken verbunden, die die europäische Sicherheit in Frage stellen. Schlimmstenfalls könnte es zu Manipulationen technischer Infrastrukturen und Verteidigungstechnologie kommen. Diese ließen sich zum Beispiel durch „Hardware-Trojaner“ (siehe GT 6/25 S. 708) oder versteckte Hintertüren in elektronischen Systemen mit geringem Aufwand in jeder Phase der Fertigung vornehmen. Ihre Entdeckung würde demgegenüber extrem schwierig ausfallen.
Zudem droht eine weitere Verschärfung der Lage durch die von Präsident Trump verhängten Zölle auf chinesische Produkte. Es besteht die Gefahr, dass Leiterplatten aus günstiger chinesischer Produktion verstärkt auf den europäischen Markt kommen – mit gravierenden Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit heimischer Anbieter. Europa müsse deshalb seine Unabhängigkeit und Resilienz entschieden verteidigen. Dazu gehöre insbesondere auch eine Stärkung der Leiterplatten- und EMS-Fertigungsindustrie durch eine Kombination aus Handels- und Industriepolitik. „Wir müssen handelspolitische Schutzinstrumente – wie Antisubventions- oder Antidumpingmaßnahmen – prüfen und dort, wo sie gerechtfertigt sind, auch verhängen“, erklärt Weber weiter.
Außerdem gelte es vertrauenswürdige Bezugsquellen zu etablieren: Um kritische Infrastrukturen und Verteidigung zu schützen, sollten Leiterplatten und Elektronik-Fertigung nur aus verlässlichen und vertrauenswürdigen Quellen bezogen werden. Weber: „Wir müssen auch über einen Zollabbau beim Basismaterial nachdenken: Europäische Leiterplattenhersteller müssen Basismaterialien importieren, die jedoch mit Zöllen belegt sind. Gleichzeitig sind Leiterplatten aus China zollbefreit. Das ist absurd und kann nicht so bleiben, weil es einen widersinnigen Wettbewerbsnachteil für die europäische Produktion erzeugt.“ Industriepolitisch müsse durch gezielte Förderung die Wettbewerbsfähigkeit der Leiterplattenhersteller und Elektronikfertigung im internationalen Wettbewerb erhöht werden und bei der Fortführung des European Chips Act insbesondere die nachgelagerten Fertigungsschritte (PCB, Packaging, Advanced Packaging, EMS) auch beim Prozess-Know-how in der Wertschöpfungskette berücksichtigt werden.
Deutscher Batteriemarkt erlebt 2024 einen Dämpfer
Der deutsche Batteriemarkt hat 2024 ein Volumen von 20,5 Milliarden Euro erreicht. Mit einem Minus von 3,8 Milliarden Euro (-16 %) gegenüber 2023 kann er das starke Wachstum der vorherigen fünf Jahre nicht fortsetzen. Der Rückgang geht fast vollständig auf das Konto der Lithiumbatterien. Diese verzeichneten Einbußen in Höhe von knapp 3 Milliarden Euro. Ursache ist die zuletzt schwache Entwicklung der Elektromobilität in Deutschland, auch aufgrund der Ende 2023 ausgelaufenen E-Auto-Prämie.
„Ohne Batterien bleibt der Umstieg von fossilen Brennstoffen eine Illusion“, kommentiert Dr. Christian Rosenkranz, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Batterien und Geschäftsführer des Batterieherstellers Clarios. „Damit Deutschland als Batteriestandort nicht weiter an Boden verliert, braucht es jetzt entschlossenes politisches Handeln: wettbewerbsfähige Energiekosten, beschleunigte Genehmigungsverfahren, einen spürbaren Bürokratieabbau und verlässliche, zielgerichtete Förderprogramme, vor allem in der Batterieforschung.“ Die Unternehmen bräuchten endlich ein gegenüber asiatischen Anbietern wettbewerbsfähigeres Umfeld. Nur so ließen sich Investitionen sichern und neue Abhängigkeiten vermeiden. Rosenkranz: „Der Koalitionsvertrag enthält richtige Ansätze, von der Senkung der Stromsteuer bis hin zur Entbürokratisierung. Doch gute Signale reichen nicht aus – es muss gehandelt werden.“
Ohne Batterien keine Energiewende
Vergleichsweise robust zeigte sich 2024 erneut der Markt für Bleibatterien. Dieser ging lediglich um ein Prozent auf etwas über eine Milliarde Euro zurück. Bleibatterien haben sich unter anderem für die unterbrechungsfreie Stromversorgung in Krankenhäusern und Rechenzentren sowie als mobile Speicher und Niederspannungsbatterien (Starter- und Bordnetzbatterien) im Auto bewährt.
Exporte und Importe rückläufig
Der Export von Batterien aus Deutschland ist 2024 gesunken, auf knapp 8 Milliarden Euro. Dies bedeutet ein Minus von rund 3 Prozent gegenüber 2023. Knapp zwei Drittel der Batterieexporte aus Deutschland gingen 2024 nach Europa. Circa 18 Prozent erreichten Asien und rund 16 Prozent die USA und Kanada.
Die Produktion von Lithiumbatterien ging 2024 um 7 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro zurück. Dem standen Exporte in Höhe von 5,2 Milliarden Euro (-9 %) und Importe in Höhe von 18,3 Milliarden Euro (-15 %) gegenüber. Hier zeigt sich, dass Deutschland seinen Bedarf an Lithiumbatterien maßgeblich über Importe deckt. Lithiumbatterien finden aufgrund ihrer hohen Energiedichte vor allem in mobilen Geräten Anwendung, etwa in Elektrogeräten für Haus und Garten, in Smartphones sowie zur Speicherung von Solarstrom und in der Elektromobilität.
Export von Batterien aus Deutschland in 2024 gesunken
Das Importvolumen von Batterien war 2024 erstmals seit mehr als fünf Jahren rückläufig. Es lag 16 Prozent niedriger als 2023 und erreichte rund 21 Milliarden Euro (2023: 25 Mrd. €). Asien ist wieder Hauptlieferant, nachdem Europa die vier vorherigen Jahre in Führung lag. Mit einem Importwert von rund 18 Milliarden Euro hatten Lithiumbatterien den größten Anteil.
Nahezu alle Batterieimporte nach Deutschland stammen aus Asien (52 %) und Europa (47 %). Insbesondere aus Europa sind die Importmengen um 26 Prozent deutlich zurückgegangen, bei Asien beträgt das Minus 6 Prozent. China bleibt bei Lithiumbatterien der größte globale Lieferant mit einem Importvolumen von 8,9 Milliarden Euro. In Europa ist Ungarn mit 2,9 Milliarden Euro der Hauptlieferant von Lithiumbatterien nach Deutschland.
Viele Wirtschaftsbereiche in Deutschland sind auf sichere und leistungsfähige Batterien angewiesen, darunter die gesamte strategische Infrastruktur sowie die Wehrtechnik. Die Bundesregierung hat neue Kaufanreize für Elektroautos angekündigt. Auch der Markt für Heim- und Großspeicher wächst. Für das laufende Geschäftsjahr geht der ZVEI daher von einer Verbesserung der Marktzahlen aus.
Termine
Sitzungsdatum | Name der Sitzung | Sitzungsort |
Juli | ||
24.07.2025 | 10. Deutsch-Amerikanischer Wirtschaftstag | München |
September | ||
02.09.2025 | Übersicht über die Anforderungen der CSRD/ESRS | Online |
04.09.2025 | Omnibus-Verordnung & CSRD | Online |
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