AutoSmooth soll durchgängige Prozesskette für CMF-Technologie schaffen

Die Headmade Materials GmbH hat in Zusammenarbeit mit AM Solutions, einer Marke der Rösler Gruppe, sowie der Neue Materialien Bayreuth GmbH das wegweisende Projekt „AutoSmooth“ gestartet (Foto: Headmade-Materials)
  • Titelbild: Die Headmade Materials GmbH hat in Zusammenarbeit mit AM Solutions, einer Marke der Rösler Gruppe, sowie der Neue Materialien Bayreuth GmbH das wegweisende Projekt „AutoSmooth“ gestartet (Foto: Headmade-Materials)

Die Headmade Materials GmbH hat in Zusammenarbeit mit AM Solutions, einer Marke der Rösler Gruppe, sowie der Neue Materialien Bayreuth GmbH das wegweisende Projekt „AutoSmooth“ gestartet, um eine durchgängige Prozesskette für die CMF-Technologie vom Pulver bis zum geglätteten Bauteil zu entwickeln.

Für die industrielle Um­setzung der Ergebnisse ist gesorgt. Die Headmade Ma­terials GmbH, Unter­pleich­feld, Deutschland, entwickelt Materialien und Verfahren für die Pulvermetallurgie. Kerntechnologie sind die selbst entwickelten und hergestellten Bindersysteme, die es den Kunden ermöglichen, Metallteile kostengünstig und in Serie zu produzieren. Neben der Entwicklung von Standardwerkstoffen führt das Unternehmen für seine Kunden auch maßgeschneiderte Werkstoffentwicklungen durch. Headmade Materials berät die Kunden bei der Anwendungsgestaltung und Materialverarbeitung. Darüber hinaus bietet das Unternehmen seinen Kunden die Nutzung der ColdMetalFusion-Anlage und anderer Ausrüstungen vor Ort für die Herstellung erster Anwendungsprototypen und kleiner Serien für den Produktionsanlauf an. So bildet das Unternehmen die Brücke zu den industriellen Anwendern.

AM Solutions ist ein weltweit führender Anbieter von Nachbearbeitungslösungen für den 3D-Druck und arbeitet an der Skalierung und Automatisierung des Post Processings.

Der dritte Partner in dem auch soeben in Frankfurt auf der FormNext 2024 vorgestellten Projekt ist die „Neue Materialien Bayreuth GmbH“, eine renommierte außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die sich auf die Erforschung und Entwicklung neuartiger Materialien und Prozesse spezialisiert hat (Zur NMB erscheint im Januar 2025 auch eine Reportage in der Galvanotechnik). Im Demo-Center Additive Fertigung im Technikum stehen alle zukunftsweisenden Verfahren des 3D-Drucks zur Verfügung. Die enge Verbindung zur Universität Bayreuth sichert eine starke wissenschaftliche Basis.

Neue Drucktechnologie sucht das optimale Post-Processing

Die zukunftsweisende ColdMetal­Fusion (CMF)-Technologie ermöglicht Anwendern bereits heute eine kostengünstige additive Fertigung von hochwertigen Metallbauteilen im Serieneinsatz mit Stückzahlen von bis zu 100 Mio. Bauteilen pro Jahr. Doch um dieses große Potenzial der additiven Serienfertigung vollkommen ausschöpfen zu können, bedarf es noch einer entscheidenden Weiterentwicklung: der Automatisierung des Entpackens der gedruckten Teile und deren anschließender Oberflächenbearbeitung.

Bei der CMF-Technik stehen durch die Einbindung von Metallpulver in ein hochfunktionales Bindersystem alle Metalle der Pulvermetallurgie zur additiven Verarbeitung zur Verfügung. Insbesondere die hohe Grünteilfestigkeit ermöglicht eine einfache Nachbearbeitung. Drehen, Fügen, Fräsen oder Bohren sind so problemlos möglich. Dies ist gerade bei schwer bearbeitbaren Legierungen ein enormer Vorteil. Auf günstigen und von vielen Herstellern verfügbaren Lasersinteranlagen für Kunststoffe (SLS) wird das Bauteil bei geringer Temperatur (<80 °C) schichtweise durch Schmelzen des Binders aufgebaut. Im Bauprozess selbst sind dabei keine Stützstrukturen notwendig, was auch eine freie Platzierung der Bauteile im Bauraum ermöglicht.

Das Hauptziel des Projekts Au­to­Smooth liegt nun darin, in den nächsten drei Jahren eine vollständig automatisierte Prozess­kette zu schaffen, die auf das Entpacken und die Oberflächenbearbeitung von ColdMetalFusion-Bauteilen ideal abgestimmt ist. Durch die enge Kooperation der drei Projektpartner unter der Leitung der Headmade Materials werden die jeweiligen Expertisen gebündelt, um diese essenzielle Herausforderung zu meistern.

Das fehlende Puzzleteil auf dem Weg zur industriellen Serienfertigung

Das (automatisierte) Bauteil-Handling ist wohl für die gesamte Branche der Schlüssel zur industriellen Produktion mit niedrigen Ausschussraten. Durch die Kooperation im Auto­Smooth-Projekt soll ein neues Level erreicht werden, um das volle Potenzial der additiven Serienfertigung ausnutzen zu können. Vor allem das Entpacken und die Oberflächenbearbeitung stehen im Fokus.

Die CMF-Technologie hat hierfür bereits den Grundstein gelegt, und nun soll die automatisierte Nachbearbeitung den Staffelstab übernehmen. Dabei sollen die Expertisen von AM Solutions und damit die 80-jährige Erfahrung von Rösler im Bereich der Oberflächenbearbeitung sowie die wissenschaftliche Exzellenz von Neue Materialien Bayreuth entsprechend genutzt werden. So soll das perfekte Fundament für die Entwicklung einer automatisierten Prozesskette, die höchsten Qualitätsansprüchen gerecht wird, geschaffen werden.

Das AutoSmooth-Projekt lotet die Grenzen des Machbaren aus und schafft so eine Partnerschaft, welche die Tür zu einer neuen Ära der additiven Serienfertigung von Metallbauteilen öffnen soll.



  • Ausgabe: Dezember
  • Jahr: 2024
  • Autoren: Redaktion
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