Nach einer längeren Pause wurde die Vortragsreihe der DGO-Bezirksgruppe Thüringen mit dem Thema „Auf dem Weg zur Klimaneutralität: Verständnis und Berechnung von Carbon Footprints“ fortgesetzt. Als Referentin konnte Dr. Theresa Knobloch, Sustainability & Climate Protection Manager von der Firma Dr.-Ing. Max Schlötter gewonnen werden. Einen ähnlichen Vortrag zu diesem Thema hielt die Referentin bereits im Juni 2024 in einer Veranstaltung der DGO-Bezirksgruppe Sachsen. Nach kurzer Vorstellung der Firma erläuterte sie den Begriff CO2-Footprint als Nachhaltigkeitsindikator und Maß für die gesamte CO2-Emission, die durch Aktivitäten oder Produkte verursacht wird. Die Wege zur Klimaneutralität sind sehr vielfältig. Klimaneutralität lässt sich durch Berechnen, Reduzieren und anschließendes Kompensieren der gewonnenen Ergebnisse erreichen. Die Erfassung der Treibhausemission wurde im Corporate Carbon Footprint (CCF) in die folgenden drei Stufen des GHG Protocols unterteilt:
Scope 1 –Direkte Emissionen (Brennstoffe, PV-Anlagen, Klimaanlagen, …)
Scope 2 –Indirekte Emissionen – Energieträger (Strom, Fernwärme, Dampf)
Scope 3 –Indirekte Emissionen – Vor-/Nachgelagerte Aktivitäten (Rohstoffe, vorgelagerte und nachgelagerte Transporte)
Die Erfassung der erforderlichen Daten im Unternehmen unterliegt gewissen Genauigkeitsgrenzen, zeigt aber wichtige Tendenzen auf. Als ersten Anhaltspunkt, welche Daten erfasst werden müssen, wird angenommen, dass höhere Kosten meist auch höhere Emissionen verursachen. Alle Daten betrieblicher Abläufe werden erfasst und mittels Software ausgewertet. Sie bilden die Grundlage für geeignete betriebliche Strategien zur Klimaneutralität und somit zur Beeinflussung des Carbon Footprints. Solche Möglichkeiten zur Reduktion der Emission sind:
- Gebäudedämmung, Abwassernutzung, Elektrofahrzeuge
- Grüner Strom, LED- Leuchten, …
- Sammeltransporte
- Pendelverkehrsverbesserungen
In einer weiteren Berechnung verglich Knobloch ein alkalisches mit einem sauren Zink-Nickel-Verfahren. Dabei ergab sich, dass das alkalische Verfahren eine höhere CO2-Emission aufweist, die hauptsächlich in der schlechteren Stromausbeute begründet war. Zum Schluss des Vortrages verwies die Referentin auf Richtlinien, Vorlagen und Gesetze zur Klimaneutralität.