Von Visionen und Großen Versprechen

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Es ist heiß. Im Kopf. Und im Kalender. Ich erinnere mich noch gut an meine Sommerferien als Teenie. Wenn in Wien wieder mal der Dauerregen regierte, dudelte aus dem Radio: „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“ von Rudi Carrell. Heute? Heute sehnen wir uns fast nach dem Grund für dieses Lied zurück.

Denn aktuell brutzeln wir bei fast 40 Grad im Schatten – und das nicht nur draußen, sondern auch drinnen und mental. Denn auch im Kopf vieler Führungskräfte herrscht Hitzestau.

Ich selbst kühle mich nach einem langen Bürotag gerade am liebsten mit einem guten Buch am Baggersee runter. Mein aktueller Sommerstoff: „Clockwork“ von Mike Michalowicz – in der überarbeiteten 2. Auflage. Empfehlung kam von meinem Erfolgsbuddy Andreas Lier, der sogar das Vorwort geschrieben hat.

Und was soll ich sagen: Das Buch ist ein echter Aufwecker. Kein Wohlfühlbla – sondern harte Denkanstöße. Da steht zum Beispiel dieser Satz, der mich mitten aus meiner Sommer-Lethargie gerissen hat: „Tu weniger, um mehr zu erreichen.“ Boom! Sofort orange markiert.

Und genau da kommt die Frage auf, die mich als Führungskraft, als Selbstständige, die jeden Unternehmer und jede Unternehmerin früher oder später einholt:

Was ist eigentlich Ihr Big BANG?

Also: Was treibt Sie wirklich an? Was ist Ihre Mission? Wie lautet Ihr Großes Versprechen, das nur SIE Ihren Kunden geben können? Die eine Hauptsache, die Ihre Kunden und Kundinnen an Ihnen und Ihrem Unternehmen schätzen?

Warum kluge Führungskräfte ihre Zukunft gestalten, bevor andere sie für sie bestimmen

Kürzlich saß ich mit einem Unternehmer zusammen, der keine fünf Minuten am Stück in Ruhe arbeiten konnte. Das Handy klingelte. Eine Mitarbeiterin klopfte an. Ein Notfall in der Produktion. Dann eine E-Mail mit geänderten Lieferfristen vom Kunden.

Er sagte: „Ich weiß gar nicht mehr, wo’s hingehen soll. Ich arbeite, arbeite – aber wofür eigentlich genau? Und klar, keiner macht’s so gut wie ich.“ Er ist nicht allein. Viele Führungskräfte kennen dieses Gefühl:

Viel Bewegung – aber kein klares Ziel. Volle Kalender – aber keine strategische Richtung.

Keine Hilfe – weil es niemand so gut kann, wie man selbst. Und irgendwann die leise Frage: War’s das jetzt? Oder geht da noch mehr?

Wer kein Ziel hat, wird zum Getriebenen

Warum Visionen keine Luxusidee sind

Gerade operative Führungskräfte winken beim Thema Vision oft ab. „Dafür habe ich keine Zeit“, sagen sie. Oder: „Das ist was für die Geschäftsleitung.“ Aber: Eine glasklare Vision spart Zeit. Denn sie bündelt Energie. Sie hilft beim Priorisieren. Und sie zeigt dem Team, wofür sich der Einsatz lohnt.

3 Gründe, warum Sie Ihre Vision jetzt klären sollten

1. Gemeinsame Ziele = gebündelte Power

Ein Team, das weiß, worauf es hinarbeitet, ist effizienter. Es trifft bessere Entscheidungen – weil es den Rahmen kennt. Gerade in Branchen wie der Oberflächentechnik, wo äußere Gegebenheiten und Kundenwünsche schnell wechseln, braucht es einen klaren inneren Kompass. Nur so bleiben Teams flexibel – ohne sich zu verlieren.

2. Zukunftsfähigkeit durch Anpassung

Wer langfristig denkt, plant Veränderungen mit ein. Innovation entsteht nicht im Stress, sondern durch gezielte Impulse. Eine klare Vision lässt genug Raum für Neues – ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren.

3. Sicherheit durch Strategie

Mitarbeitende brauchen Orientierung. Gerade in turbulenten Zeiten. Eine strategische Vision vermittelt: Wir haben einen Plan. Das schafft Vertrauen – und einen realistischen, optimistischen Blick nach vorn.

Tipp: Entwickeln Sie Ihr Großes Versprechen Ihren Kunden und Kundinnen gegenüber.

Setzen Sie sich bewusst mit der Frage auseinander: Wofür steht Ihr Unternehmen wirklich?

Was schätzen Ihre Top-Kundinnen am meisten an Ihrem Unternehmen? Nicht (nur) als Marketing-Slogan. Sondern als inneren Leitsatz. Ihr Großes Versprechen ist die Grundlage für alle weiteren Ziele – operativ, strategisch und persönlich.

Führung braucht Reflexion – und einen Sparringspartner.

Viele Unternehmer:innen und Führungskräfte versuchen, ihre Richtung allein zu finden.

Doch je größer der Druck, desto schwerer fällt es, den Überblick zu behalten. Genau hier kommt eine Sparringspartnerin ins Spiel. Jemand, der gezielt nachhakt. Der zwischen Emotion und Logik unterscheiden kann. Der erkennt, wo’s hakt – und der hilft, die Vision in greifbare Ziele zu übersetzen.

Ich arbeite mit Führungskräften, die nicht länger im Hamsterrad laufen wollen.

Sondern Klarheit schaffen. Entscheidungen treffen. Und ihr Team, ihr Unternehmen zukunftssicher aufstellen wollen.

  • Ausgabe: Juli
  • Jahr: 2025
  • Autoren: Manuela Schmied-Wolfsbauer
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