Rekonstruktion historischer Spiegel

Bei der Rekonstruktion historischer Spiegel steht man vor der Herausforderung, ihren originalen visuellen Eindruck wiederzugewinnen, aber dabei moderne wirtschaftliche Technologien, marktübliches Glas und nichttoxische Materialien zu verwenden. Mittels einer Vakuum-Dünnschichttechnologie, dem Magnetron-Sputtern, lassen sich im Fraunhofer FEP quecksilberfreie Zinnspiegel herstellen, die in Reflexion und Farbton dem jeweiligen Bestand angepasst werden können. Mit diesem Verfahren hergestellte Spiegel werden bereits im Juwelenzimmer des historischen Grünen Gewölbes, im Sibyllenkabinett im Schloss Altenburg und als Möbelspiegel im Schloss Moritzburg verwendet.

Die Spiegelherstellung erfolgt in einer Vakuum-Durchlauf-Anlage, in die maschinengereinigtes Glas über einen Reinraum eingeschleust und in aufeinanderfolgenden Prozesskammern beschichtet wird. Das Schichtsystem besteht aus einer Reflexionsschicht aus Zinn, die rückseitig durch Bronze als Korrosionsschutzschicht und Titan als lackvermittelnde Hartmetallschicht stabilisiert wird. Durch eine geeignete Maskentechnologie lassen sich auch ornamentale Teilverspiegelungen auf einer Glasscheibe durchführen. Nach dem Ausschleusen aus dem Vakuum werden alle Spiegel einsatzgerecht schutzlackiert. Nichtverspiegelte Glasflächen bleiben unlackiert und können künstlerisch bearbeitet werden. 

  • Ausgabe: Juni
  • Jahr: 2025
  • Autoren: Richard Suchentrunk
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