Artikelarchiv

Bericht von einer Veranstaltung der DGO-Bezirksgruppen Iserlohn und Essen

Unter diesem Thema stand eine Tagesveranstaltung im Forum Niederberg Velbert zu der die Bezirksgruppen Iserlohn und Essen ein- geladen hatten. Die Veranstaltung fand gerade zum richtigen Zeitpunkt statt (Diskussion über Zink/Chromatierungen in der Presse) und war mit 120 Teilnehmern optimal besucht. Im weiteren sind die wichtigsten Aussagen der Referenten in Kurzfassung wiedergegeben.

Interessantes von der Jahrestagung der Fachgruppe „Angewandte Chemie“
der Gesellschaft Deutscher Chemiker In Ludwigshafen (23. bis 25. Oktober 1991)

Die zwei wichtigsten Gebiete der „Angewandten Elektrochemie“, die derzeit im Blickpunkt stehen, sind die elektrochemische Stoffgewinnung und das Metall-Recycling. Mit Hilfe der Alkalichloridelektrolyse werden in Deutschland (alte Bundesländer) jährlich 3,5 Millionen Tonnen Aluminium hergestellt. Das immer mehr an Bedeutung gewinnende Metallrecycling spart Rohstoffe und verhindert Emissionen.
Durch die Alkalichloridelektrolyse hergestelltes Chlor ist ein wichtiges chemisches Ausgangsprodukt. Etwa 60 Prozent aller Erzeugnisse der chemischen Industrie in Deutschland leiten sich vom Chlor als Basischemikalie ab. Vinylchlorid für PVC und Propylenoxid für Kältemittel, Lösemittel, Polymere und vieles mehr sind mit je einem knappen Viertel die größten Chlorverbraucher.

Bericht von der 18th International Conference on Metallurgical Coatings and Thin Films, San Diego

Fortsetzung aus Heft 11/91

Wie im ersten Teil des Berichtes [1] erwähnt, fand in der Zeit vom 22.-26. April 1991 zum 18. Mal diese Konferenz über metallurgische und dünne Schichten in San Diego statt. In über 420 Vorträgen wurden die Themenkreise Schichten für Hochtemperaturanwendungen, Hartstoffschichten und Beschichtungstechnologien, Schichten für die Mikroelektronik und Hochtemperatur-Supraleitung, Diamant- und ähnliche Schichten, Tribologische Schichten und Oberflächenmodifikationen, Optische und magnetoptische Schichten sowie Wellenleiter mit entsprechender Schichtcharakterisierung und schließlich Charakterisierung von Schichten und modifizierten Oberflächen abgehandelt.

Interessantes für den Galvanotechniker von einer Veranstaltung der Technischen Akademie Esslingen am 21./22. Oktober 1991

Wasser ist der wichtigste Rohstoff in der Industrie, vor allem in nassen Betrieben wie beispielsweise der Galvanotechnik. Es findet u.a. Anwendung als Lösungsmittel, als Transportmittel für Wärme und Elektrizität, zum Spülen und beim Reinigen der Oberflächen.
Voraussetzung für einen geregelten Betrieb ist es deshalb, Versorgung und Entsorgung quantitativ und qualitativ sicherzustellen. Durch die zahlreichen Gebote und Verbote der letzten Jahre sind vor allem die Probleme der Entsorgung in das Rampenlicht gerückt, während diejenigen der-wichtigeren oder je nach Blickwinkel zumindest gleichwichtigen - Abzweigung der benötigten Wassermenge in benötigter Qualität und Quantität aus dem Brauchwasserkreislauf weniger Beachtung finden. Dies, obwohl eine ganzheitliche Betrachtung für die rationelle Koordinierung und Optimierung beider Aspekte, d. h. auch der Entsorgung notwendig ist.

Wissenswertes für PC-Nutzer von einem Lehrgang der Technischen Akademie Esslingen (6. bis 8. November 1991, Ostfiidern)

Sollen Computer Abläufe in galvanischen Betrieben erleichtern, müssen die eingesetzten Programme in der Regel umfangreicher sein als in anderen Unternehmen ähnlicher Größenordnung. Die Kundenverwaltung kann sich beispielsweise nicht nur auf die üblichen Angaben beschränken, bei jedem Bauteil müssen auch Daten über die erforderliche Qualität gespeichert werden und abrufbar sein. Die für die Sicherung dieser Qualität benötigten Angaben beinhalten meist ganze Verfahrensabläufe, Prüfmethoden und ihre Durchführung, Werksnormen, Unterlagen über die erforderliche Attestierung und vieles andere mehr. Umfangreich muß auch das Programm für die Materialverwaltung mit der großen Zahl von unterschiedlichen Chemikalien und ihren Spezifikationen, von Gestellen, Anoden und anderem Material sein

Europäische Akademie für Oberflächentechnik veranstaltete internationalen Kongreß über Edelmetalle

Bericht über eine Tagung am 28./29. November 1991

Der Schwäbisch Gmünder Stadtgarten war vom 28. bis 29. November 1991 Tagungsort für mehr als 180 Oberflächenfachleute. Die Kongreßteilnehmer und Referenten kamen aus 22 unterschiedlichen europäischen und außereuropäischen Ländern. Im Mittelpunkt standen Referate und Diskussionen über moderne Technologien und Anwendungen von Edelmetallen. Die Einsatzmöglichkeiten reichten von galvanisch hergestelltem Schmuck über elektronische Bauteile und Solarelemente bis hin zur selektiven Edelmetallabscheidung durch Laserstrahlen.

Einige Hinweise zur Wahl des optimalen Reinigungsverfahrens
von einer Veranstaltung der Technischen Akademie Esslingen (21./22. Oktober 1991)

Für die Reinigung von Metalloberflächen gibt es zahlreiche Verfahren. Welches in einem konkreten Fall optimal ist, hängt in erster Reihe von der Art und Menge der Verunreinigungen und dem gewünschten Reinheitsgrad der resultierenden Oberfläche ab. Bei der Entscheidung für ein bestimmtes Verfahren müssen jedoch auch weitere Kriterien berücksichtigt werden. Zu den technischen Aspekten gehören u.a. Größe, Form und Zahl der zu reinigenden Teile sowie die Anlagentechnik. Es muß eine maximal mögliche Wirtschaftlichkeit erreicht werden. In den letzten Jahren wird die Wahl in zunehmendem Maße durch die Ökologie beeinflußt, d.h. durch die Notwendigkeit, umweltrechtliche Auflagen zu berücksichtigen.

über AOX ist viel diskutiert worden. Während der Gesetzgeber aus geheimnisvollen Quellen die Kenntnis von Verfahren zu besitzen scheint, die sowohl Vermeidung als auch Zerstörung von AOX gewährleisten, läßt er die Betroffenen über diese Verfahren im Unklaren. Einzige Möglichkeit ist z. Z. die Behandlung des Abwassers mittels Aktivkohle. Einige Landesregierungen fordern dieses.

Galvanische Oberflächen


Der Galvanotechniker fühlt sich drangsaliert, nachdem nun bereits Zink, das in großem Umfang im Trinkwasser-Versorgungsbereich eingesetzt wird und das nachweislich sogar in erheblicher Menge für die menschliche Gesundheit erforderlich ist, als toxisches Metall im Abwasser über den 40. Anhang zur Allgemeinen Abwasser-Rahmenverordnung mit 2 mg/l scharf begrenzt ist. Die Begrenzung und toxische Einstufung von Kupfer, Nickel und Chrom gehören seit langem zum galvanotechnischen Alltag.
Vom Cadmium hat man sich im Bereich der metallischen Oberflächenveredlung weitest- gehend getrennt. Die an sich hervorragend
funktionierende Quickbeize statt der mitunter problematischen elektrolytischen Vorversilberung hat man wegen ihres Quecksilberanteils aufgegeben, obwohl die in der Spül- und ggf. Abwässer gelangenden Quecksilber- mengen so minimal wären, daß in den meisten Fällen nicht einmal eine gesonderte Aufbereitung notwendig wäre.

1 Anwendungsbereich - Einführung

Insbesondere Leichtguß-, aber auch andere Werkstücke, deren hohe Anforderungen in Bezug auf Druckdichtheit (Motorblöcke, Retardergehäuse, Hydraulikbauelementen etc.) sich mit den gängigen Methoden z. B. der Schmelzreinigung und des Druckguß-Verfahrens wirtschaftlich nicht sicherstellen lassen, bedürfen zur Beseitigung von Haarrissen, Wasserstoff-Porosität und vergleichbarer Gußfehler häufig einer nachträglichen Imprägnierbehandlung.
Imprägnierverfahren sind in der Gießerei-Fachwelt nicht unumstritten [1]. Leicht poröse Gußteile, von denen Druckdichtigkeit verlangt wird, lassen sich durch verschiedene Imprägnierverfahren nachträglich abdichten. Man unterscheidet zwischen dem Druckverfahren und dem Vakuum-Druck- Verfahren; hier werden die gereinigten Guß- teile in einen Autoklaven gegeben, der zunächst evakuiert wird. Anschließend wird der mit Gußteilen und Imprägniermittel gefüllte Autoklav unter Druck (8 bar) gesetzt.