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Bekanntlich läßt die Korrosionsbeständigkeit von vernickeltem und verchromtem Zinkdruckguß sehr viel zu wünschen übrig, wenn die Werkstücke ungünstigen atmosphärischen Umständen ausgesetzt werden, wie z. B. Industrieklima. Es treten oft bereits nach wenigen Monaten Bläschen und andere Korrosionserscheinungen auf. Während der letzten Jahre hat man sich intensiv damit beschäftigt, eine gute Lösung für dieses Problem zu finden. Vor allem in England und Amerika, in letzter Zeit auch in Deutschland, wurden und werden systematische Untersuchungen durchgeführt. Man ist generell zu der Einsicht gekommen, daß man durch Anwendung einer speziellen Vernicklungstechnik und einer geänderten Verchromungstechnik die Qualität der Überzüge wesentlich verbessern kann.

Das Auftragen von galvanischen Niederschlägen dient neben der Verbesserung des Aussehens der zu behandelnden Werkstoffe besonders zur Erhöhung des Korrosionsschutzes unter verschiedenen klimatischen Bedingungen. In der Industrie und in Forschungsinstituten wurde deshalb in den letzten Jahren unter Einsatz von beträchtlichen finanziellen Mitteln an der Aufklärung der komplexen Zusammenhänge des Korrosionsschutzwertes von galvanisch aufgebrachten Schichten gearbeitet. Dabei spielt der Korrosionsschutz von Werkstoffen aus Eisen und Stahl eine hervorragende Rolle, da dieses Grundmaterial in der oberflächenveredelnden Industrie in besonders großem Umfang Verwendung findet, wobei die Autoindustrie und die Haushaltsgerätefertigung im Vordergrund stehen.

Die Vorteile des mehrschichtigen Aufbaues galvanischer Überzüge anstelle einschichtiger im Hinblick auf ihre korrosionsschützende Wirkung sind in zahlreichen Veröffentlichungen der letzten Zeit erörtert worden. Dies betrifft vor allem die Glanznickelschichten; bei diesen hatte J. Elze festgestellt, daß sie im Gegensatz zu Mattnickelniederschlägen ein starkes Korrosionselement mit dem Chrom bilden. Auch W. E. Lovell und Mitarbeiter sowie H. M. Heiling fanden, daß Matt- und Halbglanzschichten wesentlich edler sind als Glanznickelüberzüge. H. J. Bache macht ebenfalls die Elementbildung zwischen Nickel und Chrom für das Versagen von Nickel-Chromüberzügen verantwortlich, ohne allerdings einen Unterschied zwischen Matt- und Glanznickel zu machen.

Dieser Aufsatz stützt sich im wesentlichen aut Forschungsarbeiten der Udylite Co. in Detroit/USA und der Friede. Blasberg GmbH in Solingen-Merscheid, sowie auf Erlahrungen, die in Zusammenarbeit mit den großen Automobilfirmen gesammelt wurden. In Teil I wurde das allgemeine Korrosionsverhalten neuer Schichtsysteme behandelt und zwar:

1. Das Aufbringen einer starken End-Chromschicht nach dem Verkupfern und Vernickeln (rißfreies Chrom und solches mit mikroskopisch kleinen Rissen).
2. Die Anwendung der Nickel-Doppelschichten (Bi-Nickel).
3. Doppel-Chrom-Verfahren (Bi-Chrom).
4. Kombinierte Schichten wie Cr-Ni-Cr; Cu-Cr-Ni-Cr; Ni-Cr-Ni-Cr (Sandwich).

Der Korrosionsverlauf wurde anhand von Mikrofotos gezeigt. Im folgenden Teil II werden vor allem Ergebnisse aus Korrosionstesten besprochen.

Chrom ist als Metall praktisch völlig korrosionsbeständig, so daß es sich für einen dekorativen Korrosionsschutz förmlich anbietet. Es liegt daher nahe, bevorzugt an die Verchromung zu denken, wenn ein Grundmetall durch metallische Überzüge geschützt werden soll. Setzen wir voraus, daß der darunter befindliche Nickelüberzug absolut einwandfrei ist, keine metallischen Verunreinigungen oder Einschlüsse von Schwefel oder Kohlenstoffen enthält und daß er außerdem eine Schichtdicke hat, die außerhalb der Porositätsgrenze liegt. Nehmen wir auch an, daß der Niederschlag geringe innere Spannungen besitzt und eine gute Haftfestigkeit der Verchromung gewährleistet.

Überall sind Bestrebungen im Gange, die Korrosionsbeständigkeit vernickelter und verchromter Teile zu erhöhen. In den vergangenen Jahren wurden verschiedene neue Verfahren entwickelt und es wurde viel über Doppel-Vernicklung, rißfreie Verchromung und Doppel-Verchromung geschrieben. Nachfolgend soll eine Übersicht der verschiedenen Möglichkeiten zur wirksamen Erhöhung des Korrosionsschutzes durch eine geeignete Verchromung gegeben werden.

Die Technik der kombinierten Vernicklung und Verchromung hat bis zu ihrem heutigen Stand eine recht unruhige Entwicklung genommen. Wenn man die Aufgabe hat, die Entwicklung neuer Verfahrensarten laufend zu beobachten im Hinblick auf die Verminderung jeglicher Korrosionserscheinungen und die Schaffung eines dauerhaften, metallischen Glanzes, dann lohnt sich eine kritische Betrachtung neuer Verfahren. Man sollte dabei nicht vergessen, die bisherige Entwicklung stets mitzubetrachten und sich fragen, aus welchen Gründen ein schon bekanntes Verfahren abgeändert wurde und ob sich daraus Vorteile ergeben.

In den letzten Jahren wurden in der Entwicklung und Anwendung dekorativer und korrosionsschützender galvanischer Nickel- und Chromüberzüge bedeutende Fortschritte erzielt. Allen Untersuchungen lag das gleiche Problem zugrunde; die vorzeitige Korrosion dekorativ galvanisierter Teile aus Stahl und Zinkspritzguß. In der vorliegenden Arbeit werden Neuentwicklungen in den Vereinigten Staaten auf diesem Gebiet und ihre Auswirkungen auf die Praxis besprochen. Auf zukünftige Verbesserungsmöglichkeiten wird hingewiesen.

Es wird überall angestrebt, den Korrosionsschutz bei dekorativ aufgebrachten galvanischen Metallüberzügen zu verbessern und es ist verständlich, daß in der Fachwelt gegenteilige Meinungen und Ansichten zu diesen Problemen vorherrschen. Oft widersprechen sich Erfahrungen nur scheinbar, die im ersten Moment offensichtlich das Gegenteil besagen. Kombinierte Metallüberzüge sind durchaus nichts Neues und man könnte die Schichtfolge Cu-Ni-Cr schon als klassisch bezeichnen. Neuerdings ist das Thema „Doppelschichten“ besonders aktuell und im internationalen Gespräch. Die Entwicklung ist noch im vollen Fluß und von den verschiedensten Stellen werden die Erfahrungen auf wissenschaftlicher and praktischer Grundlage ausgewertet. Die wohl wichtigsten praktischen Erfahrungen besagen nicht immer übereinstimmendes und deshalb veröffentlichen wir in dem vorliegenden Sonderheft ohne Stellungnahme und ohne Kommentar die Aussagen namhafter Fachleute des In- und Auslandes.

Kurzauszüge aus dem internationalen Schrifttum der Oberflächenbehandlung von Metallen

Erstes Referate-Organ dieses Fachgebietes

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Am 16. März a. c. führte die SAGT im Zürcher Kongreßhaus nach der jährlichen Generalversammlung ihre gut besuchte 12. Fachtagung durch. Als Thema standen Abwasserfragen in der Galvanotechnik zur Sprache. In der Schweiz besteht seit dem 16. März 1955 ein „Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer gegen Verunreinigung“, dessen Vollzug aber den einzelnen Kantonen überlassen ist. Da die entsprechenden Vollzugsverordnungen zum Teil noch nicht festgelegt sind und auch das Bundesgesetz und die diversen kantonalen Bestimmungen nur wenig bekannt sind, wollte der Vorstand der SAGT seine Mitglieder über die technischen und rechtlichen Anforderungen orientieren und ihnen Vergleiche mit den ausländischen Bestimmungen ermöglichen.

A. Wissenschaftliche Grundlagen II: Im Maiheft wurden im Teil I der wissenschaftlichen Grundlagen über die chemischen Vorgänge bei der Entgiftung cyanidhaltiger und chromathaltiger Abwässer berichtet, allgemeine Methoden der Messung der Giftkonzentrationen und des pH-Wertes beschrieben und die Definition und Messung des pH-Wertes, die Glaselektrode, die Antimonelektrode und die Wismutelektrode behandelt. In diesem Heft wird der Aufsatz fortgesetzt.

Nichtrostende Stähle, die ihre charakteristischen Eigenschaften vornehmlich der Legierungskomponente Chrom zu verdanken haben, sind in Bezug auf ihre Färbbarkeit in der Literatur kaum aufzufinden. Ihre Neigung, das Entstehenlassen einer dichten, weitgehend gegen Korrosion schützenden Oxydschicht auf der Oberfläche, unterbindet vollständig die Anwendung der beim gewöhnlichen Stahl gebräuchlichen Färbeverfahren, in dieser Richtung unternommene Versuche bestätigen die Behauptung. Die Schwierigkeiten der Durchführung einer haftfesten Färbung ergaben sich somit aus der starken Neigung zur Oxydschichtbildung auf der Stahloberfläche.