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Zunehmend werden in der Technik Kunststoffe in Verbindung mit funktionalen Beschichtungen eingesetzt. Die Leiterplattentechnik ist ein wesentlicher Bereich solcher Anwendungen, doch werden inzwischen auch andere Kunststoffteile funktionell beschichtet. Die meisten Kunststoffe sind brennbar. Deshalb hat man ihnen flammhemmende Stoffe zugesetzt, die meist auf Basis halogenierter organischer Verbindungen aufgebaut waren; vor allem spielten hierbei bromierte Verbindungen eine wesentliche Rolle, z.B. polybromierte Diphenyläther (PBDE), aber auch andere.
Die Beschichtungsbranche hat sich auf bestimmte immer wiederkehrende Kunststoffe hinsichtlich optimierter Prozeßführung usw. eingestellt. Mittlerweile entdeckte man jedoch die potentielle Giftigkeit der flammhemmenden Verbindungen; diese können nämlich im Brandfall toxische Dioxine (PBDD) bzw. Furane (PBDF) entwickeln. Deshalb gerieten die flammhemmenden Verbindungen und damit auch die betreffenden Kunststoffe selbst unter Kritik. Insbesondere die Entsorgung dieser Kunststoffe durch Abfallverbrennung setzte aufgrund der Erkenntnisse besondere Abluftreinigungsverfahren in den Verbrennungsanlagen voraus. So konnte z.B. auch die Buntmetall-Wiedergewinnung aus Leiterplatten durch Veraschen des Kunststoffanteiles nicht mehr ohne weiteres durchgeführt werden. Z.T. mußte die Aufarbeitung dieser Abfälle abgelehnt und diese auf Deponien entsorgt werden.

ln den meisten oberflächentechnischen Betrieben fallen nach den verschiedenen Behandlungsstufen der Abwässer Schlämme an, die vor Abgabe der Abwässer abgetrennt werden müssen. Auch bei Verwendung der in den meisten Galvanik-Betrieben vorhandenen Filterpressen wird in der Regel zuvor durch Sedimentation eine Vortrennung vorgenommen und die feststoffärmere Phase vorab über den Filter gegeben, um auf diese Weise den Gesamtfiltervorgang zu beschleunigen. In anderen Fällen, in denen die Schlämme weitgehend inert sind und auch die Festkörperphase untoxisch ist, wird nach vollzogener Sedimentation die klare Phase abgezogen und z.B. in den Betrieb rückgeführt und nur die festkörperreiche Phase entsorgt.

Durch Einleitung mangelhaft gereinigten Abwassers aus der Metallindustrie


Durch die Neufassung der Indirekteinleiterverordnung und den damit verbundenen strengeren Anforderungen an das Einleiten von Abwasser in die öffentliche Kanalisation, sind in letzter Zeit immer häufiger Diskussionen um die Richtigkeit dieser Verordnung entstanden. Möglicherweise aus Unkenntnis der biologischen Abläufe in einer öffentlichen Kläranlage wird oft Mißmut gezeigt, der sich durch Unverständnis über die strengen Auflagen äußert. Vielfach wird das Prinzip der Gleichheit angezweifelt, weil die Indirekteinleiter dieselben Grenzwerte auferlegt bekommen haben, die für Direkteinleiter gelten. Man ist der Meinung, es sei die Aufgabe der Kläranlage das Abwasser so zu reinigen, daß eine Schädigung des Vorfluters ausgeschlossen ist. Daß die Kläranlage dazu jedoch nur bedingt in der Lage ist, und welche Folgen ein Einleiten von mangelhaft gereinigtem Abwasser für die Anlage selbst, für die weitere Schlammbehandlung und letztendlich für die Umwelt mit sich bringt, soll folgender Bericht deutlich machen.

1. Einleitung


In der Metallindustrie fällt teilweise stark organisch befrachtetes Abwasser an. Es setzt sich hauptsächlich aus verbrauchten Kühlschmierstoffen der mechanischen Fertigung und wäßrigen Reinigungsmedien zusammen.
Die immer weiter zurückgehende Teilereinigung mit halogenorganischen Lösungsmitteln stellt an die ersetzenden, wäßrigen Reinigungssysteme hohe Anforderungen und macht verständlich, daß Abwasser aus diesem Bereich immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Organisation und Aufgaben

1 Strategisches Umweltschutzmanagement

In den letzten 20 Jahren hat der Umweltschutzgedanke in der Bevölkerung sehr stark an Boden gewonnen. Die Öffentlichkeit reagiert dabei auf Verstöße gegen den Umweltschutz immer sensibler. Direkt wirkt sich dies im Kaufverhalten aus, indem bestimmte Produkte oder Produktgruppen boykottiert werden. Indirekt wird über den Abgeordneten und den Gesetzgeber auf eine Verschärfung der Umweltschutzgesetze gedrängt. Dieser Trend wird sich mit Sicherheit in den nächsten Jahren noch verstärken.

Denkanstöße zur Integration der Oberflächenbehandlung in die mechanische Fertigung

1 Zur Situation

Trotz Entwicklung neuer Beschichtungstechnologien wie Bedampfen usw. werden in der Oberflächentechnik überwiegend noch die klassischen Verfahren wie Lackieren und Galvanisieren angewendet. Neue Verfahren haben sich jeweils nur die spezifischen Bereiche erobern können, innerhalb derer ihre Vorzüge voll zur Geltung kommen; allerdings sind auch die technologisch bedingten Anwendungsgrenzen zu beachten, die ihren Einsatz meist auf verhältnismäßig kleine Segmente beschränken.
Betrachtet man die klassischen Technologien, so fällt auf, daß einerseits ständig zunehmende Belastungen durch immer weitergehende Umweltschutzforderungen zu verdauen sind, daß andererseits jedoch wesentliche Innovationsschübe ausbleiben.

Wir leben in einer Zeit der Spezialisierung. Das führt zum ausgeprägten „Kästchen- Denken“. Die Abgrenzungen sind oft nur schwer zu überschreiten; doch die Folgen belasten zunehmend die Wirtschaft.
In der Oberflächentechnik ringt man seit Jahrzehnten damit, Entwickler, Konstrukteur, Fertigungsplaner und Designer zusammenzubringen. Doch anstatt gemeinsam eine optimale, die Oberflächenbehandlung einschließende Lösung anzustreben, wird z. B. der Galvaniseur oft erst nach Abschluß der Entwicklungsarbeiten mit der mechanisch perfekten, aber oberflächentechnisch prekären Konstruktion konfrontiert. Der erforderliche, oberflächentechnisch selten optimale Kompromiß hat oft auch umwelttechnisch nachteilige Einflüsse zur Folge.

Energiesparen
im galvanischen Betrieb

Frage: Wir sind derzeit aus bestimmten Gründen gezwungen, sehr scharf zu kalkulieren und „ackern“ unseren Betrieb systematisch mit dem Ziel um, überflüssige Kosten zu reduzieren, wo immer es nur geht. Ein erheblicher Kostenfaktor sind bei uns die Energiekosten. Wir suchen deshalb nach Möglichkeiten, um diese bzw. den Energieverbrauch zu verringern. Da wir eine Lohngalvanik sind, die sich ihrer Größe nach eher an der unteren Grenze zum Mittelbetrieb befindet, wollen wir noch nicht groß in Wärmepumpen und dergleichen investieren, sondern möchten zu- erst einfachere Maßnahmen nutzen. Für Hinweise, wie wir am besten vorwärts kommen, wären wir Ihnen dankbar.

Vorstellung des Fachgebiets Elektrochemie und Galvanotechnik der Technischen Universität Ilmenau mit einem Fachgespräch

Daß an der Technischen Universität Ilmenau seit 40 Jahren Diplomingenieure für das Fachgebiet Galvanotechnik ausgebildet werden, ist hinlänglich bekannt. Neben der Lehre steht bei Forschung und Entwicklung aber auch ein umfangreiches Spektrum für die industrielle Anwendung zur Verfügung. Das Besondere ist vor allem, daß die Galvanotechnik hier sowohl mit den Werkstoffwissenschaften als auch mit der Elektrotechnik eng verknüpft wurde:
Technische Universität Ilmenau
- Fakultät Eiektrotechnik/informationstechnik 

- Institut für Werkstoffe 
(gegründet im Jahre 1992) 

- Fachgebiet Werkstoffwissenschaft 

- Fachgebiet Elektrochemie und Galvanotechnik 
(seit 1955) 

- Fachgebiet Oberfiächen- 
und Gasentladungstechnik.


Besuch und Informationsgespräch bei der Spaleck Oberflächentechnik GmbH &Co. KG in Bocholt/Westf. (März 1993)

Der mechanische Teil der Oberflächenbehandlung - ob vor, nach dem Aufbringen des Metallüberzugs oder als Zwischenbearbeitung - gehört nach wie vor zu den kostenträchtigsten Verfahrensschritten. Eine Ausnahme bilden In der Regel nur Massenteile mit kleineren und z. T. auch mittleren Maßen, bei denen die mechanisch-chemische Behandlung durch das sog. Gleitschleifen in der Regel einen wesentlich niedrigeren Aufwand ermöglicht. Die Ursache dafür liegt in den Verfahrens- und anlagentechnisch ausgereiften Systemen zum Gleitschleifen, die als Ergebnis der Anwendung dieses Verfahrens zur Bearbeitung der Oberfläche schlechthin, d. h. beispielsweise zum Entgraten, Kantenverrunden, Fein- schleifen und Polieren, entstanden sind.

Bericht vom 8. Paderborner Fachseminar am 22. April 1993

Die Bezirksgruppe Bielefeld der Deutschen Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e. V. führte auch in diesem Jahr das nun schon traditionelle Paderborner Fachseminar in den Räumen der Siemens-Nix- dorf AG durch. Die Vorarbeit von Herrn Gernot Meyer sorgte für einen reibungslosen und sehr erfolgreichen Verlauf der Veranstaltung unter der fachlichen Leitung von Herrn Prof. Dr. Kanani (Firma Atotech, Berlin).
Gibt es die „optimale Oberfläche“ für den Korrosionsschutz und wie sehen die dafür notwendigen Verfahren für den Bereich Zink aus? Sieben Fachvorträge, die sich mit der Zinklegierungsabscheidung beschäftigen, gaben eine Antwort auf diese Frage. Die optimale Oberfläche muß in Funktion und Dekoration den aktuellen Anforderungen des Marktes entsprechen und In ihrer Herstellung bezüglich Anwendung und Umweltverträglichkeit gleichermaßen überzeugen.

Gespräch mit Herrn Heinrich zur Mühlen, Geschäftsführer,
und Dipl.-Ing. (FH) Rainer Klein, Vertriebsleiter der GOEMA GmbH

Die GOEMA GmbH, Vaihingen/Enz, ist ein
Hersteller von Anlagen zur Behandlung und
Aufbereitung von Abwässern der Galvanotechnik und anderen Industriezweigen.
Recycling-Systeme für die Rückgewinnung
von Wertstoffen und Chemikalien unterschiedlichster Art in Form von standardisierten Elementen bilden heute einen Schwer-
punkt des Angebotes. Ziel des Unternehmens ist es, einen Beitrag zur Lösung der
ökologischen und den damit verbundenen
ökonomischen Problemen zu leisten und
weiterhin zu den wettbewerbsstärksten Unternehmen dieser Branche zu gehören.

Bericht von der Vortragsveranstaltung der Bezirksgruppe Stuttgart
der Deutschen Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e. V. am 29. April 1993

Vor allem unkonventionelle Lösungen erfordern Informationen aus erster Hand, zumal, wenn es sich um brisante Bereiche wie die Abwassertechnik handelt. Die Stuttgarter Bezirksgruppe wollte mit diesem Vortrag von Herrn Giselher Klose ein Verfahren vorstellen, das in der Fachwelt zur Zeit nicht unumstritten ist, gerade weil es für den Bereich der Galvanotechnik aufgrund seiner einfachen Funktion unkonventionell erscheint.

Bericht über den Verbandstag des BIV in Bad Kissingen

Der diesjährige Verbandstag des Bundesinnungsverbandes der Graveure, Galvaniseure, Gürtler und verwandter Berufe fand in der Zeit vom 20. bis 23. Mai in Bad Kissingen statt.

Zur Mitgliederversammlung am Samstagvormittag, 22. Mai, konnte Bundesinnungs- meister Harri Hoppe im Kleinen Kursaal im Regentenbau den Kurdirektor der Stadt Bad Kissingen, Detlev Janetzek, den Präsidenten der Europäischen Vereinigung der Graveure und Flexografen, Reinhold Appel, den Organisator des 10. Internationalen Kongresses der Europäischen Vereinigung der Graveure und Flexografen 1993 in Interlaken, Egon Grafe, den Vorsitzenden der Beroepsvereinigung van Meester-Graveurs V.Z.W. Antwerpens, Leo van Ranst, den Bundesinnungsmeister der Bundesinnung der Metallgießer, Gürtler, Graveure, Metalldrücker, Metallschleifer und Galvaniseure Österreichs, Dipl.-Ing. Walter Stiefler, den Landesinnungsmeister der Landesinnung Wien der Gürtler, Graveure und Metalldrücker,
Hannes Waismayer, Franz Pawlik aus Österreich sowie Ellen und Ulrich Bachmann und Bernhard Gaida als Vertreter der Fachpresse begrüßen.

Bericht vom 15. Ulmer Gespräch der Deutschen Gesellschaft für
Galvano- und Oberflächentechnik e. V. (DGO) am 6. und 7. Mai 1993 In Neu-Ulm

Wie in den vergangenen Jahren verfolgte auch das vom Fachausschuß Forschung der Deutschen Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e. V. (DGO) organisierte 15. Ulmer Gespräch das Ziel, den aktuellen Stand auf einem mit der Fortentwicklung der Galvanotechnik zusammenhängenden Arbeitsgebiet auszuloten und damit Zukunftsperspektiven aufzuzeigen. Auch bei dem in diesem Jahr behandelten Thema wurde die spezifische Vorgehens- weise dieser Veranstaltung gewahrt, Stoff aus mehreren Zweigen von Wissenschaft und Industrie zusammenzutragen und deshalb einen entsprechenden Mitveranstalter zu wählen. Im Jahr 1993 war dies das VDI- Technologiezentrum Physikalische Technologien (VDI-Z).

Bericht von einem Seminar der PCO Forum GmbH, Einbeck, am 18. März 1993

Bei dieser Veranstaltung wurden zum erstenmal die Bereiche Entlackung und Entmetallisierung zusammengefaßt. Die erfreulich gute Resonanz der Teilnehmer bestätig- te die Richtigkeit dieses Konzepts. Im weiteren werden die Inhalte einiger Beiträge in zusammenfassender Form aufgeführt. Die vollen Texte sind auf einer Seminardiskette erhältlich, die auf jedem DOS-Rechner mit Festplatte unter Windows eingelesen wer- den kann.

Die Idee, Verbrennungsmotoren mit einem Kompressor zu tunen, ist nicht neu: Schon in den 30er Jahren gehörten Fahrzeuge mit dieser Technik zu den Favoriten auf den Rennstrecken. Größe und Gewicht der so ausgestatteten Motoren setzten der Einführung in Fahrzeugen auf breiter Basis jedoch zunächst ein Ende. Erst in den letzten Jahrzehnten machten aufgeladene Motoren wieder von sich reden - jetzt allerdings mit relativ kompakten Turboladern. Neben Motorsportfahr- zeugen verfügen heute vor allem Nutzfahrzeuge und Pkw mit Dieselmotoren über das leistungssteigernde Zusatzaggregat. Aber auch Turbolader haben konstruktionsspezifische Nachteile: relativ langsamer Aufbau des Ladedruckes und höhere Kaltstart-Emissionen. Die Verzögerung beim Ladedruck macht sich gerade bei kleineren Motoren deutlich bemerkbar.

Bescheidener Erfolg für
die britische Galvanotechnik


In ihrem ständigen Kampf gegen anwachsende Bürokratie und überzogene Umweltgesetze haben die britischen Galvanotechniker einen bescheidenen Sieg errungen. Nach vielen Protesten hat die Regierung jetzt die geplanten Abgaben für Betriebe, die Kadmium abscheiden, reduziert. Diese müssen nunmehr eine einmalige „Einschreibgebühr“ von 10000 DM und eine jährliche Abgabe von ca. 4000 DM bezahlen. Trotz dieses bescheidenen Erfolges werden nur jene Unternehmen diese Oberflächenbehandlung weiterhin anbieten können, die über lange Zeit ein hohes Auftragsvolumen für Kadmium verbuchen können.

Fortsetzung aus Heft 6/93

Elektrolytische Reiniger für Eisenwerkstoffe Eisenwerkstoffe werden in den seltensten Fällen kathodisch gereinigt. Nur kohlenstoffarme Werkstoffe vertragen diese Behandlung, so daß sie meist nur bei Verbundmaterialien von Eisen mit anderen Metallen zum Einsatz gelangt. Bei der kathodischen Reinigung von hochfesten Stählen kommt es zur Aufnahme von atomarem Wasserstoff in das Gefüge, was später zu wasserstoffinduzierten Sprödbrüchen führen kann. Soll aus bestimmten Gründen auf eine kathodische Reinigung nicht verzichtet werden, so muß sich sofort daran eine anodische Behandlung anschließen, um den Wasserstoff wie- der aus dem Gefüge zu entfernen!