Artikelarchiv

Nachdem sich inzwischen wohl die Gemüter über den Jahrtausendwechsel beruhigt haben, einige Firmen an der Vermeidung der befürchteten Katastrophen glänzend verdienen konnten und die meisten Weissagungen zum x-ten mal wieder nicht eingetroffen sind, können wir uns wieder auf die Dinge des täglichen Lebens konzentrieren.
So soll an dieser Stelle zunächst die erfreuliche Mitteilung hervorgehoben werden, daß uns die Enthone-OMI ohne gravierende Änderungen und in ihrer ganzen Leistungsfähigkeit erhalten bleibt (Seite 160 in diesem Heft). Der neue Eigner, die Cookson Group mit Sitz in London, hat mit dem Erwerb der Enthone-OMI ihre bisherigen Geschäftsfelder Elektronik, Keramik und Edelmetalle um den Bereich der klassischen Galvanotechnik und vor allem der Herstellung von Leiterplatten erweitert. Es ist zu erwarten, daß der finanzkräftige Konzern in Zukunft mit Entwicklungen und Innovationen die Oberflächentechnik bereichern wird.

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Bedeutsamer Schritt gegen den Sommersmog

Das Bundeskabinett hat am 4. April 2001 den von Bundesumweltminister Jürgen Trittin vorgelegten Entwurf einer Verordnung zur Umsetzung der europäischen Lösemittelrichtlinie (Richtlinie 1999/ 13/EG) in innerstaatliches Recht beschlossen. Die Verordnung, die gleichzeitig Teil des Programms der Bundesregierung zur Verminderung der Ozonbelastung ist, bedarf noch der Zustimmung des Bundesrates, um in Kraft treten zu können.

Für die Energieversorgung von Wohnsiedlungen wurden in den vergangenen Jahren Konzepte entwickelt, die bei möglichst geringen Mehrkosten den fossilen Brennstoffbedarf zur Wärmeversorgung um 50 % und mehr reduzieren. Die Nutzung solarthermischer Energie in Nahwärmesystemen ist ein wichtiger Baustein dieser Versorgungskonzepte.
Solarunterstützte Nahwärmeversorgung wird vorrangig bei der Planung von Neubaugebieten in Betracht gezogen. Wichtig ist ein von Anfang an abgestimmtes integrales Konzept, das sowohl den verbesserten Wärmeschutz der Gebäude als auch die energieeffiziente Wärmeerzeugung und -Verteilung umfasst und von allen beteiligten Akteuren gemeinsam entwickelt und umgesetzt wird.

Die Diskussionen über Kernkraft, Wiederaufbereitung, Endlagerstätten etc. scheinen zunächst für die Oberflächentechnik nicht relevant zu sein, ist diese doch an dieser Technologie weitgehend unbeteiligt. Dennoch beziehen sich zahlreiche Gesetze, Verordnungen und Richtlinien, die die Nutzung nuklearer Energie betreffen, auch auf andere radioaktive Vorgänge. Radioaktivität in der Oberflächentechnik? Ja, denn im Bereich der Schichtdickenmesstechnik werden teilweise radioaktive Standards verwendet, die z. B. auch die Bestellung eines Strahlenschutzbeauftragten nach sich ziehen.
Dieser Zusammenhang ist zunächst für die Oberflächentechnik unproblematisch. Doch eine aus ganz anderen Gründen an anderer Stelle in der Nukleartechnik ausgelöste Verschärfung von Richtlinien und Vorschriften kann sehr unmittelbar auch die Anwendung im Bereich der Oberflächentechnik einbeziehen und dort zu Schwierigkeiten führen. Man denke in gewisser Analogie an die Grenzwert-Problematik im Abwasserbereich, deren Ursprung in der chemischen Industrie liegt und die man dann einfach auch auf andere Gebiete wie die Oberflächentechnik ausgedehnt hat, wo die Erfüllung der gesetzlichen Forderungen nicht nur problematisch, sondern teilweise mit vernünftigem Aufwand nicht sicher möglich ist.
Es erscheint deshalb sinnvoll, dass sich auch die Oberflächentechniker über die aktuelle Entwicklung auf dem Vorschriftenwesen zum Umgang mit strahlenden Materialien informieren, um nicht kurzfristig unvorbereitet vor schwer erfüllbaren Probleme zu stehen. In diesem Zusammenhang ist der nachstehende Kurzbericht über Risiken durch Neutronenstrahlung von Interesse, der der Z. Umwelt 7-8/2001, S. 540-541 entnommen ist.

1 Einführung und Aufgabenstellung

Bei der Anreicherung, Gewinnung und Raffination von Metallen auf hydrometallurgischem Wege reichern sich Laugenlösungen, Elektrolyte und Prozesslösungen mit unerwünschten Ionen an, die den Prozessablauf negativ beeinflussen. Die Konzentrationen dieser Fremdstoffe müssen in bestimmten Grenzen gehalten werden.
In der Praxis wird die Konzentration der störenden Bestandteile durch regelmäßiges Ausschleusen bestimmter Mengen Prozesslösung und Ersatz durch neu angesetzte Lösung konstant gehalten. Diese Menge beträgt zum Beispiel bei der Zinkreduktionselektrolyse, bei der Magnesium, Calcium und Mangan zu entfernen sind, 0,3 bis 0,6 m^2 Elektrolyt pro Tonne erzeugtes Zink und bei der Raffinationselektrolyse von Kupfer zur Entfernung von Arsen, Antimon, Wismut und Nickel 0,1 bis 0,4 m^2 pro Tonne Kupfer [1-5].

Was soll man sich in einer Zeit noch immer reichlich vorhandenen Überflusses zu Weihnachten wünschen? Weniger Gesetze? Moderatere Grenzwerte? Weniger Reglementierung der Unternehmen? Mehr Umweltschutz? Wünsche sollten auf die Wurzel dessen zielen, was die zahlreichen und nicht mehr zu überblickenden Vorschriften erforderlich macht: Stop dem Niedergang unserer gesellschaftlichen Moral.

Bericht über eine Reise nach Japan und die Beteiligung an der International Industrial Fair Kobe 2001

Von der Regierung der Hyogo-Präfektur in Japan mit Sitz in der Hafen- und Industriestadt Kobe (die 1995 von einem schweren Erdbeben betroffen war, wovon allerdings nichts mehr zu sehen ist) waren wir vom IMT als Vertreter des Forschungszentrums Karis- ruhe eingeladen, auf der High-Tech-Messe International Industrial Fair 2001 vom 26. bis 28. September2001 in Kobe auszustellen und während der Messe und bei Gesprächen mit Firmen über unsere Entwicklungen zu informieren. Das IMT hat seit einigen Jahren gute Kontakte zu der Hyogo-Präfektur, der Universität von Himeji und dem Wissenschaftszentrum Harima Science Garden City, die durch wechselseitige Besuche vertieft wurden.

Jede Bilanz des zu Ende gehenden Jahres 2001, fast gleichgültig auf welchem Gebiet, wird durch die Terrorakte am 11. September in den USA stark beeinflusst. Menschliches Erinnern konzentriert sich nun einmal auf die unmittelbare Vergangenheit, und weiter zurückliegende Ereignisse verblassen dagegen- wer redet in Deutschland noch von BSE?

Bericht zum POT-Workshop am 21. und 22. Juni 2001
im Seminar- und Ferienhaus „An der Talsperre“ Ilmenau-Heyda

Der diesjährige Workshop des Fachgebietes Plasma- und Oberflächentechnik (POT) der TU Ilmenau zu Fragen und Problemen der Plasmatechnik und Oberflächentechnik fand wieder im Seminar- und Ferienhaus An
der Talsperre in Heyda statt. Das Ferienhaus bietet eine angenehme Umgebung für die Tagung, die Pausen und den Thüringer Abend.
Die Tagungsleitung hatte Herr Prof. em. Rother, der durch seine straffe und kompetente Tagungsleitung viel zum Gelingen des Workshops beitrug. Der Rektor der Technischen Universität Ilmenau, Herr Univ.-Prof. H. Kern, eröffnete den Workshop.

Schichtaufbau, Fertigung und Charakterisierung

1 Einleitung

Die Speicherdichten von Festplattenlaufwerken (HDD - Hard Disk Drives) steigen zur Zeit etwa 60 bis 100 % pro Jahr, wenn man die Bit-Dichte auf einer Plattenoberfläche als Maß zugrunde legt. So wurde Innerhalb der letzten fünf Jahre die Speicherkapazität um mehr als eine Größenordnung vorangetrieben. Ein Meilenstein auf diesem Weg war
die Realisierung des sogenannten Magnetoresistiven Kopfes in der Fertigung in großen Stückzahlen, heute sind die GMR (Giant Magnetoresistive)-Magnetköpfe Stand der Technik. Beide magnetoresistiven Köpfe basieren auf dem Prinzip der Trennung von Schreib- und Lesevorgang. Wie in Abbildung 1 dargestellt, ist beim G/WR-Kopf das Leseelement deutlich schmaler als das Schreibelement. Dies erlaubt einen korrekten Lesevorgang, auch wenn der Kopf die Spur nicht optimal überfliegt. Das Lesen magnetischer Information durch den MR/GMR- Sensor basiert auf der Widerstandsänderung dünner, metallischer Schichtsysteme durch Einwirkung eines sich ändernden Magnet- feldes.

Mit diesem Slogan wirbt die Schmuckindustrie schon seit vielen Jahren für diamanthaltige Produkte. Hintergedanke dabei ist, potentiellen Kunden zu suggerieren, dass sie mit Diamanten nicht nur Schönes sondern auch Wertbeständiges, Zeitloses, kaufen oder schenken. Grundsätzlich ist diese Aussage richtig. Das Element Kohlenstoff in seiner kubisch dichtesten Modifikation, als Diamant, besitzt einzigartige physikalische und chemische Eigenschaften, darunter eine extrem hohe Härte und Chemikalienbeständigkeit. In Lebensgefahrgerät ein Diamant erst, wenn er bei hoher Temperatur in Kontakt mit Sauerstoff kommt. Dann verbrennt er wie ein Stück Kohle zu Kohlendioxid, was eine eher unwirtschaftliche Form der Wärmegewinnung darstellt. Sonst ist er auch unter extremen Bedingungen sehr stabil und langlebig. Im Sternenstaub, kosmischer Mikromaterie, gebildet vor Milliarden von Jahren unter den extremen physikalischen Bedingungen sterbender Sterne, können wir auch heute noch geringe Anteile von Diamanten nachweisen.

Abluftreinigungsanlagen der LTG sind national wie international gefragt. Typische Einsatzgebiete sind unter anderem die chemische Industrie, Textilindustrie, Schleifmittelindustrie, Blechverpackungsindustrie, Offsetdruckereien, Flexo-/Tiefdruckmaschinen und die Farben-/Lackherstellung sowie -Verarbeitung. In diesen Industriezweigen fällt produktionsbedingt lösemittelhaltige Abluft an, die nach Maßgabe der TA-Luft gereinigt werden muss. In erster Linie geht es um die organischen Kohlenwasserstoff-Verbindungen, die in Lösemitteln enthalten und besonders gefährlich für Mensch und Umwelt sind.

Die Industrielackierung unterliegt seit Jahren einem technischen Wandel bzgl. der Lackmaterial-, Beschichtungsgeräte- und Anlagentechnik. Maßgebend für die schnelle Entwicklung ist das erhöhte Anforderungsprofil, das sich auf dem Weg
— zum erwünschten Umweltschutz und der daraus abgeleiteten gesetzlichen Auflagen,
—zur höheren Qualität,
—zur Eingrenzung der Mehrkosten und

—zu neuen Materialien für die Werkstücke herauskristallisiert.


Bericht zu einer Fachtagung des DFO/DGO-Fachausschusses Leichtmetall-Oberflächenbehandlung

Die Leichtmetall-Werkstoffe Aluminium und Magnesium gewinnen vor allem in den Bereichen Automobilbau, Schienenfahrzeuge und Zweirad-Fahrzeuge, aber auch in den schon klassisch zu nennenden Bereichen Bauwesen, Flugzeugbau, Freizeiteinrichtungen u.a. immer mehr an Bedeutung. Diese Anwendungen sind unter den heutigen Qualitätsanforderungen nur möglich durch eine laufend weiterentwickelte Oberflächenbehandlung unterschiedlicher Art. In der Vorbehandlung und im Korrosionsschutz werden neue Wege beschritten, die Prozesstechnik ist umwelt- gerecht und kostengünstig zu gestalten, die Prozessabläufe sind zur rationelleren Qualitätsabsicherung zu steuern und zu überwachen, die Prüftechnik an den Beschichtungen wird anspruchsvoller, soll aber auch rationell und kostengünstig sein. Prüfzeiten sollen kürzer werden bei gleichzeitiger Erhöhung der Aussagesicherheit.

Der Irrtum ist, als alltägliche menschliche Erfahrung, auch für den Wissenschaftler etwas sehr vertrautes. Manchmal wird er als schicksalhaft, meist aber als ärgerliches Übel empfunden. Tatsächlich wird aber erst durch den Irrtum oder nach dessen Aufklärung erkannt, was nun die Wahrheit ist oder in welcher Richtung sie zu suchen sein könnte. Aus diesem Blickwinkel gehört der Irrtum auch untrennbar zum Fortschritt der Menschheit. Mit etwas anderen Worten ausgedrückt; Wissenschaft ist immer Fortschritts- oder Wahrheitsgeschichte und Irrtum. Gleichzeitig verleiht erst der Irrtum auch der Wahrheit ihren vollen Glanz.

Am 26. Juli fand die Abschlussveranstaltung mit Zeugnisübergabe und Meisterpreisverleihung an der Fachschule für Umweltschutz, Galvano- und Biotechnik der LGA in Nürnberg statt. Die Veranstaltung bildete gleichzeitig den Abschluss der zweijährigen Ausbildung der biologisch-technischen Assistenten, da die Berufsfachschule für BTA räumlich und personell mit der Fachschule verbunden ist. Da derzeit viel mehr Schüler eine biologische Ausbildung, als eine galvanotechnische erhalten, behandelte der Festvortrag auch ein biotechnisches Thema. Herr Prof. Dr. H.-J. Gross von der Universität Würzburg sprach über Gentechnik - Risiko oder Chance.