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Bericht über einen Vortragsabend der SGO-Sektion der Deutschschweiz im März 2004

Die SGO-Sektion (SGO = Schweizerische Gesellschaft für Oberflächentechnik) der Deutschschweiz lud im März 2004 zu einem Vortragsabend ein, an welchem die EU-Altautoverordnung und deren Konsequenzen für die Oberflächentechnik erläutert wurden. Neben sehr übersichtlichen Vorträgen zu den Auswirkungen der neuen Gesetzgebung von Manfred Beck, Erne surface AG, Peter Golz, Erne surface AG, und Roland Ratschiller, Riag AG, blieb genügend Raum zur Beantwortung von Fragen.

Elektrolytische Entfettung

Frage: Wir vernickeln Teile, die beim Gebrauch auf Vibration beansprucht werden und daher eine besonders gute Haftung der Nickelschicht erfordern. Ein Problem, das uns aus bestimmten Gründen derzeit besonders beschäftigt, ist der Einfluss der elektrolytischen Entfettung auf die Haftung: also die Teile kathodisch oder anodisch schalten, was bringt Umpolung, welches ist die optimale Temperatur usw.?

Eigentlich ist nichts neu daran: Seit 1986 besteht das wasserrechtliche Fachbetriebswesen bereits in seiner heutigen Form im § 19 l WHG und fordert eine besondere Form der Qualitätssicherung bei der Errichtung und Instandhaltung von Galvanikanlagen. Im vergangenen Jahr wurde das Forschungsvorhaben Die wasserrechtliche Fachbetriebspflicht: Schwachstellenanalyse und Vorschläge zur Steigerung ihrer Effizienz im Auftrag des Umweltbundesamts fertiggestellt. Es hatte zum Zweck, die gegenwärtige Situation aufzunehmen und Schwachstellen aufzudecken. Der vollständige Forschungsbericht kann in der Reihe UBA-Texte als Band 70/03 über das Umweltbundesamt bezogen oder im Internet unter http://www.umweltbundesamt.de/anlagen abgerufen werden. Schließlich können Zusatzinformationen auch direkt beim Autor angefragt werden (e-mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). Im vorliegenden Bericht soll eine Zusammenfassung des Forschungsvorhabens gegeben und die Auswirkungen für die Galvanikbranche kurz dargestellt werden.

Vortragsabend und Mitgliederversammlung der DGO-Bezirksgruppe Stuttgart am 29. April 2004

Die Galvanotechnik wird neudeutsch (und arrogant) oft als Low-Tech bezeichnet. Über die Definition des Begriffs und den Grund der Einordnung – vielleicht deshalb, weil sie auf eine lange Tradition zurückblicken kann – kann man sich sicher streiten. Immerhin ist sie aber eine Technik, mit der Metalle in atomarer Größenordnung und allen damit zusammenhängenden Möglichkeiten abgeschieden werden können. Deshalb und auch aus anderen Gründen spielt sie in vielen High-Tech-Bereichen nicht nur eine bedeutende Rolle, sondern macht einige von ihnen – etwa im Bereich der Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik – überhaupt erst möglich. Diese Fähigkeiten der Galvanotechnik lassen sich aber auch in einem anderen High-Tech-Bereich, der Herstellung von neuen funktionalen Werkstoffen, nutzen. Um dies an einigen Beispielen deutlich zu machen, hatte der erste Vortragende des Bezirkgruppenabends, Dr. Andreas Zielonka in die Forschungskiste des Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie e.V. (FEM), Schwäbisch Gmünd, gegriffen und seinem Referat den in der Überschrift genannten Titel gegeben.

Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens begeht die Gütegemeinschaft Galvanotechnik e.V. vom 1. bis 3. Juli 2004 am Gründungsort Nürnberg eine festliche Jubiläumsveranstaltung. Nachfolgend wird über wichtige Stationen der Gütegemeinschaft seit ihrer Gründung berichtet. In den siebziger Jahren formierte sich innerhalb der Branche eine Gruppe von Fachleuten, die eine breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit für die Galvanotechnik für notwendig erachtete. Es wurde die Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Galvanotechnik (AGG) gegründet, die vom Bundesinnungsverband der Graveure, Galvaniseure, Gürtler und verwandter Berufe, von der Deutschen Gesellschaft für Galvanotechnik e.V. und vom Fachverband Galvanotechnik im Zentralverband der Elektrotechnischen Industrie e.V. sowie weiterer Persönlichkeiten und Unternehmen getragen wurde.

Nach Madrid 

Wir sträuben uns immer noch, die volle Bedeutung der schrecklichen Angriffe von Madrid zu verstehen. Es war eher das Werk islamistischer Terroristen als das der spanischen ETA-Gruppe, dies ist nun klar. Aber diese waren keine Selbstmordattentäter. Die Islamisten mögen sagen, dass sie den Tod lieben, aber diese islamistischen Terroristen verwendeten zum ersten Mal moderne Technologie und ließen ihre Sprengsätze von weit weg explodieren, indem sie ein Handy benutzten und nicht ihr eigenes Leben opferten. Auch der Zeitpunkt des Attentats, nur wenige Tage vor den nationalen Wahlen, war mit Sicherheit kein Zufall. Die Anschläge veränderten das Ergebnis der Wahlen völlig und die Sozialisten gewannen ziemlich unerwartet. Die Islamisten haben diese Auswirkung mit Sicherheit vermutet. Im Gegensatz zum 11. September in New York hatte dieser Anschlag ein eindeutig politisches Motiv. Das Virus Terrorist hat sich verändert, es änderte seine Verfahrensweise und seine Ziele. Die neue spanische Regierung erklärt, dass sich ihre Politik von der des Herrn Aznars sehr unterscheiden wird. Sie wünscht dem Herzen Europas näher zu kommen, d. h. der Deutsch-Französischen Allianz.

Bericht über die Einweihung der neuen Galvanikanlage im Werk Lahr

m 4. März 2004 hatte die Firma Grohe AG & Co. KG Water Technology Kunden, Lieferanten, Freunde des Hauses und Vertreter der Tages- und Fachpresse in ihr Werk in Lahr eingeladen, um offiziell ihre neue bzw. total modernisierte Galvanikanlage A1 zur kombinierten Vernickelung/Ver- chromung von Messingteilen zu feiern. Die Firma nutzte den Anlass, um ihre Gäste gründlich über die Firma, ihre Produkte und ihre Philosophie und im Detail über den Umbau der Anlage zu informieren. Dazu gab es zunächst einen theoretischen Teil mit Vorträgen von Detlef Spigiel, Vorstand Technik und Arbeitsdirektor der Grohe Water Technology AG & Co. KG, und Peter Kern, Leiter des Werks Lahr. Spigiel stellte das Unternehmen in Geschichte und Gegenwart vor und ging dabei besonders auf den Standort Lahr ein. Kern beschrieb vor allem die Logistik des Werks Lahr und die in den letzten Jahren erreichten Verbesserungen. Dr. Werner Richtering von der Firma Atotech Anlagentechnik in Feucht, dort für den Bereich F&E zuständig, schilderte den Umbau der Anlage in einigen Details.

Ein verfahrenstechnisches Gemeinschaftsprojekt der Firmen EAB-Oberflächentechnologie und Heimerle + Meule wird vorgestellt

Im Rahmen einer Pressekonferenz am 29. April 2004 in den Räumen der Firma Heimerle + Meule in Pforzheim wurde die Einführung eines neuartigen Prozesses zur galvanischen Abscheidung aus schadstoffarmen bis schadstofffreien wässrigen Elektrolyten unter besonderer Berücksichtigung der galvanischen Silberabscheidung vorgestellt. Damit wurde ein Projekt aus dem Hause EAB-Oberflächentechnologie GmbH mit Sitz in Welzheim erfolgreich abgeschlossen, nachdem es gemeinsam mit der Heimerle + Meule GmbH aus Pforzheim unter Produktionsbedingungen auf seine verschiedensten verfahrenstechnischen Anwendungen geprüft wurde. Dieser Abschluss ist besonders hoch zu werten, da Bemühungen zum Ersatz von Cyanid für die Abscheidung von Silber annähernd seit einem Jahrhundert unternommen wurden und bisher keinen Durchbruch erzielen konnten. Mit der jetzt vorgestellten Elektrolytvariante scheint dagegen eine echte Alternative in Sicht zu sein, die sowohl für den funktionellen als auch in Kürze für den dekorativen Bereich zu vergleichbaren Kosten verwendbar ist.

Im Rahmen der Knapsacker Fach-Kolloquien, einer sehr informativen Veranstaltungsreihe der Rhein-Erft Akademie in Zusammenarbeit mit der InfraServ Knapsack fand am 7. November 2003 im Industriegebiet Hürth-Knapsack (ehemals Hoechst) bei Köln eine Tagung über die Membrantechnik statt. Eine kurze Vorbemerkung zum Thema Membranen und Oberflächen sei an dieser Stelle gestattet. Durch die Oberflächenvergütung werden die Eigenschaften eines Werkstücks, eines Gegenstandes oder einer Maschine einerseits in ihrer Funktion verbessert und möglichst perfektioniert (Korrosions- und Verschleißschutz) und andererseits das dekorative Aussehen, das Design und die Haptik ansprechend und schön gestaltet. Die Leistung und Funktion der Oberfläche zeigt, was das Material des Werkstücks vermag. Besonders augenfällig ist dies beim Eloxal: Hier ist die Qualität der glasartigen Eloxalschicht sichtbar vom Grundmaterial abhängig. In der Membrantechnik wird das Augenmerk noch stärker auf die Funktion der Oberfläche als Grenzfläche gerichtet. Filtern, Trennen und katalytische Reaktionen an bzw. durch Membranen fordern eine hohe Beständigkeit gegen Korrosion und Verschleiß.

Bericht zur Branchenpräsentation auf der diesjährigen Hannover Messe

-Fortsetzung aus Heft 5/2004-

Enthone GmbH

Die Firma Enthone GmbH als einer der großen Branchenvertreter entwickelt, fertigt und vertreibt Prozesschemikalien und Verfahren zur Beschichtung und Galvanisierung von Metallen und Kunststoffen. Enthone ist ein Tochterunternehmen der Cookson Electronics und hat in Deutschland den zentralen Firmensitz in Langenfeld im Rheinland. Im Bereich Verschleißschutz wurde das Long-Life Chemisch-Nickel ENfinity® 12 vorgestellt. Als hochphosphorhaltiger, sulfatfreier Prozess zeichnet es sich insbesondere durch niedrige Betreiberkosten aus. Es kann mit und ohne Elektrodialyse gefahren werden. Bronzex® WMF ist ein neues schwermetall- und ammoniakfreies, organisches Weiß-Bronze-Verfahren für Gestell- und Trommel-Anwendungen. Die entstehenden Oberflächen sind glänzend und genügen den Anforderungen der Öko-Tex 100-Richtlinien.

In vielen Bereichen des täglichen Lebens besteht ein großer Bedarf, industriell gefertigte Produkte durch das Aufbringen einer dekorativen Beschichtung zu veredeln und mit einem außergewöhnlichen Design neue Märkte zu erschließen. Um dabei den komplexen Anforderungen zukünftiger Anwendungen gerecht zu werden, bedarf es dekorativer Schichtsysteme, die neben einer homogenen Farbgebung sowohl den Schutz des Trägermaterials vor mechanischer Beanspruchung als auch eine hohe Beständigkeit gegenüber Chemikalien und Umwelteinflüssen, wie Sonne, Wind und Feuchtigkeit gewährleisten. Konventionelle PVD-Beschichtungen (Physical Vapor Deposition) werden diesem Anspruch zwar gerecht, finden aber aufgrund zu hoher Prozesstemperaturen meist nur auf Glas- und Metallsubstraten Anwendung. Eine Beschichtung von thermosensitiven Kunststoffsubstraten war daher mit diesen Verfahren bislang nicht oder nur eingeschränkt möglich. Neben den dekorativen Aspekten ist das Ziel aktueller Forschungen, ultradünne, brillante Farbschichten mit definierten Transmissions- und Reflexions- eigenschaften auf unterschiedlichen Grundwerkstoffen, darunter auch Polymere, abzuscheiden.

Der Galvi fühlte sich immer als kreative Person. Jeden Morgen in das gleiche Büro, womöglich auch noch zur gleichen Uhrzeit, stempeln zur Zeit- erfassung. Nein.

Die gleichen Leute, die gleichen Rituale, die gleichen Gespräche. Nein

Reisen, neue Orte, nicht jeden Tag dieselben Menschen. Ja.

Neue Gespräche, keine Routine. Ja.

Recently more than 50 % of the world's production of zinc is used for electroplating or hot dip galvanizing of steel. The zinc-coated steel products have numerous applications as corrosion resistant construction materials. For the achievement of an optimal combination of suitable mechanical properties and satisfactory corrosion resistance it is necessary to produce a coating with relevant structure parameters. Hot dip galvanizing technology is basically connected with dipping of the coated steel into a bath with melted zinc and following fast jet cooling of the material at the exit from the bath. Cooling of the zinc-coated products and in particular zinc-coated steel strip after leaving the galvanizing bath is of a great importance for the structure formation pro- cess and the exploring parameters of the material. During this stage a phase transformation (solidification) of zinc in strongly non-equilibrium conditions due to the fast jet cooling occurs. This can influence such important processes as formation of transition zones with particular structure and properties, introduction of lattice imperfections or formation of preferred crystallographic orientation (texture). Formation of a transition layer with particular parameters can significantly improve coating's adhesion to the coated steel substrate. This layer can also influence some important mechanical and corrosion-resistant properties of the coating.

Einleitung Das für Naturwissenschaftler und Techniker vermut- lich trockene Thema juristischer Verantwortlichkeiten soll zunächst anhand von drei tatsächlich vorgekommenen Beispielsfällen veranschaulicht werden: Fall 1: Ein Getränkeabfüllunternehmen betreibt eine wasser- und baurechtlich genehmigte Neutralisationsanlage für das Abwasser der Flaschenreinigung. In den Nebenbestimmungen der wasserrechtlichen Genehmigung sind Grenzwerte für den pH-Wert, absetzbare Stoffe u. a. festgelegt, jedoch nicht für den chemischen Sauerstoffbedarf. Bei einem ansonsten genehmigungskonformen Betrieb kommt es infolge der hohen CSB-Frachten immer wieder dazu, dass die nachgeschaltete öffentliche Kläranlage umkippt und nur unzureichend gereinigtes Abwasser in den Vorfluter gelangt.

Aluminium kann aufgrund seines unedlen Normalpotenzials (–1,64 V gegen Normalwasserstoffelektrode) aus wässrigen Lösungen nicht abgeschieden werden. Die vielfältigen Vorzüge des Gebrauchsmetalls Aluminium waren jedoch Anlass dafür, die Möglichkeiten für seine Abscheidung und damit industrielle Nutzung aus nichtwässrigen Elektrolytsystemen zu prüfen. Seit Beginn der 1950er Jahre wurde auf diesem Gebiet weltweit gearbeitet.In zahlreichen Publikationen [u. a. 1, 16, 18, 24] wurden zum Teil sehr unterschiedliche Lösungsansätze vorgestellt, die aber im vorliegenden Beitrag nicht im Einzelnen diskutiert werden. Es soll vielmehr konkret auf Arbeiten aus der Gründerzeit der galvanischen Aluminierung eingegangen werden, insbesondere auf das von der Siemens AG entwickelte Sigal®-Verfahren und die auf seiner Grundlage bei der Messerschmitt Bölkow Blohm GmbH, Ottobrunn bei München, durchgeführten Untersuchungen. Vorgestellt werden aber auch neue Ansätze, insbesondere auf dem Gebiet der Anlagentechnik, die einen Beitrag zu einer schnelleren industriellen Umsetzung der Technologie liefern können.