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Das Blankbeizen weichgelöteter Stellen an Messinggegenständen: Weichgelötete Teile aus Messing, welche durch Gelbbrennen in der Glanzbrenne eine Schwarzfärbung der Lötstellen zeigen, können entweder in 2- 5%iger Salpetersäure oder in 5-10%iger Cyannatriumlösung durch kurzes Einlegen blank gemacht werden. Nach dem Spülen können die Teile sofort im cyankalischen Kupferbad gedeckt werden, ohne daß der Kupferniederschlag blasig wird oder schlechte Haftfestigkeit aufweist.

Die amerikanische Firma Bausch & Lomb hat ein Gerät entwickelt, welches die vergleichende und direkte Beurteilung einer bearbeiteten Oberfläche mit einem „Standard“ gestattet. Das Gerät ist in Abb. 1 dargestellt. In das Gerät wird ein Musterstück eingelegt, das zum Vergleich mit der zu prüfenden Oberfläche dient. Beim Betrachten der zu prüfenden Oberfläche sieht man jeweils 1/2 des Bildes der Vergleichsoberfläche und 1/2 des Bildes der zu prüfenden Oberfläche mit einer 10-fachen Vergrößerung nebeneinander. Die Beleuchtung erfolgt über einen Strahlungsumlenker von einer einfachen Taschenlampenbirne aus sowohl auf die zu prüfende, als auch auf die zu vergleichende Oberfläche.

Veranlaßt durch unerklärbare Schwankungen des Gehaltes an freiem Cyanid in Kupferelektrolyten führten Nohse und Laß eine Reihe von Versuchen durch. U. a. wurde das freie Cyanid – wie in den meisten Betriebslaboratorien üblich – nach der modifizierten Liebig‘schen Methode mit n/10 Silbernitratlösung unter Kaliumjodid-Zusatz titriert. Dabei stellte sich heraus, daß der AgNO₃-Verbrauch von der Menge des zugesetzten Kaliumjodids, von der Temperatur und von dem Grad der Verdünnung der Badprobe stark abhängig ist. Anhand von Reihentitrationen wurde gezeigt, daß die Schwankungen des Cyanidgehaltes nicht durch Veränderungen innerhalb des Bades verursacht wurden, sondern bei den verschiedenen Baduntersuchungen die besagten unterschiedlichen Versuchsbedingungen in Bezug auf Temperatur, Verdünnung und KJ-Zusatz bestanden haben mußten.

Die Ermittlung des günstigsten Stromausbeutebereiches eines galvanischen Bades ist für die Praxis wichtig. Bei der bisher üblichen Methode wird die Kathode vor und nach dem Versuch gewogen. Die Differenz ist die abgeschiedene Metallmenge, nach der anhand der Expositionszeit und Stromdichte die Stromausbeute berechnet wird. Zur Ausführung dieser Messungen ist eine empfindliche Analysenwaage erforderlich. (Vergl. den Aufsatz in vorliegender Zeitschrift in Heft 8/1956 „Die Bestimmung der kathodischen Stromausbeute“.) Im nachfolgenden Aufsatz wird eine neue Meßmethode beschrieben, bei der jede Wägung entfällt, die aber dennoch genaue Werte ergibt und erheblich weniger Zeit beansprucht.

Das Heit Nr. 2/1957 vorliegender Zeitschrift beschäftigte sich als Sondernummer mit dem Thema der Abwasser-Neutralisation und -Entgiftung in der Galvanotechnik. Ergänzend zu diesen umfassenden Veröffentlichungen bringen wir nachstehend einen Beitrag von Herrn Ing. E. Lutter, der sich mit den Abwasserfragen in der Galvanotechnik intensiv befaßte. Es befindet sich außerdem ein Buch über die Abwasserfragen aus der Feder von Prof. Dr.-Ing. Weiner in Vorbereitung, das im Laufe des Jahres 1957 im Eugen G, Leuze Verlag, Saulgau/Wttbg. erscheinen wird. Darin wird in erweiterter Form das Gesamtgebiet der Abwasserfragen in der Galvanotechnik, Beizerei und der Metallindustrie behandelt mit zahtreichen Bildern im Text.

Der Wunsch nach analytischen Methoden, die rasch, einfach und womöglich auch von nur angelernten Kräften durchgeführt werden können, ist in allen Betrieben, die Analysen durchzuführen haben und daher auch in galvanotechnischen Anlagen, seit je vorhanden. Während man es aber in früheren Jahrzehnten gerade in der Galvanotechnik mit der analytischen Betriebskontrolle nicht sehr genau nahm, ist man auch hier zur Erkenntnis gekommen, daß ein exaktes und stets einwandfreies Arbeiten nur bei laufender Kontrolle aller Arbeitsbedingungen, demnach auch der jeweiligen Badzusammensetzungen möglich ist, und gerade die modernen Glanzend Hochleistungsbäder sind in dieser Hinsicht wesentlich anspruchsvoller als die alten einfachen Bäder.

In zwei früheren Aufsätzen der vorliegenden Zeitschrift wurden die Vorteile des Kugelpolierens dargestellt. Insbesondere wurde dabei auf die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens allgemein hingewiesen, besonders aber im Zusammenhang mit leistungsfähigen Anlagen hierfür. Außerdem wurde die gute Glanzwirkung. bei richtiger Handhabung des Verfahrens herausgestellt. Hervorzuheben ist der gute Glanzeffekt beim Kugelpolieren von Teilen mit stärker gekrümmten Formen, der mit dem Glanz von geschwabbelten Teilen durchaus konkurrieren kann. In der nadrfolgenden Abhandlung werden an Hand von elektronenoptischen Aufnahmen an kugelpoliertem und geschwabbeltem Golddouble sowie bei galvanischen Goldüberzügen die Unterschiede in der Mikrostruktur der Oberfläche herausgestellt und diskutiert. Sämtliche Aufnahmen sind 3000fach vergrößert, so daß eine unmittelbare Vergleichsmöglichkeit der einzelnen Aufnahmen besteht.

Durch fachliche Gespräche und Diskussionen ergeben sich stets Anregungen, die ihren Niederschlag im Inhalt der vorliegenden Zeitschrift finden. Deshalb interessieren auch immer Erfahrungsberichte aus der Praxis heraus über erprobte Arbeitsweisen. Eine Mitarbeit am Inhalt der Zeitschrift ist dem Verlag jederzeit willkommen, sei es durch Wort oder Bild. Wir pflegen den Erfahrungsaustausch zum Nutzen für die Betriebspraxis.

Erstes und einziges Organ für Referate aus dem Fachschrifttum des In- und Auslandes, Band IV

• Patentschau; Erteilte Patente, Patent-Anmeldungen, Gebrauchsmuster
• Neue Fachbücher

Überspitzte Forderungen: (Zum gleichnamigen Artikel in Heft 3/1957) Die Tatsache, daß nicht nur in der Galvanotechnik, sondern ganz allgemein in der industriellen Fertigung sehr häufig überspitzte Forderungen gestellt werden, läßt sich nicht bestreiten. Dazu muß noch festgestellt werden, daß diese Forderungen fast niemals seitens des Endverbrauchers erhoben werden, der oft gar nicht genügend fachkundig ist, sondern überwiegend nur seitens der Zwischenhändler oder der weiterverarbeitenden Industrien. Ein Beispiel von vielen aus meiner eigenen Praxis. Es handelte sich um die Versilberung von Uhrenbestandteilen, besonders von Platinen, jener Metallteile im Innern der Uhr, in denen die bewegten Teile des Uhrwerkes montiert sind. Wer eine Uhr öffnet, wird finden, daß entweder diese Platinen oder die Innenseite des Uhrgehäuses häufig kreisförmige Zeichnungen aufweisen.

Im Jahre 1955 betrug der Nickelverbrauch für die galvanische Vernicklung schätzungsweise 30000 Tonnen, was etwa 15% der Welt-Nickelerzeugung entspricht. Dieser wachsende Nickelverbrauch ist wohl in erster Linie darauf zurückzuführen, daß die Nickelbäder mehr und mehr den Anforderungen der Praxis angepaßt und für eine Reihe spezieller Anwendungsgebiete entwickelt wurden. Es gibt kein Universalbad; jedes Nickelbad stellt vielmehr immer eine Kompromißlösung dar, was schon aus den im folgenden kurz zusammengefaßten Anforderungen an die Bäder selbst und an die Überzüge hervorgeht: Hohe anodische und kathodische Stromausbeute; Gute Streufähigkeit; Gute Glanz- oder Einebnungswirkung bei schwankenden Bedingungen; Hohe Belastbarkeit; Einfache Bedienung, Wartung und Kontrolle; Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit; Gute Korrosionsbeständigkeit und Porenfreiheit; Gute Duktilität und geringe innere Spannungen; Gute Haftfestigkeit und guter Haftgrund für nachfolgende Verchromung; Wärmebeständigkeit (keine Verfärbung in der Wärme).

In früheren Jahren, als man die modernen Hilfsmittel für die pH-Messungen noch nicht kannte, halfen sich die Galvanotechniker bei der Prüfung richtiger Ansäuerung der galvanischen Bäder, indem sie den Säuregrad mit der Zunge feststellten. Diese primitive Prüfmethode ergab kaum sichere Anhaltspunkte. Auch das einfache Lackmuspapier fand in früherer Zeit oft Verwendung, es ist zur genauen Messung der pH-Werte der heutigen modernen galvanischen Bäder nicht geeignet. Man hat auf Grund von langjährigen Forschungsarbeiten festgestellt, daß die genaue Messung und Einhaltung der  pH-Werte in sauren und alkalischen Bädern von großer Bedeutung ist. Eine tägliche Kontrolle des pH-Wertes der einzelnen Bäder ist unerläßlich, wenn man einwandfrei und fehlerlos arbeiten will.

Die Galvanotechnik beschäftigt sich seit Jahren in Literatur und Praxis mit dem Glanznickelbad. Die Zahl der erteilten und angemeldeten Patente ist groß, die Meinung über den Erfolg machmal geteilt. Diese Situation und die einschlägigen Arbeiten, die auch in dieser Zeitschrift veröffentlicht wurden und immer wieder den Hinweis auf das „gute, alte Kadmium“ enthalten, waren der Anlaß zu dieser Untersuchung. Es soll der Versuch unternommen werden, die Frage zu beantworten, unter welchen Betriebsbedingungen das Kadmium im normalen Bad und in der Trommel verchrombare Glanz-Nickel-Niederschläge entstehen läßt.

Eigenbericht von der Deutschen Industriemesse Hannover 1957 (28 4. bis 7. 5. 57) mit Fotos des Verlages. Während die ersten Messetage uns etwas verhaltener gegenüber den Messen der Vorjahre erschienen, änderte sich das Bild in den weiteren Tagen bis zum Messeschluß. Es setzte ein ungeahnter Messestrom ein. Auch an unserem Messestand des Verlages fanden sich Besucher aus aller Welt ein. Sicher hat mancher Fachmann angenommen, auf der Msese mehr Neuerungen zu finden hinsichtlich der viel besprochenen „Automation“, trotzdem fanden wir bei eingehendem Studium der Messe auch in dieser Beziehung Neues, das in unser Fachgebiet erst noch Eingang finden wird und durchaus geeignet ist, in der Galvanotechnik Anwendung zu finden. Erfreulich ist, daß im Apparate- und Instrumentenbau die Geräte formschöner geworden sind.

Erstes und einziges Organ für Referate aus dem Fachschrifttum des In- und Auslandes, Band IV

• Hier sprechen die Lieferfirmen
• Patentschau: Kurzbeschreibungen deutscher Patente, Patentanmeldungen, Patente der DDR und Gebrauchsmuster
• Neue Fachbücher

Praktischer Wink für das Arbeiten mit Galvanisierglockenapparaten: Die meisten der in den Betrieben vorhandenen Galvanisierglocken sind so konstruiert, daß die Anode ungefähr parallel zur Elektrolytoberfläche in der Glocke eingebracht ist; ihre Stellung läßt sich praktisch nur in der Eintauchtiefe verändern. Praktische Versuche haben ergeben, daß eine Aufhängung der Anode, die es gestattet, diese parallel zur sich bildenden Warenebene zu bringen, vorteilhafter ist. Wenn man in der laufenden Glocke eine gut fallende Ware beobachtet, so sieht man, daß sich eine Warenebene bildet, die ungefähr in einem Winkel von 45° zur Mittelachse und 60° zur Waagerechten steht.

Von Jahr zu Jahr nimmt die Leipziger Messe wieder an Bedeutung zu. Der wachsende Zuspruch von Ausstellern, Käufern und Besuchern aus der Bundesrepublik und fast allen Ländern der Welt unterstreicht diese Entwicklung. VEB Galvanotechnik, Leipzig – 05 zeigten verschiedene Neuentwicklungen galvanischer Einrichtungen und deren Zubehör. Ein Wanderbad und ein Ringbad waren im Modell ausgestellt. Großes Interesse fand die Trommelstraßenanlage zur Galvanisierung von Massenartikeln. Die einzelnen Badgruppen sind nach dem Baukastenprinzip konstruiert, dadurch ist es möglich, Verfahrensänderungen ohne Schwierigkeiten durchzuführen. Handelt es sich um Massenteile, bei denen einfadie elektrolytische Entfettung genügt, so kann diese in der Galvanisiertrommei erfolgen. Die erforderlichen Expositionszeiten können durch optische oder mechanische Signaleinrichtungen geregelt werden.

Wenn auch, wie der Übersetzer des „Langford“ in seinem Vorwort vorausschickt, in der deutschsprachigen Buchliteratur sich bereits verschiedene Werke mit der Analyse galvanischer Bäder befassen, steht doch eindeutig fest, daß es bisher kein Werk gab, das dieses Thema derart vielseitig und erschöpfend behandelt, wie es das nunmehr von R. Springer ins Deutsche übertragene Werk tut. Selbst wer jahrelang mit galvanischen Bädern und deren Analyse zu tun hat, ist überrascht, welche Fülle des Stoffes in diesem neuen Buch vorliegt und bemerkt erst nach seiner Kenntnis, daß hier eine klaffende Lücke bestanden hat, die nun geschlossen wurde und erfreulicherweise so glücklich geschlossen wurde.