Dr. Stephan Reuter
Redakteur Teil „Medizintechnik“.
Hoffnung für kinderlose Paare: Eileiter-Stent
Wenn Paare keine Kinder bekommen können, sind Verwachsungen im Eileiter der Frau eine der möglichen Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch. Eizelle und Spermien können sich dann nur sehr schwer durch den Eileiter aufeinander zu bewegen – eine Schwangerschaft bleibt oft aus.
Neue Messmethode dokumentiert Bewegungen infektiöser Aerosole
Antworten auf viele Fragen der Ausbreitung von Viren durch Aerosole liefert ein neues Verfahren, das im Rahmen des FFG-Forschungsprojekts Prüf-COVID entwickelt und vom Innenraumhygiene-Spezialisten IBO Innenraumanalytik in das Dienstleistungsportfolio aufgenommen wurde.
Formbares Gewebe dank 3D-Druck
Bei schweren Weichteilverletzungen ist eine Gewebetransplantation mitunter unumgänglich. Für den Patienten bedeutet dies jedoch einen schwerwiegenden Eingriff. Künftig könnte das fehlende Gewebe direkt im Patientenkörper nachwachsen – in Isolationskammern, die unter die Haut implantiert und der Wunden-Geometrie individuell angepasst werden können.
Antibiotikapegel erstmals über den Atem messbar
Ein Forschungsteam der Universität Freiburg hat zum ersten Mal in Säugetieren nachgewiesen, dass sich die Konzentration von Antibiotika im Körper anhand von Atemproben bestimmen lässt. Dazu wurde ein sogenannter Multiplex-Chip entwickelt, der eine gleichzeitige Messung von mehreren Proben und verschiedenen Teststoffen ermöglicht. Der Biosensor soll in Zukunft eine personalisierte Dosierung von Medikamenten gegen Infektionskrankheiten vor Ort ermöglichen. Dies soll der zunehmenden Entstehung resistenter Bakterienstämme entgegenwirken.
3D-Druck in der Medizintechnik
Winzige Roboter behandeln schonend
Am Institut für Medizintechnik der Universität zu Lübeck und der Fraunhofer-Einrichtung für Individualisierte und Zellbasierte Medizintechnik IMTE werden winzig kleine, schwimmende Roboter entwickelt, die sich in Zukunft wie U-Boote durch den Körper steuern lassen sollen. Der entwickelte Mikroroboter ist mit 3 mm Länge und 1,2 mm Breite kleiner als ein Reiskorn.
KI: Gesunde und krankhafte Herzschläge
Wissenschaftlern der Professur für Optoelektronik an der TU Dresden ist es gelungen, eine bio-kompatible implantierbare KI-Plattform zu entwickeln: Sie erkennt auch ohne Mitwirkung von Ärzten, welche Muster in biologischen Signalen wie Herzschlägen gesund sind und welche Veränderungen als krankhaft einzustufen sind.
Organ-Chips statt Tierversuche:
Biophysik: Strukturbildung in Mini-Organen
Organe haben oft eine hochkomplexe Struktur, die für die korrekte Funktion aber essenziell ist. Wie diese Strukturen im Lauf der Embryonalentwicklung entstehen, ist eine grundlegende Frage, die Münchner Physiker um Erwin Frey und Andreas Bausch an Organoiden von Brustdrüsen untersucht haben.
Neuartige Oberflächen gegen Bakterien in der ISS
Am 28. August startete SpaceX in Cape Canaveral mit der Falcon 9-Rakete zur ISS. An Bord der Dragon- Raumkapsel sind hunderte Proben des Materialforschers Frank Mücklich und seines Teams. Sie entwickeln neuartige, mit Laserinterferenz strukturierte Oberflächen, die verhindern, dass sich auf ihnen Krankheitskeime ansiedeln und vermehren. ESA-Astronaut Matthias Maurer, selbst Absolvent der Saar-Universität und erster Diplomand von Frank Mücklich, wird die Experimente betreuen.