Dr. Anselm T. Kuhn
Dr. Anselm T. Kuhn, c/o Metal Finishing Service Ltd., 105 Whitney Drive, Stevange, Herts, SG14BL/England; E-Mail: [email protected]
Brief aus England
Als wir vor 12 Monaten Weihnachten feierten, hatten wir keine Ahnung, was für schreckliche 12 Monate vor uns liegen würden. Dieses Weihnachten können wir jedoch auf ein besseres Jahr hoffen. Es gibt mindestens drei Covid-Impfstoffe (oder einen vierten, wenn wir den russischen „Sputnik“ mit einbeziehen), die bis zum Jahresende in Produktion gehen und der Öffentlichkeit bald zur Verfügung stehen sollten. Das Leben wird also zur Normalität zurückkehren.
Brief aus England
Brief aus England
Nach der Pandemie 2
Rund um die Welt liefern sich rund 200 Teams aus Universitäten, Instituten und Pharmaunternehmen ein Rennen, um einen neuen Impfstoff gegen das Coronavirus zu entwickeln. Zurzeit haben nur eine Handvoll von ihnen mit der Phase 3-Studie begonnen, an der Tausende von Freiwilligen beteiligt sind. Möglicherweise wird Russland beschließen, eine solch umfassende, abschließende Studie nicht durchzuführen, aber das ist ein Glücksspiel, das sich auszahlen kann – oder auch nicht. Aber schon jetzt geben die Experten Warnungen heraus. Nicht eine, sondern zwei Impfungen könnten erforderlich sein. Der Schutz könnte nur ein Jahr dauern. Die Impfung könnte nur einen teilweisen Schutz bieten, indem sie die Symptome nur weniger schwerwiegend macht.
Brief aus England
Nach der Pandemie
Ich schreibe „nach der Pandemie“, aber natürlich ist sie noch lange nicht vorbei. Man hofft, dass es bis Anfang 2021 einen Impfstoff geben wird, und erst dann können wir wirklich über eine Rückkehr zur Normalität nachdenken. Aber es ist schon jetzt klar, dass es in den letzten neun Monaten Veränderungen gegeben hat, von denen viele wahrscheinlich von Dauer sein werden.
Brief aus England
Unser kritisches Verhältnis zu China
In den letzten Monaten sind die Beziehungen zwischen den westlichen Nationen und China zunehmend problematisch geworden – dieser Wahrheit kann man sich nicht entziehen. Was beunruhigend ist, sind die Reibungen an so vielen verschiedenen Fronten.
Brief aus England
Vor uns liegen schwere Zeiten
Es ist nicht zu übersehen, dass unsere Volkswirtschaften – in Deutschland, in ganz Europa und anderswo – in eine Rezession geraten sind, und eine große Frage ist, ob diese „V-förmig“ oder „U-förmig“ verlaufen wird. Aber es gibt auch eine zweite Frage. Wenn sich unsere Volkswirtschaften wieder erholen, wie werden sie sich dann von dem unterscheiden, was sie vor der Pandemie waren? Anders ausgedrückt: Werden wir unsere Gewohnheiten ändern? Werden wir die Art und Weise ändern, wie wir einkaufen, in Urlaub fahren oder sogar die Art und Weise, wie viele von uns arbeiten, im Büro oder von zu Hause aus? Spätestens jetzt erinnern wir uns an die Theorie des österreichischen Ökonomen Joseph Schumpeter, die als „kreative Zerstörung“ bekannt ist. Aus den Trümmern (sei es buchstäblich, wie es in den Großstädten nach dem Weltkrieg der Fall war, oder wirtschaftlich, wie es heute der Fall ist) würde nach Schumpeters Theorie etwas Besseres, Effizienteres entstehen.
Brief aus England
Und nach der Pandemie?
Langsam aber sicher werden wir das Coronavirus besiegen. Wie ein Feuer wird es jedoch noch viele Monate lang weiter schwelen, wahrscheinlich mit erneuten kleineren lokalen Ausbrüchen. Nach einiger Zeit werden wir vielleicht einen Impfstoff haben.