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Donnerstag, 08 April 2021 11:59

Fast als wäre man vor Ort

von Volker Tisken
Geschätzte Lesezeit: 3 - 6 Minuten
Abb. 1: Schulung in Zeiten von Corona: Der Schulungsleiter sitzt im leeren Raum vor eingeschalteten Rechnern. Die Teilnehmer sind im Homeoffice oder in ihrer Firma und haben Fernzugriff auf die Programmieroberfläche Abb. 1: Schulung in Zeiten von Corona: Der Schulungsleiter sitzt im leeren Raum vor eingeschalteten Rechnern. Die Teilnehmer sind im Homeoffice oder in ihrer Firma und haben Fernzugriff auf die Programmieroberfläche

Gewohnte Schulungen sind aktuell nicht möglich, Besuche Externer in den meisten Firmen nur in dringenden Fällen. Wie können Schulung und Training auch online so gestaltet werden, dass sie die Effizienz von Präsenzveranstaltungen erreichen?

Das Thema Online-Schulung und der Wechsel von Präsenz- zu digitalen Veranstaltungen ist in den letzten Monaten durch Corona ein immer wichtigeres Thema geworden. Doch wie können Schulungsinhalte auf digitalem Weg und ohne direkten persönlichen Kontakt zu den Teilnehmern anschaulich vermittelt werden? Wie können Schulungen, deren Inhalte auch das Arbeiten an Systemen und Geräten beinhaltet, ersetzt werden? Vor diese Herausforderung gestellt hat man bei SPEA viel Konzeptionsarbeit geleistet. Denn die bisherigen Präsenzschulungen können keinesfalls ersatzlos entfallen.

Bei Komplexität und Möglichkeiten moderner Testsysteme ist die Schulung derjenigen, die mit dem System arbeiten wichtig für einen möglichst effektiven und erfolgreichen Einsatz des Testers. Mit dem Kauf eines Systems wird das Training gleich mitgebucht und idealerweise noch vor der Installation des Testers absolviert. So kann das System unmittelbar nach der Inbetriebnahme produktiv eingesetzt werden.

Die Inhalte der Schulungen sind praxisorientiert und berücksichtigen individuelle Testanforderungen der Teilnehmer. Die Schulung gliedert sich in zwei Blöcke:

  • Schulungsblock 1 – Die praktische Theorie
  • Schulungsblock 2 – Praxis am System.

Bereits im Block 1 arbeiten die Teilnehmer direkt mit der Software des Testsystems und legen ein Schulungsprojekt an. Dabei hat jeder Schulungsteilnehmer einen eigenen Rechner, auf dem die Programmierumgebung installiert ist. So wird von Anfang an mit der Oberfläche gearbeitet, die auch später im eigenen Betrieb verwendet wird. Schulungsprojekt bedeutet, dass für eine Baugruppe ein echtes Testprogramm erstellt wird, das verschiedene Testanforderungen und -möglichkeiten beinhaltet. Selbstverständlich werden auch individuelle Anforderungen und Fragestellungen der Schulungsteilnehmer berücksichtigt.Abb. 2: Eine Kombination aus TeamViewer-Meeting und GoogleMeet macht sowohl den Fernzugriff auf die Rechner als auch die Kommunikation untereinander möglichAbb. 2: Eine Kombination aus TeamViewer-Meeting und GoogleMeet macht sowohl den Fernzugriff auf die Rechner als auch die Kommunikation untereinander möglich

Um zu gewährleisten, dass die Teilnehmer zu Beginn der Schulung über das gleiche Basiswissen verfügen, absolvieren sie im Vorfeld der Schulung festgelegte Online-Kurse der SPEA Academy. Dies ist eine Online-Plattform zum Selbstlernen und -weiterbilden. Spezielle Basiskurse werden als Vorbereitung auf die Schulung genutzt. Später können sich die Kunden dort einloggen und Kurse oder Lernvideos zu den unterschiedlichsten Themen absolvieren. Die Bibliothek der SPEA Academy wird ständig aktualisiert und erweitert.

Im Block 2 geht es dann an das Testsystem. Dort wird das Schulungsprojekt übernommen. Auch die Möglichkeiten des Debuggings gehören zu den Schulungsinhalten. Dabei setzt SPEA auf Praxis. Die Schulungsteilnehmer schauen nicht nur zu, sondern sollen die Problemstellung auch selbst bewältigen. Jeder der Teilnehmer übernimmt dabei verschiedene Aufgaben direkt am Testsystem. Auch hier werden individuelle Aufgabenstellungen der Teilnehmer berücksichtigt.

Durchdachte Online-Schulung

Teilnehmern eines Online-Trainings, so die Überlegungen bei der Konzeption, sollten die gleichen Inhalte vermittelt werden wie in der Präsenzschulung. Auch sollte die aktive Teilnahme in der Praxis ermöglicht werden. Damit war klar, dass eine reine Online-Präsentation seitens SPEA, bei der die Schulungsteilnehmer lediglich zuhören, zuschauen und ab und zu Fragen stellen können, nicht in Frage kam. Herausgekommen ist ein Training, dass den Teilnehmern tatsächlich die gleiche Praxismöglichkeit und exakt die gleichen Inhalte der Präsenzschulung bietet.

Virtueller Klassenraum – Schulungsblock 1

Seitdem Präsenz-Schulungen durch Corona unmöglich sind, sitzt der Schulungsleiter im leeren Raum vor einer Reihe eingeschalteter Schulungsrechner. Die Schulungsteilnehmer nehmen entweder von der Firma oder vom Homeoffice aus an der Schulung teil. Dabei ist jeder einzelne mit ‚seinem' Schulungsrechner verbunden und hat aus der Ferne vollen Zugriff. Dieser Fernzugriff erfolgt per TeamViewer-Meeting über die SPEA-Lizenz. Das heißt die Teilnehmer müssen keine Software installieren. Das ist ein klarer Vorteil, da in den meisten Firmen die IT die Installation fremder oder zusätzlicher Software aus Sicherheitsgründen nicht zulässt. Im Vorfeld der Schulung wird ein Einladungslink verschickt, mit dem sich der Schulungsteilnehmer über einen Webbrowser in das Meeting einloggen kann. Nach Verifizierung und Freischaltung durch den SPEA-Mitarbeiter haben die Teilnehmer dann Vollzugriff auf die Programmierumgebung. Genauso als säßen sie im Schulungsraum am Rechner. Das Anlegen des Schulungsprojektes erfolgt so auf exakt die gleiche Weise wie bei der Präsenzschulung. Mit dem Unterschied, dass die Teilnehmer von zu Hause oder der Firma aus teilnehmen.

Kommunikation untereinander auch online problemlos

Der Zugriff auf den Rechner ist der eine Part, die Kommunikation mit dem Schulungsleiter und der Teilnehmer untereinander der andere. Dieser Part wird realisiert durch GoogleMeet. Ein eigenes Google-Konto der Teilnehmer ist nicht erforderlich. Per Einladungslink loggen sich die Teilnehmer ein. So können sie sowohl mit dem Schulungsleiter als auch untereinander kommunizieren – fast als wäre man vor Ort.Abb. 3: Praxis online am System: Die Schulungsteilnehmer haben Fernzugriff auf die Testersoftware und das TestsystemAbb. 3: Praxis online am System: Die Schulungsteilnehmer haben Fernzugriff auf die Testersoftware und das Testsystem

Praxis online – Schulungsblock 2

Auch im Online-Training gehen die Teilnehmer im 2. Block der Schulung live an das Testsystem. Und hier werden die gleichen Inhalte geboten wie in der Präsenzschulung. Einziger Unterschied: Die Teilnehmer können den Tester nicht anfassen.

Möglich ist dies auch wieder durch die Kombination von TeamViewer-Meeting und GoogleMeet. Mit Hilfe des einen schalten sich die Teilnehmer live in die Softwareumgebung des Testers und haben damit Vollzugriff auf die Maschine. Das andere Tool wird für die Kommunikation mit dem Schulungsleiter und untereinander genutzt.

Der praktische Teil am Testsystem beinhaltet die Punkte Übernahme des erstellten Testprogramms, Debugging und realer Testbetrieb. Damit die Schulungsteilnehmer sehen, was sie tun, ist eine zweite Kamera auf das Testsystem und angeschlossene Geräte (z. B. Oszilloskop) gerichtet. Sie haben also nicht nur den Schulungsleiter und die Systemsoftware im Blick, sondern auch den Tester selber, so dass sie bei Eingaben in der Konsole auch die Ausführung durch den Tester direkt erleben.

Im Debugging übernehmen die Teilnehmer abwechselnd die Anpassung bestimmter Parameter, die für die Durchführung des Testprogramms optimiert werden können. Es wird immer nur der Zugriff desjenigen freigeschaltet, der gerade Aufgaben am System durchführt. Nach der Übernahme des Testprogramms erfolgt ein vollständiges Debugging wie es auch in der Fertigung durchgeführt würde. Anschließend erfolgt der Testbetrieb. Bei allen Punkten werden die Teilnehmer mit Problemstellungen konfrontiert wie sie auch im realen Betrieb vorkommen können. Auch individuelle Anforderungen und Fragestellungen der Teilnehmer werden besprochen und simuliert.Abb. 4: Eine zweite Kamera ist auf den Tester und angeschlossene Geräte (hier Oszilloskop) gerichtet, so dass die Schulungsteilnehmer nach Befehlseingabe in der Software auch die Ausführung des Testers sehen können – inklusive MessergebnisseAbb. 4: Eine zweite Kamera ist auf den Tester und angeschlossene Geräte (hier Oszilloskop) gerichtet, so dass die Schulungsteilnehmer nach Befehlseingabe in der Software auch die Ausführung des Testers sehen können – inklusive Messergebnisse

Zum Abschluss der Schulung haben die Schulungsteilnehmer die Möglichkeit, Fragen zu stellen und bestimmte Dinge noch einmal zu besprechen. Außerdem werden ihnen zusätzliche Tools der Testsysteme und weitere Testmethoden vorgestellt, so dass sie ein umfassendes Bild ihres Systems erhalten. Und sie können natürlich weiterhin die SPEA Academy nutzen, um ihr Wissen zu vertiefen, aufzufrischen oder zu erweitern. Außerdem eignet sie sich hervorragend, um bestimmte Techniken und Methoden zu üben.

Fazit:

Persönliche Begegnungen sind zwar durch nichts zu ersetzen. Doch wenn dies – wie zurzeit – nicht möglich ist, steht eine durchdacht strukturierte Online-Schulung der Präsenzschulung in nichts nach, sofern es um die Vermittlung der Inhalte und die Möglichkeit geht, das Gelernte auch praktisch zu üben. Und wenn die fehlende physische Präsenz ein Nachteil ist, so ist der Wegfall von Reisezeit und Reisekosten möglicherweise ein Vorteil.

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 3
  • Jahr: 2021
  • Autoren: Volker Tisken

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