DGO-BG Sachsen - Nachhaltigkeit in KMU

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Als Referenten begrüßte die Leiterin der BG Sachsen, Marion Regal, Prof. Dr.-Ing. Markus Michael und Dr. Franziska Lehmann von der texulting GmbH aus Chemnitz.

Zunächst stellte Dr. Michael das Unternehmen texulting vor, das 2016 von ihm gegründet wurde, um die Textilindustrie durch Innovationen und Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln. Seit 2020 bietet das Unternehmen, das 16 Mitarbeiter beschäftigt und ca. 100 Kunden betreut, branchenübergreifende Dienstleistungen an. In Deutschland werden zukünftig ca. 15.000 Firmen einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen müssen (Berichtspflicht CSRD-Corporate Sustainability Reporting Directive). Ab 2025 gilt diese Pflicht auch für große Unternehmen, die keine kapitalmarktorientierten KMU sind. Und ab 2026 müssen auch nicht-kapitalmarktorientierte KMU in der EU berichten. Anfang April hat die EU entschieden, diesen Prozess auszusetzen und die Berichtspflicht von 2025 auf 2027 zu verschieben. Die Verschiebung der Berichtspflicht wurde in der Branche nicht begrüßt, da viele Unternehmen bereits investiert haben.

Nachhaltigkeitsberichterstattung ist der Prozess, durch den Unternehmen über ihre ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Leistungen informieren, führte Dr. Michael aus. Banken, Investoren und Kunden werden auch nicht berichtspflichtige KMU zunehmend nach ihren Nachhaltigkeitsleistungen bewerten. Das wirtschaftliche Umfeld ist zunehmend von der Erfüllung der CSR-Richtlinie und der Europäischen Taxonomie-Verordnung geprägt. Der Prozess der Datenerhebung für den Bericht zwingt die Unternehmen, ihre internen Prozesse zu überprüfen und zu optimieren. Die Vorteile einer transparenten Nachhaltigkeitsbericht­erstattung erstrecken sich über mehrere Ebenen eines Unternehmens wie bspw. verbesserte Entscheidungsfindung, Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, Zugang zu Kapital oder Mitarbeiterbindung bzw. -gewinnung.

Nachfolgend berichtete Lehmann über einige spezielle Projekte mit Unternehmen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Am Anfang steht immer die Betrachtung aller Angaben zur Ökonomie, Ökologie und zum Sozialen. Im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse wird dann entschieden, aus welchen Bereichen berichtet werden muss.

Beispielsweise wurde gemeinsam mit einem Automobilzulieferer, der 80 Mitarbeiter beschäftigt und hochspezialisierte Komponenten herstellt, ein Nachhaltigkeitsbericht erarbeitet. Bei der Erhebung der Daten wurde deutlich, dass der Energieverbrauch bei der Fertigung sehr hoch ist und hier Potenzial zur Ressourceneinsparung besteht. Daher wurde der Fokus auf Energieeffizienz gelegt. Nach Einschätzung der Geschäftsführung hat die Auseinandersetzung mit der Nachhaltigkeit das Unternehmen strategischer und vorausschauender gemacht.

Lehmann führte weiter aus, dass die weit verbreitete Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 (Qualitätsmanagement) bereits viele Daten bietet, die auch für den Nachhaltigkeitsbericht verwendet werden können. Abschließend ging er noch auf die CO2-Bilanzierung ein. Am Beispiel eines Chemieunternehmens wurden die Hauptkosten recherchiert und Maßnahmen zur Reduzierung der hohen Kosten für chemische Grundstoffe und Verpackung eruiert.

  • Ausgabe: Juni
  • Jahr: 2025
  • Autoren: Marion Regal
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