Automatisierte Maschinen, kollaborative Roboter, 3D-Druck, Künstliche Intelligenz in datengetriebenen Prozessketten – die Welt der Metallbearbeitung verändert sich rasant. Entwicklungstrends zu erkennen und den Überblick zu behalten, ist eine Herausforderung. Die entscheidende Frage bleibt, wie das einzelne Unternehmen das Angebot für sich richtig einordnen und gewinnbringend nutzen kann. Für Dr. Markus Heering, Geschäftsführer beim EMO-Veranstalter VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), ist die EMO vom 22.-26. September 2025 weit mehr als eine Messe. „Als Plattform für den Dialog zwischen allen internationalen Akteuren der Branche – Herstellern wie Anwendern – ist sie einzigartig, denn nirgends treffen die Gäste auf so viel internationale Expertise wie auf der EMO “, sagt er.
Modernisierungsbedarf gibt es in nahezu jeder Fabrik oder Produktionsstätte. Steigende Kosten, Energie- und Rohstoffpreise sowie die neuen Zielvorgaben bei CO2-Emissionen und Kreislaufwirtschaft gelten als wesentliche Treiber. Anspruchsvolle Anwendungen wie etwa in der Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik oder bei erneuerbaren Energien erfordern höhere Produktivität und Qualität. Zudem ändern sich die Materialien, die bearbeitet werden. Hochleistungs- oder beschichtete Werkstoffe werden dünner und leichter, fester und haltbarer, korrosions- und hitzebeständiger. Die Bearbeitung erfordert mehr Fachwissen, was in Zeiten steigenden Fachkräftemangels den Blick auf digitale Lösungen und KI besonders lohnend erscheinen lässt.
Der VDW nennt als wichtigste Entwicklungstrends in der Metallbearbeitung die Automatisierung, Nachhaltigkeit sowie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. „Vor dem Hintergrund hoher Qualitätsanforderungen und des Fachkräftemangels ist Automatisierung von zentraler Bedeutung“, betont VDW-Geschäftsführer Heering. Die automatisierte Fertigung sollte sowohl die Serienproduktion als auch die wirtschaftliche Einzelstückfertigung ermöglichen. Automatisierung reicht von einfachen Lösungen wie Palettenwechslern und Handlingsystemen bis zu Robotereinsatz und autonomen Systemen. Der Gemeinschaftsstand Cobot Area auf der EMO widmet sich explizit den Anwendungsmöglichkeiten von kollaborativen Robotern.
Beim Thema Nachhaltigkeit geht es auf der einen Seite darum, mit welchen Maßnahmen sich der Energie- und Materialverbrauch von Maschinen und etwaigen Neben- und Folgeprozessen reduzieren lässt. Es geht aber auch darum, welchen Beitrag Maschinen insgesamt für CO2-Reduzierung und eine nachhaltige industrielle Produktion leisten können. Mit der Sustainability Area gibt es auf der EMO 2025 einen Treffpunkt, um moderne Lösungen für nachhaltige Produktion zu erleben.
Um effizienter zu produzieren, spielen digitale Lösungen rund um die Themen IoT (Internet of Things) und KI (Künstliche Intelligenz) künftig eine wesentliche Rolle. Immer mehr Maschinen werden serienmäßig mit Monitoring Systemen und Sensoren ausgestattet, um Daten zu erfassen. Digital vernetzte Prozessketten schaffen Transparenz. „Intelligente“ Maschinen können vorhersagen, ob ein Ausfall droht, und ermöglichen eine vorausschauende Wartung.