Galvano- und Oberflächentechnik zunehmend unter Druck

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Die deutsche Galvano- und Oberflächentechnik stand im Jahr 2024 unter hohem wirtschaftlichem Druck. Zwar konnte sich die Branche nach Corona zunächst rasch erholen und profitierte 2023 von einer positiven Entwicklung – doch 2024 folgte Ernüchterung: Umsatz und Produktionsvolumen gingen deutlich zurück, wie eine aktuelle Branchenanalyse aus dem ZVO-Jahresbericht 2024 zeigt.

Hauptursachen sind die verhaltene wirtschaftliche Entwicklung in den Hauptabnehmerbranchen, allen voran der Automobil- und Maschinenbau. In beiden Sektoren gingen die Produktionszahlen zurück, insbesondere im Fahrzeugbau bei E-Autos – ein Bereich, der wichtige galvanisierte Komponenten nachfragt. Auch der Bau, ein bedeutender Markt für korrosionsbeständige Beschichtungen, zeigte sich schwach. Hinzu kommen politische Unsicherheiten, hohe Energie- und Rohstoffkosten sowie eine schwache nationale Investitionstätigkeit. Die Energiepreise sind im internationalen Vergleich weiter hoch – trotz Rückgang gegenüber dem Vorjahr – was die energieintensiven Galvaniken besonders belastet. Der Export konnte die Lücke nicht schließen. Die Auslandsaufträge blieben bestenfalls auf Vorjahresniveau. Die Unternehmen melden entsprechend geringere Kapazitätsauslastung und Margendruck – verbunden mit zurückgestellten Investitionen und wachsenden Sorgen um die zukünftige Standortattraktivität Deutschlands.

Zahlen des statistischen Bundesamtes über den Wirtschaftszweig „Oberflächenveredlung und Wärmebehandlung“, dem 1004 Unternehmen mit 58.161 Beschäftigten und 10,1 Mrd. Euro Umsatz zugeordnet werdenZahlen des statistischen Bundesamtes über den Wirtschaftszweig „Oberflächenveredlung und Wärmebehandlung“, dem 1004 Unternehmen mit 58.161 Beschäftigten und 10,1 Mrd. Euro Umsatz zugeordnet werden

Für das Jahr 2025 werden derzeit nur geringe Entlastungen erwartet. Zwar wird eine leichte Stabilisierung prognostiziert, die Belastungen durch hohe Energiepreise, Regulation und Fachkräftemangel bleiben jedoch weiter bestehen. 

 

  • Ausgabe: Juni
  • Jahr: 2025
  • Autoren: Robert Piterek
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