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Teil 5: Anwendungen mit anodischer Strompolung

Fortsetzung aus den Heften 10/88, 1/89, 5/89 und 9/89

Normalerweise wird beim Tampongalvanisieren Metall abgeschieden, so daß die Bezeichnung „Metallauftragsverfahren“ zu Recht besteht. Das Verfahren kann aber mit umgekehrter Strompolung aber auch zum Metallabtrag eingesetzt werden, wobei das Werkstück selbst die Anode ist.
Das Tampongalvanisieren mit umgekehrter Strompolung wird z. B. genutzt:
1. Zur Metallabtragung von genau auf Maß zu bearbeitenden Teilen 

2. Zur Ätzung metallischer Oberflächen, um die 
Struktur freizulegen und dadurch matte Oberflächen bzw. die Grundlage für eine bessere Haftung zu schaffen 

3. Zum mikrofeinen Entgraten 

4. Zur Entfernung von Ablagerungen und Verschmierungen 

5. Zur Entfernung von eingefressenem Schmutz 
und Oxiden beispielsweise an archäologischen 
Artefakten 

6. Zur Entfernung von Anlauffarben beim Schweißen von Edelstahl 

7. Beim Elektropolieren 

8. Zum Ätzen durch eine Schablone 


Bericht von Obering. Peter Winkel über die Fachtagung 1987 der DGO-Bezirksgruppe Berlin

Vom 5. bis 7. Februar 1987 veranstaltete die Bezirksgruppe Berlin der Deutschen Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e. V. (DGO) gemeinsam mit der Galvaniseur- und Metallschleiferinnung Berlin, dem Institut für Metallurgie-Metallhüttenkunde der Technischen Universität Berlin, dem Labor für Galvanotechnik der Technischen Fachhochschule Berlin und erstmals der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Oberflächenbehandlung e. V. (DFO) ihre diesjährige Fachtagung zum Thema der Praxis des Korrosionsschutzes durch moderne Oberflächentechnik. Erstmals wurde der Themenkreis in Richtung Lackiertechnik und Feuerverzinkung neben der traditionell mit der DGO verbundenen Galvanotechnik erweitert und damit der Öffnung der ehemaligen DG zur DGO Rechnung getragen.

Ilmenauer Studenten besuchen die Atotech Deutschland GmbH, Berlin

Begleitend zu den Vorlesungen zur „Oberflächen- und Galvanotechnik“ folgten 26 Masterstudenten der Fachrichtungen „Werkstoffwissenschaft“, sowie „Elektrochemie und Galvanotechnik“ der Technischen Universität Ilmenau zusammen mit einigen wissenschaftlichen Mitarbeitern der Einladung von Herrn Dr. Richtering, Manager R&D GMF, die Firma Atotech in Berlin zu besichtigen.

Das neue Ausbildungsjahr hat begonnen. Für einige Azubis ist es das erste, für andere das letzte Jahr. Der Arbeitsalltag in der Oberflächentechnik kann höchst unterschiedlich ausfallen, da es kaum einen abwechslungsreicheren Beruf gibt. Als Azubi fragt man sich, wie die Zukunft aussehen könnte. Hierzu erhielten wir einen Artikel von Lara Fuchs, die einen kleinen Einblick in ihre Arbeitswelt gewährt. Vor einem Jahr legte ich die Prüfung zur Oberflächenbeschichterin ab. Seitdem arbeite ich im Ausbildungsbetrieb in der Handgalvanik. Hier werden vorwiegend, aber nicht ausschließlich, Kleinteile galvanisiert. Neben Gold und Silber wird auch vernickelt, verkupfert, verchromt, verzinnt, Aluminium anodisiert und Edelstahl elektropoliert. Ein Mangel an Abwechslung ist nicht in Sicht.

1 Einleitung


Die Fahrzeugfertigung und speziell Automobilwerke sind dadurch gekennzeichnet, daß nebeneinander unterschiedlichste Fertigungsverfahren angewandt werden. Von der Gießerei über spanabhebende Bearbeitung bis zur Vorbehandlung und Lackierung, von der Holz-, Kunststoff- und Textilbearbeitung bis zur Galvanik reicht die Spannweite der Produktionstechniken. Entsprechend ist die Vielfalt der Abwasseranfallstellen, die Abwassermengen und die Art der Abwasserinhaltsstoffe (Abb. 1 und 2).
Durch den Umgang mit wassergefährdenden Stoffen wie Säuren oder Laugen wird Wasser chemisch, physikalisch oder biologisch nachteilig verändert und bedarf einer speziellen Behandlung, bevor es in ein Gewässer abgeleitet werden kann. Neben dem produktionsspezifischen Prozeßabwasser sind noch häusliche Abwasser und Niederschläge zu beachten.