Mit der 2020 von der portugiesischen Regierung verabschiedeten Wasserstoffstrategie sollen Förder- und Stabilitätselemente im Energiesektor geschaffen werden, um Wasserstoff als nachhaltige und einheitliche Säule einer umfassenden Strategie für einen Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft schrittweise einzuführen.
Die portugiesische Regierung verfolgt eine Industriepolitik rund um den grünen Wasserstoff, die sich auf eine ganze Reihe von öffentlichen Maßnahmen zur Lenkung, Koordinierung und Mobilisierung öffentlicher und privater Investitionen in den Bereichen Produktion, Lagerung, Transport und Verbrauch erneuerbarer Gase stützt.
Bei der Energieerzeugung setzt Portugal auf Photovoltaik, weil der Strom selbst erzeugt werden kann, was für die Wirtschaftlichkeit von Wasserstoffprojekten eine bedeutende Rolle spielt. Vorerst müssen solche Projekte noch subventioniert werden, bis die Grundstrukturen fertig sind; grüner Wasserstoff ist gegenüber aus Erdgas gewonnenem Strom noch nicht konkurrenzfähig.
Zielmarken für Verkehr und Industrie sind gesetzt
Im Verkehrssektor sind bis 2030 zwischen 50 und 100 Tankstellen für Wasserstoff vorgesehen. Der Schwerlasttransport steht als Zielgruppe besonders im Fokus. Die Regierung und Projektexperten gehen davon aus, dass Wasserstoff zur Dekarbonisierung von Schwerlasttransporten auf Langstrecken beitragen und zusammen mit Strom und Biogas 1 bis 5 Prozent des voraussichtlichen Energieverbrauchs ausmachen wird. Bis 2030 soll in der Industrie ein Wasserstoffanteil von 2 bis 5 Prozent des Energieverbrauchs erreicht werden. Folgende Industriezweige stehen im Mittelpunkt: die Hersteller chemischer Erzeugnisse, Bergbauunternehmen sowie die Produzenten von Glas, Keramik und Zement.