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Dienstag, 05 September 2023 11:59

iMaps Mitteilungen 8/2023

von Redaktion
Geschätzte Lesezeit: 4 - 8 Minuten

In eigener Sache

Der IMAPS Deutschland e.V. zählt gegenwärtig ca. 300 Mitglieder und ist damit das mitgliederstärkste Chapter außerhalb der Vereinigten Staaten von Amerika.

iMAPS NewsUnser Verein steht für den offenen Dialog in Form von Diskussionsrunden und Stammtischen unter Fachkollegen. Auf jährlich stattfindenden Konferenzen und Seminaren, auf denen wir als Verein alle Teilnehmer immer wieder gerne begrüßen, wird in inter- und transdisziplinären Fachgruppen detaillierter Wissenszuwachs in spezifischen Themen- und Entwicklungskomplexen ermöglicht.

Um die Sichtbarkeit unseres Vereins zu erhöhen, die Aktivitäten des Vereins zu präsentieren und auch die Ergebnisse der Tätigkeiten unserer Mitglieder einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen bieten wir allen Mitgliedern die Möglichkeit, ihre Beiträge aus Forschung und Entwicklung zu teilen.

Die Auswahl und der Abdruck erfolgt nach dem „first come first serve“ Prinzip. Bedeutet, wenn Sie noch heute Ihre Kunden und Partner über Ihre Ergebnisse informieren wollen, so senden Sie Ihren Beitrag (optimalerweise 2 bis 3 Seiten mit Bildmaterial) an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Wir hoffen sehr auf Ihre Zuarbeit und freuen uns schon heute auf Ihre Beiträge.

Ihr Presse-Team des IMAPS-Deutschland e.V.

Definition: Nachhaltigkeit in der Elektronik / Solderpunks-Verein für nachhaltigere Elektronik

Vorwort

Am 23. März 2023 konnten wir auf unserem IMAPS Frühjahrsseminar in verschiedenen Vorträgen eine Diskussionsbasis zu einem der drängendsten Themen der Gegenwart mit Bezug zur Nachhaltigkeit in der Elektronikfertigung schaffen. Wie können wir es schaffen, die Produktion oder einzelne Fertigungsabschnitte nachhaltig zu gestalten und welche Aspekte müssen dabei zwingend berücksichtigt werden?

Auf der anderen Seite jedoch können mikroelektronische Bauelemente in der Steuer- und Regeltechnik eingesetzt werden, sodass nur im Bedarfsfall Ressourcen verbraucht werden oder optimal und langfristig genutzt oder wiederverwendet werden können.

Der IMAPS Deutschland e.V. unterhält schon seit einiger Zeit gute Beziehungen zum Solderpunks e.V. für nachhaltigere Elektronik, einem Verein der sich dem Thema „faire Elektronik“ verschrieben hat (www.solderpunks.com/ueberuns/).

Wir haben somit beschlossen, den nachfolgenden Artikel deshalb unseren Mitgliedern nicht vorzuenthalten, zumal er vollständig an die während des Frühjahrsseminars vorgestellten und auch diskutierten Themen anknüpft. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

Zum Einstimmen auf das Schreiben dieses Textes habe ich einige Artikel in Elektronikfachzeitschriften überflogen. Suchkriterien für die Artikel waren Wörter wie „Ökologisch, sozial, fair“ und natürlich „Nachhaltigkeit“. Ein Wort, dessen Bedeutungsbandbreite ähnlich dem Mooreschen Gesetz zunimmt und somit mehr und mehr in der Bedeutungslosigkeit versinkt. Zur Erinnerung: Der Ursprung des Wortes kommt aus der Forstwirtschaft: Nur wer so viele Bäume fällt, wie nachwachsen können, sorgt dafür, dass der Wald für die künftige Nutzung zur Verfügung steht und für die Dauer seinen Wert behält.

... „Nachhaltigkeit“. Ein Wort, dessen Bedeutungsbandbreite ähnlich dem Mooreschen Gesetz zunimmt und somit mehr und mehr in der Bedeutungslosigkeit versinkt.

Vielleicht lächelst du nun, da es natürlich unsagbar schwer ist, von dieser Definition eine Vergleichbarkeit zur Elektronikindustrie herzustellen. Vielleicht liegt hier auch der Ursprung des Problems. Beim Lesen der Artikel ist mir der Einheitsbrei aufgefallen, der sich zusammensetzt aus der unkritischen Genügsamkeit aktueller politischer Umsetzungen und dem Schulterklopfen der Industrie, die zu häufig der Meinung ist, die ökologische und soziale Problemlage erkannt und ihren Handlungsspielraum so weit ausgeschöpft zu haben. Warum werden akute, bedrohliche, ökologische und soziale Probleme zu wenig verstanden? Das ist doch der erste Schritt, um geschlossen angemessene Forderungen an die Politik zu stellen!

Beim Ringen um Versorgungssicherheiten und Resilienzen rückt die größte Herausforderung unserer Zeit weiter und weiter in den Hintergrund. Von den neun ökologischen Belastungsgrenzen die Prominenteste: Der Klimawandel!

Die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens ist kein Eingeständnis an Ökos und auch kein Selbstzweck.

Die Klimakatastrophe, vor der alle anderen Herausforderungen vorgeschobene Scheinherausforderungen sind. Sie ist kein weiteres Problem auf der Bühne, neben den Abhängigkeiten von China oder der Versorgungssicherheit mit kritischen Rohstoffen. Die Klimakatastrophe bedroht die Bühne selbst! Wer jetzt denkt, dass diese Aussage übertrieben ist, dem lege ich unbedingt ans Herz, sich endlich mit dem Thema zu befassen und wenigstens die Zusammenfassung des neuesten IPCC-Berichtes für Entscheidungsträger zu lesen. Die Einhaltung des Pariser Kimaabkommens ist kein Eingeständnis an Ökos und auch kein Selbstzweck. Es ist ein völkerrechtlich bindender Kompromiss, der die Zerstörung unserer menschlichen Lebensgrundlagen eindämmen soll. Und auch an dieser Stelle entstehen häufig Missverständnisse. Die 1,5 °C sind bereits der Kompromiss, auf den sich die Regierungen der Welt nicht ohne Grund geeinigt haben. Die Umsetzung ist komplex und daher auch nicht nur Aufgabe der Politik, sondern der gesamten Gesellschaft. Der Elektronikbranche kommt als Hoffnungsträger der Dekarbonisierung eine besondere Rolle zuteil. Denn die politisch präsentierten Lösungen liegen insbesondere in der Energiewende, Mobilitätswende und Digitalisierungswende. Hier fehlt mir die reflektierte und kritische Beteiligung. Wir müssen so schnell wie möglich klimaneutral werden, nicht erst 2050. Dazu braucht es Nachhaltigkeitsstrategien:

  • Effizienz
    besser produzieren, gleicher Nutzen – weniger Energieverbrauch

  • Konsistenz
    anders produzieren, mit regenerativen Energien oder wiederverwertbaren Materialien

  • Suffizienz
    weniger produzieren und konsumieren, Energie- und Materialverbrauch begrenzen.

Um so schnell wie möglich den CO2 Ausstoß zu beenden, brauchen wir alle drei Strategien. Suffizienz ist mir in unseren Diskussionen noch nicht untergekommen. Konsistenz bestimmt die aktuelle Diskussion. Wir befinden uns mitten in der Umsetzung, aber viel zu langsam. Hier ein paar Daten bezüglich des Themas Recycling:

  1. Mehr als 50 Mio. Tonnen Elektronikschrotte fallen weltweit an
    China belegt zwar nominal mit 10 Mio. Tonnen Elektronikschrott weltweit den ersten Platz, ist aber im internationalen Vergleich mit 7,2 kg pro Einwohner weit von einer Topposition entfernt. Spitzenreiter ist Norwegen mit 57 kg Elektronikschrott pro Kopf, gefolgt von Großbritannien mit 55 kg. Elektroschrott ist damit der am schnellsten wachsende Abfallstrom weltweit
    Experten rechnen damit, dass bereits 2030 weltweit insgesamt 75 Mio. Tonnen Elektroschrott anfallen werden.

  2. In Deutschland produziert jeder 20 kg Elektroschrott pro Jahr
    In den letzten 10 Jahren hat sich die Menge an Elektroschrott, der in Deutschland in den Verkehr gebracht wurde, um insgesamt 1,1 Mio. Tonnen erhöht. Die Tendenz ist steigend und es wird nicht erwartet, dass diese Menge signifikant sinken wird.

  3. Die Recyclingquote liegt in Deutschland nur noch bei 39 %
    Die im März 2023 von Destatis veröffentlichte Sammelquote von Elektroschrott beträgt für 2021 nur noch 39 Prozent, obwohl die gesetzliche Vorgabe bei 65 % liegt. Damit ist die Quote im Vergleich zum Vorjahr um weitere 5 % gesunken. Ein wesentlicher Grund, weshalb die Sammelmengen von Elektroschrott so niedrig sind, ist das geringe Engagement des Handels bei der Rücknahme von Elektroaltgeräten.

  4. Mehr als 50 % des Elektroschrotts sind Haushaltsgroßgeräte
    IT-Telekommunikationsgeräte, Elektrokleingeräte und Unterhaltungsgeräte machen den Rest aus. Die Nutzungsdauer von Elektrogroßgeräten hat sich lt. Bundesumwelt zwischen 2004 und 2012 um ein Jahr auf 13 Jahre verkürzt. Der Anteil der Geräte, die aufgrund eines Defektes schon innerhalb von fünf Jahren ersetzt werden mussten, ist lt. Studie von 3,5 % auf 8,3 % auffallend stark gestiegen.

  5. 200 Mio. Mobiltelefone liegen ungenutzt in deutschen Schubladen
    Hochrechnet sind das 50 Tonnen Silber, fast 5 Tonnen Gold, 1,8 Tonnen Palladium und 650 Tonnen Kupfer. Um 650 Tonnen Kupfer abzubauen, benötigt man 100.000 Tonnen Kupfererz!

Ich spreche mit großartigen Menschen aus der Elektronikbranche, die Lust haben, Teil einer Veränderung zu sein, die dringend notwendig ist. Es ist eine Mammut-Aufgabe, aber wir sind viele, gut ausgebildet und haben Lust, herausfordernde Aufgaben zu bewältigen, sofern sie sinnvoll sind. Was ist sinnvoller, als sich den Herausforderungen der planetaren Grenzen zu stellen? Aktuell findet in Wolfsburg das Verkehrswendecamp statt. Ich finde den Gedanken sehr charmant, die Autostadt zur Verkehrswendestadt zu machen. An den Initialen braucht man schon mal nichts mehr ändern.

Was ist sinnvoller, als sich den Herausforderungen der planetaren Grenzen zu stellen?

Schaut euch an, was abgeht und beteiligt euch, indem ihr zum Beispiel die Infos verbreitet:

Newsletter unter www.solderpunks.com.

Veranstaltungskalender

Dieser Kalender gilt unter Vorbehalt. Bitte beachten Sie die Informationen und Hinweise der Veranstalter auf den entsprechenden Webseiten! 

Ort

Zeitraum

Name

Veranstalter

Cambridge

11. - 14. Sep 2023

EMPC 2023

IMAPS UK

Łańcut nahe Rzeszów

24. - 27. Sep 2023

45th IMAPS Poland Conference

IMAPS Poland

San Diego

02. - 05. Okt 2023

56th International Symposium on Microelectronics

IMAPS US

München

19. / 20. Okt 2023

IMAPS Deutschland Herbstkonferenz

IMAPS DE

München

14. - 17. Nov 2023

SEMICON EUROPA

SEMI Europa

IMAPS Deutschland – Ihre Vereinigung für Aufbau- und Verbindungstechnik

IMAPS Deutschland, Teil der ‚International Microelectronics and Packaging Society' (IMAPS), stellt seit 1973 in Deutschland das Forum für alle dar, die sich mit Mikroelektronik und Aufbau- und Verbindungstechnik beschäftigen. Mit fast 300 Mitgliedern verfolgen wir im Wesentlichen drei wichtige Ziele:

  • wir verbinden Wissenschaft und Praxis
  • wir sorgen für den Informationsaustausch unter unseren Mitgliedern und
  • wir vertreten den Standpunkt unserer Mitglieder in internationalen Gremien.

Impressum

IMAPS Deutschland e. V.
Kleingrötzing 1, D-84494 Neumarkt-St. Veit

1. Vorsitzender: Prof. Dr.-Ing. Martin Schneider-Ramelow, Kommissarischer Institutsleiter Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM), Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Schatzmeister
(bei Fragen zu Mitgliedschaft und Beitrag):
Ernst G. M. Eggelaar, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Ausführliche Kontaktinformationen zu den Vorstandsmitgliedern finden Sie unter www.imaps.de
(Vorstand)

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 8
  • Jahr: 2023
  • Autoren: Redaktion

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