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Freitag, 15 Dezember 2023 13:00

parts2clean 2023: High Purity mit KI und Robotertechnik

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Geschätzte Lesezeit: 3 - 6 Minuten
Schneestrahlreinigungslösung von acp. Der CO2-Schneestrahl enthält abrasive „Schneeflocken“ mit einer Größe von bis zu 0,5 μm Schneestrahlreinigungslösung von acp. Der CO2-Schneestrahl enthält abrasive „Schneeflocken“ mit einer Größe von bis zu 0,5 μm (Fotos: Robert Piterek)

parts2clean 2023: High Purity mit KI und Robotertechnik Intensive Fachgespräche, ein erfolgreiches Fachforum und positive Stimmung an allen drei Messetagen. Die diesjährige 20. parts2clean vom 26. bis 28. September konnte rund 3.000 Fachbesucherinnen und Fachbesucher begrüßen. Ihnen standen 150 Aussteller aus 14 Ländern mit Technologien auf dem neuesten Stand gegenüber. Einige davon waren besonders beeindruckend, wie ein Messe-Rundgang zeigte.

Sauberkeit spielt in immer mehr Industriebereichen eine immer größere Rolle, dieses Fazit lässt sich nach Ende der 20. parts2clean ziehen, national wie international. Der Auslandsanteil lag bei rund 20 %, die stärksten Besuchernationen waren Deutschland, Schweiz, Tschechien, Türkei, Österreich und die Niederlande. Zur Steigerung von rund 33 % gegenüber dem Vorjahr hat das Highlight-Thema „High Purity“ beigetragen, durch das die Kernbereiche der internationalen Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung in diesem Jahr erstmals ergänzt wurde. „Wir haben dadurch das Lösungsangebot der parts2clean für Aufgabenstellungen, bei denen höchste Sauberkeitsanforderungen zu erfüllen sind, stärker in den Fokus gerückt“, berichtet Christoph Nowak, Project Director bei der Deutschen Messe AG.

Der Auslandsanteil lag bei rund 20 %

Investitionen auf der Messe

Insgesamt präsentierten mehr als 150 Aussteller aus 14 Ländern auf rund 4.500 Quadratmetern neue, weiterentwickelte und bewährte Produkte sowie Dienstleistungen für die industrielle Teile- und Oberflächenreinigung. Es kamen auch Geschäfte zustande, wie etwa Wolfgang Prem, Geschäftsführer der Maschinenbau Silberhorn GmbH, berichtete: „Das Highlight unserer Messeteilnahme war, dass wir direkt am Stand eine unserer neuen MWS-Reinigungsanlagen an ein Unternehmen aus Israel verkaufen konnten. Es war ein Erstkontakt, der sich hier auf der Messe ergeben hat.“

Partielle Reinigung mit Lichtbogen und Argon

Maria Laure von der österreichischen Fronius International GmbH demonstrierte den Reinigungsprozess Acerios ihres Unternehmens mit der exemplarischen Reinigung einer Aluminiumoberfläche. Die Reinigung erfolgt üblicherweise mit Hilfe einer speziellen Roboterzelle, in der per Lichtbogen und Argongas gereinigt wird. Der Prozess ist bereits bei Audi im Einsatz. Der Autobauer reinigt Oberflächen partiell dort, wo Bolzen einbracht werden. Der Lichtbogen wird bei der Reinigung quasi herausgeblasen. Der Prozess funktioniert mittels Wolfram-Elektrode und Plasmadüse. Fronius nahm mit der Reinigungslösung auch am Fit2Clean-Wettbewerb teil und erreichte Platz 3.

Marie Laure von Fronius reinigte per Lichtbogen, Argongas und Roboterunterstützung eine Aluminiumoberfläche

Ecoclean-Reinigungsanlage, die höchste Sauberkeitsansprüche erfüllen kannEcoclean-Reinigungsanlage, die höchste Sauberkeitsansprüche erfüllen kann

„Gigantischer Aufwand“ für höchste Sauberkeit

Reiner Straub von Ecoclean, das zu den 18 Unternehmen gehörte, die im Rahmen des Schwerpunktthemas High Purity von den Messeveranstaltern besonders hervorgehoben wurden, zeigte am Firmenstand die UCM-Smartline-Anlage, in der hochkomplexe Baugruppen u. a. mit extrem sauberem Wasser gereinigt werden. Zu sehen war eine kompakte Anlage mit drei Bädern, in die zu reinigende Bauteile in großen Metallkörben gelangen. Im praktischen Einsatz verfügen die Anlagen über 9–0 Bäder, wie Straub beschrieb. Zur Reinigung gehören Prozesse wie Trocknen, Ausheizen und Ausgasen. Mitunter sind die Anforderungen an die Sauberkeit derart hoch, dass nur noch Partikel von 1 nm vorkommen dürfen. Hierfür kommt auch Schwarzlicht zum Einsatz, um die Partikel überhaupt finden zu können. Es sei ein „gigantischer Aufwand“, um technische Sauberkeit mit diesen Anforderungen zu gewährleisten, gab Straub zu bedenken.

Fraunhofer Institute zeigen KI-gestützte Teilereinigung

Frank-Holm Rögner –Fraunhofer FEP (Insitut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik) – führte über den Stand der Fraunhofer Gesellschaft mit zahlreichen NeuentwicklungenFrank-Holm Rögner –Fraunhofer FEP (Insitut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik) – führte über den Stand der Fraunhofer Gesellschaft mit zahlreichen Neuentwicklungen

Auch die Fraunhofer Institute entwickeln zahlreiche Reinigungsprozesse. Acht Institute präsentierten sich auf der parts2clean, unterteilt in die Bereiche High Purity, Analytik, Verfahren und Weiterbildung. Das Fraunhofer IPA (Institut für Produktionstechnik und Automatisierung) zeigte einen automatisierten Prüfstand für technische Sauberkeit.

Eine Fluoreszenz-Analyse mit einem Fluoreszenz-Scanner bot das Fraunhofer IPM (Institut für Physikalische Messtechnik) auf. Das eingesetzte Licht weist Partikel und Restverschmutzung nach.

Vom Fraunhofer IVV (Institut für Verfahrenstechnik u. Verpackung) stammt eine KI-gestützte Teilereinigung. Die Anlage kann im Hintergrund entscheiden, welche Reinigungsprozesse empfohlen werden, was Kosteneinsparungen möglich machen dürfte.

Das Fraunhofer IPK (Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik) zeigte eine Anlage zum Reinigen mit Flüssig-CO2, das zu einem Strahl gebündelt wird. Diese Reinigungsmethode soll ein hohes Lösevermögen für starke lokale Verschmutzungen haben und auch parallel z. B. zum Laser- bzw. Textilschneiden eingesetzt werden können. Mit der Technologie ist es auch möglich, die Rückseite von Bauteilen zu reinigen.

Schließlich präsentierte das Fraunhofer IWS (Institut für Werkstoff- und Strahltechnik) noch eine Lösung für die Reinigung in der Batteriezellenfertigung.

Wasserbasierte Reinigungsfluide

Dr. Alexander Breul von Intelligent Fluids (FiT2Clean-Award 1. Preis) stellte neuartige Reinigungsmittel vor. Seine Devise: „Die beste Chemie ist keine Chemie“Dr. Alexander Breul von Intelligent Fluids (FiT2Clean-Award 1. Preis) stellte neuartige Reinigungsmittel vor. Seine Devise: „Die beste Chemie ist keine Chemie“Partner der Fraunhofer Institute ist die Firma Intelligent Fluids. Das Unternehmen sicherte sich den mit 10.000 Euro dotierten FiT2Clean-Innovationspreis für die Entwicklung wasserbasierter, nachhaltiger Phasenfluide, die klassische Lösemittel bei zahlreichen Reinigungsanwendungen ersetzen können. Der Fachverband industrielle Teilereinigung (FiT) zeichnete 2023 zum zweiten Mal herausragende Leistungen und Lösungen für die Teilereinigung aus. Dr. Alexander Breul zeigte die Reinigungsemulsionen, die die Jury des FiT überzeugt haben. Zentrale Neuerung: Die Fluide enthalten keine Chemie und sind in einem breiten Temperaturspektrum vom Sieden zum Schmelzen einsetzbar. Das Unternehmen stieg 2006 mit einem Grafittientferner in die Entwicklung von Reinigungsmitteln ein.

Dr. Alexander Breul - 1. Preis Fit2Clean-Award

Abrasive CO2-Schneeflocken

Zu den High Purity Ausstellern gehörte auch die acp systems AG. Ihre Schneestrahlreinigungslösung – ebenfalls auf Basis von CO2 – entfernt partikuläre und filmische Verschmutzungen, z. B. Fett und Fingerabdrücke, wie Verena Braun demonstrierte. Die vollautomatische Anlage, die ursprünglich aus der Medizintechnik stammt, erzeugt abrasive Schneeflocken, die jeweils etwa 0,5 μm groß sind.

Weitere spannende Technologien waren ein Partikelsaugsystem der Firma Clean Controlling, das in trockenen Fertigungsbereichen, z. B. von E-Autos eingesetzt wird und dort die Sauberkeit überwacht sowie die Anlagen der Surface Alliance, die Bauteile bis zu einer technischen Sauberkeit von 3 μm reinigen.

Rekordzahlen im Fachforum

Von einer Rekordteilnahme am Fachforum sprach der Messeveranstalter.

Von einer Rekordteilnahme am Fachforum sprach der Messeveranstalter. 2.700 Teilnehmer nahmen an den simultan übersetzten (Deutsch <> Englisch) Vorträgen renommierter Referenten aus Wissenschaft, Forschung und Industrie teil, um Reinigungswissen zu generieren beziehungsweise zu vertiefen. „Der enorme Zuspruch zeigt, dass sowohl bei klassischen Reinigungsaufgaben als auch High Purity-Anwendungen ein immenser Informationsbedarf besteht, der durch veränderte und neue Anforderungen weiter zunehmen wird“, sagte Christoph Nowak von der Deutschen Messe.

Fachverband Industrielle Teilereinigung

Vorträge bot auch der Fachverband Industrielle Teilereinigung an seinem Stand an. Highlight am letzten Messetag war die Verleihung des FiT2clean-Awards. Neben Fronius (3. Preis) und Intelligent Fluids (1. Preis) gewann auch die Firma Sphera Technology GmbH mit einer innovativen Lösung zur Kontrolle der technischen Sauberkeit im Mikro- und Nanobereich. Neu beim FiT: Die Leitlinie Trocknung in der Bauteilreinigung.

Fotos: Robert Piterek

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