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Montag, 22 Januar 2024 10:00

Galvano-Zirkel – Netzwerk aus Herstellern und Partnern der Galvanobranche

von Claudia Bäßler
Geschätzte Lesezeit: 3 - 5 Minuten
Frank Pfeuffer vom Gastgeberunternehmen Mazurczak GmbH, begrüßte die Teilnehmer zu der Tagesveranstaltung, auf der mit Fachvorträgen und einer Fachausstellung Informationen rund um das Thema Ausrüstung von Galvanoanlagen geteilt wurden Frank Pfeuffer vom Gastgeberunternehmen Mazurczak GmbH, begrüßte die Teilnehmer zu der Tagesveranstaltung, auf der mit Fachvorträgen und einer Fachausstellung Informationen rund um das Thema Ausrüstung von Galvanoanlagen geteilt wurden (Fotos: C. Bäßler)

Der 5. Galvanozirkel fand am 16. November im Leuchtenbau in Leipzig statt. Gastgeber war die Mazurczak GmbH. Neben dem Thermoprozessexperten gehören die Unternehmen Sager + Mack, aucos, Linnhoff & Partner, Munk und Harter zum Galvano-Zirkel. Sie lösen sich bei der Ausrichtung ab und bestreiten auch die Vorträge. Teil des Events war auch ein Besuch des Deutschen Museums für Galvanotechnik.

Abb. 1: Die Vortragsveranstaltung startete Lukas Büscher, Munk GmbH, mit einem Vortrag über die Vorteile einer neuen GleichrichtergenerationAbb. 1: Die Vortragsveranstaltung startete Lukas Büscher, Munk GmbH, mit einem Vortrag über die Vorteile einer neuen Gleichrichtergeneration

Lukas Büscher: Vorteile einer neuen Gleichrichtergeneration

Die Gleichrichter sind in einer Schrankanlage untergebracht, wo sie einen optimalen Geräteschutz erhalten und höchste Sicherheitsstandards eingehalten werden. Das System ist redundant ausgelegt. Falls ein Modul ausfällt, kommt der galvanische Prozess nicht zum Stillstand. Die Module können im Bedarfsfall vom Anwender selbst innerhalb von 15 Minuten gewechselt werden. Durch einen verbesserten Wirkungsgrad, der auch durch eine optimale Kühlung der einzelnen Module zustande kommt, wird Energie eingespart. Dadurch werden die Betriebskosten und CO2-Emissionen reduziert. Die Möglichkeit einer BAFA-Förderung gibt den Anreiz, bestehende Gleichrichter-Anlagen durch effizientere umzustellen. Mit einem Energieberater wird der Ist- und Sollzustand ermittelt, das Einsparkonzept erarbeitet und der Antrag bei der BAFA gestellt. Seit 1. Januar 2024 darf erst nach bewilligtem Antrag die Bestellung aufgegeben werden. Bisher wurden noch keine Anträge abgelehnt (Abb.1).

Christian Gaugigl: Effiziente, sichere und clevere Möglichkeiten zum Temperieren

Für die effiziente Beheizung muss zunächst eine Wärmebedarfsberechnung angefertigt werden. Dafür bietet die Mazurczak GmbH einen PDF-Fragebogen an. Mit dem ausgefüllten Bogen erhalten die Kunden kurzfristig ein an ihren Wärmebedarf angepasstes Angebot. Besonderes Augenmerk wird auf sicheres Heizen gelegt. So schalten Temperaturbegrenzer die Heizung bei Überschreiten einer Maximaltemperatur aus, und die Heizung muss manuell wieder gestartet werden. Badwärmer mit integriertem Anti-Brand-System schalten sich bei einem Trockengang durch Verdunstung oder bei Flüssigkeitsverlust aus und minimieren so die thermische Schädigung von Anlagen und Behältern. Für Manganphosphatierungen werden spezielle Glaswärmer angeboten, die ein Verkrusten verhindern. In Zinkphosphatierungen können diese jedoch nicht eingesetzt werden, weil die Glasoberfläche angegriffen wird. Hier kommen dann beschichtete Plattenwärmeübertrager zum Einsatz, die einfach zu reinigen sind, indem sich die Verkrustungen leicht von der Oberfläche manuell entfernen lassen (Abb. 2).

Abb. 2: Christian Gaugigl, Mazurczak GmbH, sprach über effiziente, sichere und clevere Möglichkeiten zum TemperierenAbb. 2: Christian Gaugigl, Mazurczak GmbH, sprach über effiziente, sichere und clevere Möglichkeiten zum Temperieren
Abb. 3: Wie mit Informationen aus der Galvanik eine ganzheitliche Disposition realisiert wird, zeigten Andreas Scholz und Florian Wimmenauer, Aucos AGAbb. 3: Wie mit Informationen aus der Galvanik eine ganzheitliche Disposition realisiert wird, zeigten Andreas Scholz und Florian Wimmenauer, Aucos AG

A. Scholz, F. Wimmenauer: Produktionsplanung 4.0

Eine einfach bedienbare Steuerung erleichtert den Arbeitsablauf an galvanischen Anlagen. Mit der Programmsteuerung werden Liefertermine organisiert, die Anlagen optimal ausgelastet, weil selbst bei einer hohen Typenvielfalt Optimierungslösungen angegeben werden. Das System gibt Empfehlungen und kann dabei noch von Mitarbeitern überschrieben werden. Damit nimmt das Vertrauen in das System zu und langjährige Erfahrungen der Mitarbeiter werden berücksichtigt. Die Steuerung ist selbstlernend und erstellt einen digitalen Zwilling, wodurch der Prozess sehr dynamisch ist. Seit 4 Jahren werden die Systeme ausgeliefert. Es können auch Steuerungen anderer Hersteller mit der KI optimiert werden. Selbst bei kleinen Anlagen kann sich die mittels KI optimierte Steuerung rechnen, weil die Abläufe Stabilität erhalten, das Qualitätsmanagement und Protokollierungen oder auch die Gestellverwaltung vereinfacht werden. Das größte Problem ist jedoch die Beschaffung der Daten, die in das System eingepflegt werden müssen (Abb. 3).

Marius Neuhaus: Zukunftsorientierte Produktlösungen

Für die jeweiligen Anwendungsverfahren können die Trommelaggregaten in Edelstahl, Titan oder Polyethylen geliefert werden. Individuelle Lösungen für den Kunden werden gemeinsam erarbeitet. Das sind langlebige Produkte mit einer Effektivität für höchste Ansprüche bei langer Produktlebensdauer, die nach neuestem Standard modifiziert werden. An einem Beispiel erläuterte Neuhaus den Ablauf eines Projektes, angefangen mit der Planung, Fertigung inklusive Prototypenbau bis hin zur Serienfertigung mit Qualitätskontrolle und Auslieferung beim Kunden. „Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun.“ –mit dem Spruch Mahatma Gandhis beendete er den Vortrag (Abb. 4).

Abb. 4: Marius Neuhaus, Linnhoff & Partner GmbH, stellte innovative Lösungen für Trommelaggregate vorAbb. 4: Marius Neuhaus, Linnhoff & Partner GmbH, stellte innovative Lösungen für Trommelaggregate vor
Abb. 5: Wie Pumpen und Filter ausgelegt werden, erläuterte Florian Bosch, Sager + Mack GmbH Co. KGAbb. 5: Wie Pumpen und Filter ausgelegt werden, erläuterte Florian Bosch, Sager + Mack GmbH Co. KG

Florian Bosch: Auslegung von Pumpen und Filtern

Zunächst müssen für die jeweilige Aufgabe folgende Angaben zusammengetragen werden: ob eine vertikale oder horizontale Pumpe eingebaut werden soll, welches und wieviel Medium in welche Höhe gefördert werden soll. Mit diesen Angaben werden Pumpen ausgelegt. Insbesondere auf die Materialbeschaffenheit inklusive Dichtungsmaterial wird besonderes Augenmerk gelegt. Für die Erstellung der Anlagenkennlinie sind Erfahrungswerte sehr hilfreich. Die Fördermenge der Pumpe ist abhängig von Rohrleitungsquerschnitt- und länge, dem Höhenunterschied und druckseitigen Einbauten, wie Wärmeübertrager, Filter, Venturidüsen oder Membranventilen. So kann für jede Anwendung das passende Produkt ermittelt werden (Abb. 5).

Reinhold Specht: Kompensationstrocknung auf Wärmepumpenbasis

Anhand zahlreicher Beispiele stellte er maßgeschneiderte Lösungen vor . Im variablen Temperaturbereich von 20 bis 90 ° Celsius können selbst empfindliche Oberflächen getrocknet werden, wobei auch eine druckluftfreie Abblastechnik zugeschaltet werden kann. Die Trocknung basiert auf der Kondensationstrocknung mittels Wärmepumpen (Abb. 6). Bei niedrigen Temperaturen wird extrem trockene Luft zum Trocknen eingesetzt, mit der die Feuchtigkeit von der Ware aufgenommen wird. Im Technikum werden zunächst Versuche entsprechend der Aufgabenstellung durchgeführt. Damit erhält der Kunde die bestmögliche Trocknungsanlage für seine Produkte . Die Trocknungsanlagen sind so effizient und energiesparend, dass sie über die BAFA gefördert werden, was Erfahrungen zahlreicher Kunden belegen .

Abb. 6: Seit 32 Jahren bietet die Harter GmbH energiesparende Trocknungstechnik an. Reinhold Specht berichtete über die Kondensationstrocknung auf Wärmepumpenbasis als CO2- und energiesparende Technologie, wodurch Lösungen für zukünftige Anforderungen möglich sindAbb. 6: Seit 32 Jahren bietet die Harter GmbH energiesparende Trocknungstechnik an. Reinhold Specht berichtete über die Kondensationstrocknung auf Wärmepumpenbasis als CO2- und energiesparende Technologie, wodurch Lösungen für zukünftige Anforderungen möglich sind

Die Zeit in den Pausen wurde eifrig genutzt, Erfahrungen mit Kollegen auszutauschen oder neue Kollegen kennenzulernen. Die Gäste lobten die sehr gute Organisation und die angenehme Atmosphäre, bei der die Veranstaltung stattfand.

Nach der Vortragsveranstaltung lockte ein Besuch ins Deutsche Museum für Galvanotechnik. Hier werden die Anfänge der Galvanotechnik gewürdigt. Schließlich ist Leipzig die Wiege der Galvanotechnik. Denn die 1873 in Wien von Pfanhauser gegründete Produktionsstätte und die von Langbein 1881 eröffnete Fabrik wurde 1907 in Leipzig zur Langbein-Pfanhauser Werke AG zusammengeschlossen. Die vielen Exponate im Museum zeigen wie früher produziert wurde und dass Galvanik uns im Alltag ständig begegnet und in vielen Industriezweigen unersetzbar ist.

Fotos: C. Bäßler

Weitere Informationen

  • Jahr: 2024
  • Autoren: Claudia Bäßler

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