Ein gelbes Pulver, das die Atmosphäre reinigen könnte

Forscher Omar Yaghi mit molekularen Modellen einiger seiner porösen Strukturen. COF-999 ist ähnlich aufgebaut (Foto: Brittany Hosea-Small/UC Berkeley)
  • Titelbild: Forscher Omar Yaghi mit molekularen Modellen einiger seiner porösen Strukturen. COF-999 ist ähnlich aufgebaut (Foto: Brittany Hosea-Small/UC Berkeley)

In der Zeitschrift Nature ist kürzlich eine bemerkenswerte Neuentwicklung beschrieben worden. US-Forscher haben demzufolge ein Material entwickelt, mit dem sich CO2 sehr effektiv aus der Atmosphäre entfernen lässt. 200 Gramm des gelben Pulvers entfernen dabei so viel CO2 pro Jahr wie ein Baum – also etwa 20 Kilogramm.

Die CO2-Entnahme funktioniert bisher entweder über das Pflanzen von Bäumen, durch Abspaltung bei der Entstehung oder durch das „Absaugen“ von CO2 aus der Luft. Das neue Material hat den Namen COF-999 durch seine Entwickler von der University of California in Berkeley erhalten. Das poröse Material wird nicht durch Wasser oder andere Verunreinigungen abgebaut, hieß es. Das Forscherteam um Chemieprofessor Omar M. Yaghi testete das neue Material, indem es 100 Milligramm davon in eine Röhre streute und Außenluft durchleitete. Dabei reinigte das Pulver die Luft vollständig von CO2, eine bisher unvergleichliche Leistung, wie Yaghi betonte.

Das Pulver kann sowohl CO2 aufnehmen als auch später abscheiden und ist dann wieder zur Aufnahme bereit. Diese Wiederverwendbarkeit soll für 100 solcher Zyklen ohne Kapazitätsverlust möglich sein. Mit Hilfe von KI wollen die Forscher ein noch robusteres Material entwickeln, das die CO2-Entnahme künftig weiter beschleunigt.

  • Ausgabe: Oktober
  • Jahr: 2024
  • Autoren: Robert Piterek
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