Artikelarchiv

12. Seminar und Fachtagung (mit Ausstellung) vom 29. September bis 1. Oktober 1993 an der Universität Karlsruhe

Das vom Gemeinschaftsausschuß „Kontaktverhalten und Schalten“ der Energietechnischen Gesellschaft (ETG) und der Informationstechnischen Gesellschaft (ITG) im Verband Deutscher Elektrotechniker (VDE) e.V. in Zusammenarbeit mit dem VDE Bezirksverein Mittelbaden e.V. veranstaltete Seminar wurde von Prof. Dr.-Ing. K.H. Schröder von der Fachhochschule Gelsenkirchen, Technische Hochschule Darmstadt und Degussa AG Hanau geleitet.

Bericht von der FED-Konferenz 1993 in Berlin-Müggelsee

Vom 17. bis zum 19. September 1993 führte der FED (Fachverband Elektronik-Design e. V) in Berlin-Müggelsee seine erste Konferenz durch. Lutz Treutier, der FED-Vorstandsvorsitzende konnte trotz der derzeit schwierigen wirtschaftlichen Situation mehr als 130 Teilnehmer begrüßen. Eingeladen hatte der FED nicht nur seine Mitglieder, sondern alle am Leiterplattendesign Interessierten. Leider war die Zahl der vertretenen Leiterplattenhersteller gering. Dies wurde allgemein bedauert, da sich der FED als Mittler zwischen Geräteherstellern bzw. Entwicklern und Leiterplattenherstellern sieht und da ein Design for Manufacturing - zur notwendigen Kostenminimierung - ohne deren Beteiligung nicht möglich ist.

Im täglichen Leben haben wir es - bewußt oder unbewußt - ständig mit Leiterplatten zu tun. Die Bedeutung dieses Industrieprodukts wird jedoch in der Öffentlichkeit oft unterschätzt oder gar nicht wahrgenommen. Eines der Anliegen des Verbandes der deutschen Leiterplattenindustrie ist es, in diesem Punkte Informationen zu vermitteln und die Verantwortlichen in Politik und Öffentlichkeit auf die Bedeutung der Leiterplatte als wichtigstes Verbindungselement in der Elektronikfertigung hinzuweisen. VdL-Geschäftsführer Arthur Hammesfahr versucht dies einmal auf andere, humorvolle Art, und es gelingt ihm - zumindest bei seiner Ehefrau - auf schlagkräftige Weise.

Bericht über ein Symposium in der neuen Fachschule für Leiterplattentechnik in Schwäbisch-Gmünd am 9. Oktober 1993
„Ein Schmuckstück ist sie geworden, die Fachschule für Leiterplattentechnik in Schwäbisch Gmünd. Das ist die ungeteilte Meinung der Fachleute“, sagte Edgar Herrmann, Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Leiterplattenindustrie, in seinem Grußwort beim Symposium über die Leiter- platte, das anläßlich der Halbzeit des ersten Studienkurses an der Fachschule in Schwäbisch Gmünd stattfand. Was die „Designer“ dieses Juwels, Hartmut Maurer von der Print- process AG, Schweiz, Werner Bissinger von IBM und die zahlreichen Spender aus der Industrie gestaltet hätten, könne sich sehen lassen.

Bericht über das Atotech-Fachgespräch am 14. Oktober 1993 in Böblingen

„Wir arbeiten für Ihre Zukunft“ war das Motto des Fachgesprächs, das Atotech im Vorfeld der Productronica 93 in Böblingen durchführte. Damit übernahm Atotech die Schering- Tradition, vor der Münchener Productronica der Leiterplattenindustrie seine Produkt- und Verfahrensinnovationen ausführlich und ohne die Hektik des Messebetriebs vorzustellen. Allgemein war man gespannt, wie der Zusammenschluß von Schering Galvanotechnik und M & T Harshaw sich auf das Entwicklungskonzept des Unternehmens ausgewirkt hat.

Pressekonferenz im neuen Leiterplattenwerk des Konzerns in Böblingen am 28. Oktober 1993

Nach 15 Monaten Bauzeit nahm jetzt die neue Leiterplattenproduktion der Hewlett-Packard GmbH in Böblingen ihren Betrieb auf. 90 Mio. DM wurden in das rund 11000 große Gebäude und modernste Prozeßtechnik investiert. 270 Mitarbeiter werden hier im 3-Schicht-Betrieb an 6 Tagen in der Woche hochkomplexe Multilayer mit höchstem Anspruch produzieren, insgesamt 50000 m^2/Jahr. Neben der Abdeckung des konzern- eigenen Bedarfs in Deutschland, Europa und den USA soli ca. V3 der Kapazität auf dem freien Markt angeboten werden. Die Konzentration der gesamten HP-Prototypenfertigung im neuen Werk in Böblingen unterstreicht dessen Stellenwert aus technologischer Sicht. Um den Anforderungen der Computertechnik und anderer High Tech-Bereiche an die Verbindungs- und Verpackungstechnik nachkommen zu können, bewegt man sich technisch im Vorfeld des heute üblichen Standards, will man in Böblingen technoiogisch führend sein.

Besuch der Firma Gebr. Schmid Maschinenfabrik GmbH & Co. in Freudenstadt

Es ist eine Binsenweisheit, daß ein Verfahren nur dann effektiv arbeitet, wenn die angemessene Anlagentechnik dafür zur Verfügung steht, und es gibt in der Technikgeschichte eine Menge Beispiele, in denen die technische Umsetzung revolutionärer Verfahrensideen erst nach der Entwicklung geeigneter Behälterwerkstoffe und Anlagenprinzipien möglich war. In der Leiterplattentechnik ist es nicht anders. Die ständige Einengung von Leiterbahn breiten und -abständen, der Bohrlochdurchmesser und anderer Produktparameter wäre ohne den Beitrag der Anlagentechnik nicht möglich gewesen.

Nach dem Bohren ist das Fräsen der wichtigste Prozeß in der mechanischen Bearbeitung von Leiterplatten.
Dem steigenden Kostendruck kann nur durch eine Produktivitätserhöhung begegnet werden. Der schnellste Weg führt über die Erhöhung der Plattenzahl eines Stapels. Einen wichtigen Einfluß hat dabei die Konstruktion der Leiterplatte. Durch den Trend zur Verkleinerung des Leiterbildes bleiben auch die Schlitze und Ausnehmungen nicht vor diesem verschont.
Nach den erzielten Fortschritten beim Bohren steigen heute die Anforderungen an den Fräsprozeß.


1 Einleitung


Die Beschichtung der Leiterplatten durch Tauchen in flüssiges eutektisches Blei-Zinn-Lot mit anschließendem Freiblasen der Bohrungen mit Heißluft - genannt hot-air- leveling (HAL) oder
hot-air-solder-leveling (HASL) - wurde Ende der 60er Jahre zuerst erprobt und kam in den 70er Jahren auf den Markt.
Vorteile sah man u. a. in der hervorragenden Lötbarkeit der HAL-beschichteten Kupferschaltungen, die additiv oder auch nach dem Panelplating-Verfahren hergestellt wurden. Diese Schaltungen wurden früher entweder passiviert oder chemisch verzinnt und waren nur mit aggressiven Flußmitteln lötbar.

Die Münchener High Tech-Messen platzen aus allen Nähten; der Bau der neuen Messe München auf dem ehemaligen Flughafengelände in München-Riem ist eine unbedingte Notwendigkeit. Diese Begründung gehörte regelmäßig zu den Messe-Eröffnungsveranstaltungen der letzten Jahre. Auch dieses Jahr sprachen die Offiziellen viel von der anstehenden Verlagerung; sie ist Investitionsschwerpunkt der bayerischen Landeshauptstadt für die nächsten Jahre und soll 1998 abgeschlossen sein. Statistische Spielereien wurden heuer allerdings wohlweislich vermieden, denn der Rückgang der Ausstellungsfläche war unübersehbar.

Oberflächentechnik ist mit Energieaufwand verbunden. Das gilt für die elektrochemischen Abscheide- und Recyclingprozesse der Galvanik, für die Trocknungsanlagen auch der Lackiertechnik, für die Plasmatechnologie wie aber auch für die zahlreichen Pump- und Lüftungsaggregate, die für die Raumbe- und Entlüftung wie für die Abwasseraufbereitungssysteme benötigt werden.

Wenn wir einen unter dieser Überschrift in der Zeitung Schwarzwälder Bote vom 8. Mai 1993 erschienenen Artikel trotz einiger nur örtlich interessierender Details im vollen Wortlaut zitieren, peilen wir ein doppeltes Ziel an.
Zum einen ist aus dem Urteil zu sehen, mit welcher Strenge heute Gerichte Vergehen gegen geltende Abwasservorschriften realisieren. Und zwar nicht nur gegen Unternehmen, sondern auch gegen Personen, die dadurch unter Umständen für ihr ganzes weiteres Leben geschädigt werden können.
Das Gericht ist seiner Aufgabe, auf die Einhaltung geltender Gesetze zu achten und bei Nichtbeachtung Strafen aufzuerlegen, gerecht geworden. Da es sich um geltende Gesetze handelte, ist ihm sicherlich nichts vorzuwerfen.

Bereits frühere Veröffentlichungen von Untersuchungsberichten haben bestätigt, daß die Gewässerschutzmaßnahmen, die in erster Linie auf die Wasserhaushaltsgesetzgebung zurückzuführen sind, wirksame Resultate zeigen. Über das Sinken
der Konzentrationen von Quecksilber und Cadmium wurde in der Vergangenheit bereits berichtet. Inzwischen wurde auch ein Rückgang der Chlororganika im Rhein festgestellt. Da diesbezügliche Maßnahmen im allgemeinen nur über einen längeren Zeitraum wirksam werden, die Umsetzung neu-
er gesetzlicher Auflagen andererseits jedoch auch gleichfalls längerfristig wirken, darf wohl davon aus- gegangen werden, daß diese erfreulichen Resultate auf die Umsetzung bereits der 4.Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes von 1976 zurückzuführen
sein dürften.


Bericht der Dow Europa SA

Die meisten Reinigungsaufgaben werden nach wie vor von chlorierten Lösemitteln am besten bewältigt - darüber besteht Einigkeit. Den Bestimmungen des Montrealer Protokolls entsprechend darf zwar 1.1.1-Trichlorethan ab Januar 1996 in Europa nicht mehr vertrieben werden, doch werden Trichlorethylen, Perchlorethylen und der Lackentferner Dichiormethan verfügbar bleiben. Diese Lösemittel besitzen ein besonders gutes Reinigungsvermögen bei vernünftigem Preis. Wenn sie verantwortungsbewußt eingesetzt werden - in einer geschlossenen Reinigungsanlage und im geschlossenen Produkt- Kreislaufsystem (z.B. SAFE-TAINER-System)-wirken sie sich weder auf die Mitarbeiter noch auf die Umwelt negativ aus.

1 Einführung

Seitens des Gesetzgebers werden immer höhere Forderungen an die Abwassereinsparung gestellt. Durch Einführung spezieller Spültechniken, die eine Mehrfachnutzung des Spülwassers ermöglichen, soll die anfallende Abwassermenge reduziert werden. Dazu kommen folgende wassersparende Maßnahmen in Frage:
- Kaskadenspülung ohne Kreislaufführung
- Kaskadenspülung mit Kreislaufführung über Ionenaustauscher

Bericht über die Erfahrungen der Lohngalvanik Boner in Villingen-Schwenningen

Steigende Kosten in der Umwelttechnik wurden schon immer beklagt. Daß es auch anders geht, zeigt das Beispiel der Abwasserbehandlung mit der UV-Oxidation: Die Abwassergrenzwerte können deutlich unter- schritten und die Behandlungskosten gleich- zeitig um 25 % gesenkt werden. Diese überraschende Tatsache wird durch Erfahrungen bei der Firma Boner, Villingen-Schwenningen, sowie durch eine wissenschaftliche Vergleichsstudie aus der Schweiz belegt.
Die Galvanik-Fachfirma Boner (Abb. 1) verfügt über eine reichhaltige Produktpalette, die auch diverse Sonderverfahren beinhaltet. Die zur Zeit ca. 45 Mitarbeiter arbeiten in einer reinen Handgalvanik im Zwei-Schichtbetrieb. Um den hohen Qualitätsstandard halten und ständig weiter erhöhen zu können, beschäftigt die Fa. Boner einen sehr großen Anteil an Fachpersonal (zwei Galvanotechniker und drei Meister).

Anfang 1970 begannen die Metallwerke Siegfried Jacob, Ennepetal, mit der Aufarbeitung löslicher, metallhaltiger Rückstände, wie sie vor allem bei der Entsorgung galvano- technischer Betriebe anfallen. Es wurden Verfahren entwickelt, mit denen sich sowohl Vorprodukte für die thermische Weiterverarbeitung, als auch hochreine Metallsalzlösungen gewinnen lassen. Die Nickelhütte Aue, das letzte von fünf ehemals „Königlich Sächsischen Blaufarbenwerken“, wird den Kern dieser Technologien übernehmen. Vorgestellt werden im folgenden die Einsatzmaterialien, die prinzipiellen Verarbeitungswege und die Produkte beider Recyclingbetriebe.

1 Einleitung


Besonders umweltschädliche Metallionen sind z. T. für die den Abbau von Schadstoffen bewirkenden Mikroorganismen toxisch und stören den Abbauvorgang im biologischen Klärbetrieb. Daher wurde eine Reihe von Technologien für die Abreicherung bestimmter Metallionen entwickelt, um die vom Gesetzgeber vorgegebenen Schwermetallgrenzwerte in den Industrieabwässern zu unterschreiten. Diese Technologien umfassen unter anderem die Fällung, Flotation, elektrolytische Abscheidung, lonenaustausch, Adsorption und Extraktion.
Abwässer in metallverarbeitenden Betrieben enthalten oft Chemikalien, die mit Metallionen gut komplexieren.

Angesichts des deutschen, aber auch des weltweiten Geschehens, das unter dem Aspekt des Umweltschutzes gehandelt wird, wird man bescheiden, falls man nicht gleich resigniert.
So fragt man sich als Bürger dieser Republik, was man sich denn eigentlich für den Umweltschutz wünschen sollte. Noch tiefere Grenzwerte? Einen praktikablen Transfer des Ozons aus der Biosphäre an die gewünschte Stelle in die gestörte Stratosphäre? Eine Arznei, die die animale Ausatmung des vertrackten CO2 verhindert, damit neben dem verdorbenen Klima auch gleich das Übervölkerungsproblem gelöst wird?