Artikelarchiv

Bericht von der4th Intern. Conference on Plasma Surface Engineering PSE ‘94 vom 19. bis 23. September 1994 in Garmisch-Partenkirchen

Diese Konferenz fand Ende September in Garmisch-Partenkirchen schon zum vierten Mal statt. Getragen wird diese Veranstaltung vom Arbeitskreis Plasmaoberflächentechnik verschiedener deutscher Fachgesellschaften und deren europäischem Arbeitskreis, dem European Joint Committee on Plasma and Ion Surface Engineering (EJC/PISE). Die Konferenz lag in den Händen von Prof. L. Stals (Univ. Limburg) und Prof G. K. Wolf (Univ. Heidelberg) als wissenschaftliche Leitung und Dr. H.-P. Wilbert und Dr. H. Kramer (DGO) als organisatorische Leitung, letztere unterstützt durch ihre Ehefrauen und weiteren Mitarbeiterinnen der DGO-Geschäftsstelle. Damit wurde die Konferenz wiederum von der Deutschen Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e. V. (DGO) ausgetragen, die der- zeit auch die Geschäftsführung des genannten Arbeitskreises inne hat.

Bericht über die AMB '94
Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung, Stuttgart, 13. bis 17. September 1994

Als „Messe gegen den Trend“ bezeichnete der Geschäftsführer der Messe Stuttgart International, Dr. Walter Gehring, die AMB ‘94. Damit meinte er nicht nur, daß sie sich im Vergleich mit ähnlich gelagerten, mehr lustlosen Messen der jüngeren Vergangenheit durch steigende Aussteller- und Interessentenzahlen auszeichnete (ca. 10 % mehr als 1992). Durch die offensichtlich verbesserte Auftragslage bei den Ausstellern war auch das gesamte Messeklima von allseitigem Optimismus über die aufkeimende Konjunkturbelebung geprägt.

Bericht überein Seminar der ABAG-Abfallberatungsagentur am 8. Juni 1994 in Karlsruhe

Zu den Zielen und Aufgaben der ASAG-Abfallberatungsagentur, Fellbach bei Stuttgart, gehört die Verbreitung des vorhandenen Fachwissens bezüglich Verminderung, Vermeidung und Verwertung aus Hochschulen, Behörden oder Betrieben. Dies umfaßt das Sammeln und Aufarbeiten von Informationen, die ökologische und ökonomische Bewertung von Verfahren, die Entwicklung neuer Konzepte sowie die Beratung und die Kontrolle des Erfolgs in den Betrieben.
Ein Schwerpunkt sind Kühlschmierstoffe und Schlämme aus der Metallverarbeitung, die bei etwa 3500 Erzeugern in Baden-Württemberg an- fallen. Nach einer Untersuchung von ca. 700 nach dem BImSchG genehmigungspflichtigen Anlagen in Baden-Württemberg resultieren aus diesem Bereich 65.0001 im Jahre 1990 während die Menge an Galvanikschlamm im selben Jahr mit nur noch 20.0001 beziffert wird. Drei Vorträge auf diesem Seminar befaßten sich mit der Problematik Kühlschmierstoffe und Schleifschlämme.

Bericht über ein Seminar am Zentrum für Oberflächentechnik (Z.O.G.) in Schwäbisch Gmünd

Am 14. Juni 1994 fand in Schwäbisch Gmünd ein vom Zentrum für Oberflächentechnik e. V. (Z.O.G.) und von der Z.O.G.-Mitgliedsfirma Krauss (Giengen/Brenz) veranstaltetes Seminar über Thermisches Spritzen statt, Der Lehrgangsleiter, Herring. Krauss, begrüßte im Namen des Z.O.G. 20 Teilnehmer.
Das Thermische Spritzen gewinnt als Beschichtungsverfahren immer mehr an Bedeutung, Es stellt, wie der Lehrgangsleiter einleitend betonte, kein Konkurrenzverfahren zur Galvanotechnik dar, sondern ergänzt diese vielmehr. Es gibt bereits Verfahrenskombinationen, bei denen sich die Vorteile der einzelnen Verfahren ergänzen. Mit der Technik des Thermischen Spritzens befassen sich die DGO und der DVS (Deutscher Verband für Schweißtechnik).

Bericht zum Solinger Kunststoff-Forum der Firma Schmidt-Solingen am 21. und 22. September 1994

Wieder einmal hatte die Galvanotechnik-Fachfirma Schmidt-Solingen zum inzwischen schon traditionellen Solinger Kunststoff-Forum eingeladen. Die Teilnahme von etwa 50 Experten aus dem Inland und dem benachbarten Ausland spiegelt das beachtliche Interesse an diesem Spezialthema wider.

Stellungnahme von C. Colombini, Fa. ELCA, zum Aufsatz
„Neue Untersuchungen über das Puls-Anodlsieren von Aluminium“ in Heft 8/94, Seite 2505-2508

Der Artikel „Neue Untersuchungen über das Puls- Anodisieren von Aluminium“ enthält zahlreiche Ungenauigkeiten und Unrichtigkeiten über Pulsgleichrichter. Pulsgleichrichter weisen tatsächlich folgende wesentliche Vorteile auf:
- bei Betrieb mit demselben Strom-Mittelwert ist die erreichbare Oxidschichtqualität besser als bei herkömmlichen Gleichrichtern, was durch Prüfung der Abrieb- und Korrosionsbeständigkeit (Kesternich-Test) sowie der Nachverdichtung (ISO3210) bewiesen wurde
- es ist möglich, mit einer im Vergleich zu herkömmlichen Gleichrichtern höheren Stromdichte zu arbeiten, ohne daß dabei Nachteile auftreten; somit ergibt sich eine Zeitersparnis von 20-25 % im Vergleich zu herkömmlichen Gleichrichtern

Ein Bericht über die Herstellung von Schleifscheiben
bei der Firma DRONCO Dr. Otto Nothaft &Co. in D-95603 Marktredwitz

Zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Erhöhung der Sicherheit beim Schleifen von Metallen und anderer Werkstoffe hat das Schleifmittelwerk DRONCO als einer der führenden Hersteller in Europa eine neue Fächerschleif- scheibe entwickelt. Neu an dieser Lamellenschleifscheibe für die hochtourige Bearbeitung ist ein Polyamid-Grundteller, der zusätzlich zu dem schon im Programm vorhandenen Metallteller aufgenommen wurde. Der Kunststoffteller wird wie der Metallteller oder der Gewebeteller automatisch mit einzelnen Lamellen bestückt. Seine Anwendung ermöglicht ein vollständiges Abschleifen des gesamten Lamellenpakets ohne die Gefahr von Riefen oder Beschädigungen auf der Metalloberfläche.
Dies war der Grund für die Redaktion, einmal hinter die Kulissen eines modernen Schleifmittelwerks zu blicken und über Produktion, Rohstoffe, Qualitätssicherheit sowie Besonderheiten der Produktpalette aus dem Hause DRONCO zu berichten.

Ultramikrohärte-Tester
für Oberflächenschichten und Dünnfilme

Abb. 1 zeigt den neuesten Mikrohärte-Tester von Shimidzu/Japan, das Modell DUH-202. In Verbindung mit einem PC eignet er sich zur Härtemessung an Dünnfilmschichten und gehärteten Oberflächen wie auch an Schichten, die durch Ionenimplantation hergestellt wurden. Der Lastbereich von 10 mg bis 200 mg erlaubt die Messung an vielerlei Materialien, von Gummi bis zu Kunststoff und Keramik. Die Eindrucktiefe kann im Bereich von 0,1 bis 10 pm festgestellt werden. Der Probentisch hat die Abmessungen 130 x 130 mm und kann sowohl vertikal als auch horizontal bewegt werden. Das Mikroskop vergrößert bis 500fach. Der Computer liefert die Meßergebnisse in graphischer und Tabellenform und deren statistische Auswertung.

Industrieschlämme entstehen bei vielen Produktions- und Veredelungsprozessen, z.B. in der Galvanik, in Härtereien, Verzinkereien, in der Druckindustrie, in Lackierereien, bei der Holz- und Papierverarbeitung u.v.a. Oxidationsprodukte, Overspray beim Lackieren oder bei der Oberflächenveredlung, Fällungsprodukte usw. werden über Wasserspülungen aus dem Produktionsprozeß entfernt. Das Wasser dient als Transportmittel und wird dabei stark verunreinigt. Die Konzentration dieser Verunreinigung ist relativ gering (ca. 10 %). Bei höheren Konzentrationen kommt es zu Verstopfungen und Verklebungen im Leitungssystem. Über Sammelbecken, Sedimentationsbecken u.a. wird die Schlamm- Menge konzentriert, anschließend über Band- oder Kammerfilterpressen, Zentrifugen, Ultrafiltration, Microfiltration oder Dekanter weiter verdickt. Am Ende dieses Prozesses kann ein Festanteil bis 60 % erreicht werden. Das dabei frei werdende Wasser wird in den Kreislauf zurückgeführt.

1 Neue Weltwirtschaftskrise ab 1989

Es ist unbestritten und nicht mehr wegzudiskutieren: unsere Wirtschaft - nicht nur in Deutschland - steckt in einer tiefen und elementaren Krise!
Abb. 1 zeigt die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland seit dem zweiten Weltkrieg, die Veränderung des gesellschaftlichen Stellenwertes des Umweltschutzes, die „Winner und Looser-Branchen“, den Verlust an Produkten und Verfahren, aber auch die neuen Produktionen und Produkte, die in Zukunft verlangt werden. Da die Branchen wie in einem Mobile miteinander verbunden sind, haben strukturelle Veränderungen in den Schlüsselbranchen Chemie, Stahl, Maschinenbau und Elektronik elementare Bedeutung auf alle anderen und damit auf den Standort Deutschland.

Seit Wilhelm König vor fast 60 Jahren Tongefäße mit Kupferzylindern und Eisenstäben beschrieb und als Reste galvanischer Elemente interpretierte [1], reißen die Veröffentlichungen auch in Tageszeitungen zu diesem Thema nicht ab [2,3], Meist wird Königs Deutung übernommen und mehr oder minder ausgeschmückt - selten nur werden naturwissenschaftliche, archäologische und kulturhistorische Gesichtspunkte berücksichtigt.

1 Einleitung

Der Vergleich von Röntgenfluoreszenz (RF)- Schichtdickenmeßgeräten verschiedener Hersteller fällt dem Laien oft schwer, weil die Materie für ihn meist neu und fremd ist und ihm die Beurteilungskriterien, nach denen er seine Entscheidung treffen soll, vielfach fehlen. Naturgemäß werden die ersten Informationen aus Prospekten und ähnlichen Kurzbeschreibungen entnommen, die bereits Fehlinterpretationen zulassen. Es braucht eine werbewirksame Aussage in einem Prospekt nicht unbedingt falsch zu sein, wenn das betreffende Gerät im konkreten Fall eine „Versprechung“ nicht einhält. Die Schichtdickenmessung und Schichtanalyse mit Röntgenfluoreszenz ist keine einfache Materie, so daß verkürzte Darstellungen immer die Gefahr einer Fehlinterpretation insichtragen. Äußerst riskant ist deshalb eine Bewertung von RF-Schlchtdickenmeßgeräten allein auf der Basis von Prospekten, Angebotstexten und verbalen Aus- sagen. Der Preisvergleich fällt noch am leichtesten, darf allerdings vom technischen Stand- punkt aus nicht allein entscheidend sein. Manchem schon ist die Freude über ein paar gesparte Tausender vergangen, wenn er später fest- stellte, daß das Gerät die Versprechungen des Verkäufers nicht halten konnte.

Fortsetzung aus Heft 10/94

1 Einleitung


Die im ersten Teil des Beitrags beschriebenen Grundlagenuntersuchungen haben gezeigt, daß Zinn aus verdünnten, sulfonsauren Lösungen mittels Fällungselektrolyse abgeschieden wer- den kann. Der enthaltene Zinn(IV)-Anteil ist jedoch nach diesen Erkenntnissen kathodisch nicht reduzierbar und somit elektrochemisch nicht abzureichern. Des weiteren ergab sich, daß zur weitgehend vollständigen Rückgewinnung von Zinn aus sulfonsauren Elektrolyten die Anwendung von Elekrolysesystemen mit gasdichten Diaphragmen bzw. Membranen zum Ausschluß des Sauerstoffs aus dem Kathodenraum bzw. dem Katholyten notwendig ist.

1 Einleitung

Leitfähige Polymere sind schon seit mehreren Jahrzehnten bekannt [1], Sie wurden aber nicht weiter beachtet. Erst als 1977 berichtet wurde, daß mit Jod behandelte Polyacetylenfilme Leitfähigkeitswerte von bis zu 10^3 S/cm aufweisen [2], setzte weltweit eine rege Forschungstätigkeit ein [3, 4]. Joddotiertes Polyacetylen ist nicht das einzige leitfähige Polymer. Abb. 1 zeigt die chemische Struktur einer ganzen Familie von Polymeren, die alle leitfähig werden, wenn man sie mit Oxidationsmitteln oder Reduktionsmitteln „dotiert“. Aber nicht nur die elektrische Leitfähigkeit dieser Polymere ist technologisch interessant.

Da der Galvaniseur meist der letzte in der Kette der Fertigungsschritte ist, steht dieser nicht nur unter enormem Termindruck, sondern ihm werden häufig auch Fehler angelastet, für die er letztendlich nicht verantwortlich ist. Diese Fehler liegen bekanntermaßen oft im verwendeten Grundmaterial, das vom Galvaniseur nicht beeinflußt werden kann. Oder etwa doch?

Fachzeitschriften aus aller Welt... für Sie gesichtet!

Die Blasberg Oberflächen GmbH Solingen und die Blasberg-GTL Vertriebs und Service GmbH Leipzig führten gemeinsam am 17. Juni 1994 im Hotel „Pesterwitzer Siegel“ in der Nähe von Dresden ein Leiterplattensymposium für die ostdeutschen Bundesländer durch.

Fragen an den neuen Vorsitzenden des Arbeitskreises Leiterplatten der DGO Dr. Horst Steffen

Es ist in Wirtschaft und Gesellschaft nichts Neues, daß Firmen einer Branche oder Personengruppen Interessengemeinschaften bilden, um Entwicklungen vorwärtszubringen, konkrete Ziele zu erreichen oder auch nur ihre Interessen gegen Widerstände, gleich welcher Art, zu verteidigen. Der bereits 1977 gegründete Arbeitskreis Leiterplatten der Deutschen Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik DGO bildete für die sich in den 70er und 80er Jahren stark entwickelnde deutsche Leiterplattenindustrie eine Plattform für einen fruchtbaren Erfahrungsaustausch und die Formulierung von Entwicklungszielen. Lange bevor in der Branche an eine eigene Verbandsgründung gedacht wurde, war der DGO-Arbeitskreis ein Gremium, in dem Leiterplattenhersteller und ihre Zulieferer anstehende Probleme diskutierten, nach Lösungsmöglichkeiten suchten und sich Gedanken über den technologischen Fortschritt in der Branche machten.

BUM Prozeß zur Herstellung sequentieller Multilayer

Ein interessanter Prozeß zum sequentiellen Aufbau von Multilayerschaltungen wurde in Japan von dem Chemieunternehmen Toa Gosei in Zusammenarbeit mit dem Leiterplattenhersteller CMK Corporation entwickelt. Er wird als BUM-Prozeß (abgeleitet von buildt-up multilayer) bezeichnet. Verwendet wird ein spezielles "via-sheet", eine Kupferfolie, auf deren Mattseite zwei alkalisch ätzbare, thermisch härtbare Harzschichten aufgerakelt oder aufgewalzt werden: die erste Schicht in einer Dicke von 30-60 um mit niedrigem Harzfluß und die obere in einer Dicke von 20-30 um mit relativ hohem Harzfluß.