Artikelarchiv

Bericht über die galvanotechnische Ausbildung an der LGA, Nürnberg

Im vergangenen Jahr konnte die älteste Ausbildungsstätte für die Fachkräfte der Galvanotechnik ihr 125 jähriges Bestehen feiern. Die heutige Landesgewerbeanstalt Bayern in Nürnberg wurde 1869 als Gewerbemuseum gegründet. Zur Ausrüstung des Museums sollten die gewünschten Kunstwerke u.a. durch galvanoplastische Fertigung nachgebildet werden [1]. Das benötigte Fachpersonal für die damals neue Technik war nicht vorhanden, weshalb sich die Gründer entschlossen, deren Ausbildung mit der Fertigung der Galvanoplastiken zu verbinden. Die guten Zukunftschancen der gelernten Galvanoplastiker führten schließlich zu einer Wahrnehmung des Ausbildungsangebotes und zur Etablierung der Schule.

Korrosionsschutzseminar der Haiberger Hütte GmbH und des IKS am 24. Februar in Dresden

Am 24. Februar 1999 fand in Dresden ein Korrosionsschutzseminar als Gemeinschaftsveranstaltung der Haiberger Hütte GmbH, Saarbrücken, und der Institut für Korrosionsschutz Dresden GmbH unter Leitung von Dr. D. van Loyen statt. Den ca. 25 Teilnehmern, vorwiegend Mitarbeitern von Wasserversorgungsunternehmen, wurden Herstellung und Anwendung von Zementmörtelauskleidungen sowie ihr Verhalten bei Kontakt mit Wässern unterschiedlicher Zusammensetzung und der neueste Kenntnisstand zur Inbetriebnahme von zementmörtelausgekleideten Rohrsystemen vermittelt.
Im einleitenden Vortrag Korrosionsverhalten von zementgebundenen Werkstoffen am Bei- spiel von Beton erläuterte Dr. W.-D. Schulz, Dresden, ausgehend von der Beeinflussung der Eigenschaften von ausgehärtetem Beton in Abhängigkeit von Zusammensetzung von Zementen, Zuschlagsstoffen und Wasser- zementwert, die Korrosionsarten von Beton in Atmosphäre, Erdböden und Wässern.

Bericht über ein Seminar am 12. März 1999 in Thun (Schweiz)

Am 12. März 1999 veranstaltete die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) in Thun ein Seminar über Magnesium. Es waren rund 50 Teilnehmer insbesondere aus der Schweiz gekommen. Herr Dr. L. Rohr gab in seiner Begrüßung einen kleinen Einblick in die Aufgaben und Tätigkeiten der EMPA.
Der Bereich Werkstofftechnologie hat in den ehemaligen Militärischen Entwicklungslaboratorien in Thun auch lokal einen eigenen Bereich für die intensiven Arbeiten in Forschung und Prüfung bekommen. Die sehr guten Kontakte und Insiderkenntnisse aus der EMPA in Dübendorf bei Zürich und die langjährige, fast schon traditionsträchtige und doch hochmoderne Zertifizierungs- und Prüfungsarbeit geben hier die Möglichkeit, unabhängige und international anerkannte
Tests durchzuführen. Das relativ kleine Institut vermittelt den Eindruck, daß man schnell und ohne Umwege auf Fragen eingeht und die gesetzten Ziele erreicht.

Neukonzeption einer Galvanikanlage im Stadtgebiet Rosenheims

Mit einer Investition von ca. 15 Millionen Mark hat sich der Antennen- und Elektronikspezialist Kathrein den Fortbestand seiner Galvanikanlage zur funktionellen Metallveredelung in Rosenheim gesichert. Die seit mehr als 70 Jahren bestehende Betriebseinheit wurde im Rahmen einer mehrjährigen Baumaßnahme unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten völlig neu konzipiert.
Die neue Kathrein -Galvanik präsentiert sich jetzt für ihren Nutzungsschwerpunkt als eine der modernsten Anlage ihrer Art in Oberbayern. Firmenchef Prof. Dr. Anton Kathrein: ihr Fortbestand ist bis weit in das neue Jahrtausend hinein gewährleistet. Durch optimale Ressourcen-Nutzung, moderne Spültechnik und Senkung der Emissionen auf Wohngebiets-Immissionsschutzniveau - obwohl im Industriegebiet angesiedelt - konnten wir zugleich in praktischen Umweltschutz investieren.

125 Jahre Degussa AG, Frankfurt am Main
110 Jahre Standortjubiläum in Schwäbisch Gmünd

Das vergangene Jahr 1998 war für die Degussa/AG ein besonderes Jahr. Die Aktiengesellschaft konnte ihr 125jähriges Bestehen feiern sowie die Verschmelzung mit der Hüls AG zur Degussa-Hüls AG. Die neue Gesellschaft wurde im Februar 1999 ins Handelsregister eingetragen. Der Firmensitz ist Frankfurt. Alle zusammengefaßten 16 strategischen Geschäftsfelder werden weltweit für ihr Ergebnis voll verantwortlich sein.
Das erste gemeinsame Geschäftsjahr läuft bereits seit 1. Oktober 1998 und endet am 30. September 1999. Ab 1. Januar 2000 wird das Degussa-Hüls Geschäftsjahr dann dem Kalenderjahr entsprechen.

Bericht über eine Tagungsveranstaltung in Leipzig am 4. März 1999

Die Gemeinschaftsveranstaltung von vier DGO-Bezirksgruppen in Leipzig stand in diesem Jahr unter dem Motto Oberflächen für die Zukunft? und zog ca. 130 Teilnehmer an. Die ersten drei Vorträge waren Übersichtsvorträge zur dekorativen Nickelabscheidung, zu den Möglichkeiten elektrophoretischer Tauchlacke und zu galvanischen Edelmetallüberzügen als Kombinationsschichtsysteme. Danach folgten Aussagen zum Gleitschleifen und zur Oberflächenveredlung von Zinkdruckguß. Der Nachmittag der Vortragsveranstaltung gehörte der Podiumsdiskussion, die sich mit der Qualitätssicherung und den Fehlermöglichkeiten bei der Beschichtung von Werkstücken befaßte. Das Podium bestritten interessante Referenten, die in ihren Statements Impulse für die rege Diskussion gaben. Die begleitende Ausstellung bot den Teilnehmern ein ansprechendes Informations- und Diskussionspodium.

Die IBeeS GmbH ist ein spezialisiertes Unternehmen für Industrieberatung und Systemlösungen. Im Jahre 1990 gegründet arbeitet das Unternehmen heute ais Softwarehaus mit 12 Mitarbeitern im Hauptsitz Dresden, 5 Mitarbeitern in der Geschäfts- stelle Wiesbaden und einer Reihe freier Berater. Als Dienstleister berät und begleitet die IBeeS GmbH mittelständische Fertigungsunternehmen umfassend und partnerschaftlich bei der Optimierung auch kompliziertester Geschäftsprozesse in unter- schiedlichen Branchen. Leitgedanke der Lösungsstrategien ist stets die Schaffung von hoher Transparenz bezüglich des komplexen Betriebsgeschehens bei Wahrung der Entscheidungsfreiheit aller Verantwortlichen. Mit einem Team erfahrener Ingenieure und Informatiker wurde so auch das praxisnahe Softwarepaket Auftragsbezogene Fertigungsplanung und Steuerung AFPS geschaffen, das seit mehreren Jahren erfolgreich eingesetzt wird und eine ständige Weiterentwicklung erfährt.

Euroland und Deutschland - die Briten sind beunruhigt

Großbritannien ist eine Insel und die Engländer betrachten das europäische Festland als „dort drüben”. Doch vieles, was sie dort sehen, beunruhigt sie zutiefst.
Die Ereignisse der letzten Wochen in Brüssel sind beispiellos seit es die Europäische Gemeinschaft bzw. nun die Europäische Union gibt. Noch nie zuvor sind alle Kommissare und auch der Präsident zurückgetreten. Die offen- sichtliche Frage ist was nun wohl geschieht und ob man versucht, strukturelle Veränderungen durchzuführen. Die Briten sind ziemlich schockiert über das, was geschehen ist. Es war bekannt, daß es Skandale und Mißwirtschaft gab, aber der letzte Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte, war die Ernennung eines 70-jährigen Zahnarztes (ein alter Freund von einem der französischen Kommissare) zu einem Naturwissenschaftler, ob- wohl er nichts dergleichen war. Und daß Frau Edith Cresson, die diese völlig unentschuldbare Ernennung veranlasst hatte, es ablehnte zuzugeben, daß dies nicht in Ordnung war, machte die Sache noch schlimmer. Weil sie (und ein anderer Kommissar) es ablehnten zurückzutreten, mußte die ganze Kommission zurücktreten. Flerr Santers verschlechterte die Angelegenheit noch, indem er es ablehnte zuzugestehen, daß es ein Problem gab und zwar eines, in das er selbst verstrickt war.

Innovation - Diversifikation, wieder einmal zwei neue Schlagworte wie Total-Quality- Management, Lean Production, etc.? Nein, es sind für das Leben eines Unternehmens notwendige Prozesse, die permanent ablaufen müssen. Aus der Betriebswirtschaft ist bekannt, daß jedes Verfahren und jedes Produkt eine Lebensdauerkurve hat, die alle gleich aussehen, nämlich einen ansteigenden Ast, einen Kulminationspunkt und dann ein unterschiedliches Abfallen der Kurve. Durch Verkaufsstrategien und Marktbereinigungen, wie man sie im Konsumartikelbereich kennt, kann man sicher einen, zwei oder drei Kulminationspunkte erzeugen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß jedes Verfahren oder Produkt irgendwann vom Markt verschwindet, und sei es über so schmerzliche Prozesse, wie wir sie vom Cadmium her kennen. Aus diesem Grund sollten sich auch Unternehmen der Oberflächentechnik Gedanken darüber machen, wo die eingesetzten Verfahren und die daraus resultierenden Produkt stehen.

Ein Rückblick über die wissenschaftliche Arbeit von Prof. Dr. Heinz Liebscher

Mehr als 30 Jahre war das Fachgebiet Elektrochemie und Galvanotechniken der Technischen Universität Ilmenau mit Prof. Dr. rer. nat. Heinz Liebscher verbunden. Sein persönlicher Stil in Lehre und Forschung haben das Institut ebenso geprägt und beeinflußt wie seine wissenschaftliche Arbeit. Viele Jahre war Prof Liebscher auch für die Deutsche Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e. V. (DGO) engagiert tätig, insbesondere im Fachausschuß Forschung. Im Jahre 1994 ehrte die DGO Prof Dr. Liebscher „in Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen in Lehre und Forschung auf dem Gebiet der Grundlagen und Anwendungen der modernen Galvanotechnik“ mit dem Jacobi-Preis. Sein Ausscheiden aus dem aktiven Dienst gibt Anlaß zu einem Rückblick über das wissenschaftliche Werk des Emeritus.
Prof. Dr. Heinz Liebscher trat am 1. April 1997 nach mehr als 30jähriger Tätigkeit als Leiter des Fachgebietes Elektrochemie und Galvanotechnik an der TU Ilmenau in den Ruhestand. Aus diesem Anlaß fand am 10. und 11. April 1997 in Ilmenau ein zweitägiger
Workshop statt, der unter dem Titel Elektrochemie und Galvanotechnik nicht nur das Lebenswerk von Prof Liebscher würdigte, sondern auch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dieser eng verbundenen Disziplinen beleuchtete. International anerkannte Fachleute trugen zu dieser gelungenen Veranstaltung bei.

1 Einleitung

1.1 Elektropolieren von Titan - Stand des Wissens

Elektropolierte metallische Oberflächen zeichnen sich gegenüber mechanisch bearbeiteten Oberflächen - die in üblichen technischen Verfahren wie Walzen, Honen, Schleifen und Feinschleifen erhalten werden - vor allem durch ihre Glätte, ihren optischen Ein- druck, die chemische Reinheit der Oberfläche und ihre Korrosionsbeständigkeit aus. Daher ist es auch für ein bereits qualitativ hochwertiges Grundmaterial wie Titan wünschenswert, für dessen Verarbeitung zu Produkten, an deren Oberfläche beispielsweise besondere Anforderungen an das Reinigungs-, Reibungs- und Verschleißverhalten gestellt werden, so z.B. für Bioreaktoren, chirurgische Instrumente, medizinische Geräte und Implantate, dieses zu elektropolieren. Elektropolieren des Ventilmetalles Titan mit wäßrigem Elektrolyten wird wegen der ausgeprägten Passivierung des Titans, d.h. wegen seiner Fähigkeit zur Ausbildung dichter und elektrisch isolierender Deckschichten aus Titandioxid in der Praxis nicht durchgeführt. Landolt hat in einem, leider nur wenig beachteten Artikel in französischer
Sprache das Problem des Elektropolierens und der anodischen Abtragsverfahren für Titan ausführlich behandelt [1] und erwähnt nur ein Literaturzitat für das Elektropolieren, in dem ein wäßriger Elektrolyt verwendet wird, der außer konzentrierter Phosphorsäure noch Fluorwasserstoff, der für die Auflösung der TIOj-Deckschicht nötig ist, enthält. Ein anodi- scher Abtrag mit hohen Stromdichten in wäßrigen Elektrolyten ist im Gegensatz zum Elektropolieren sehr wohl möglich, aber der Elektrolyt muß hohe Halogenid-Konzentrationen - insbesondere hohe Bromid-Konzentrationen - enthalten, weil dadurch erzeugter Lochfraß für das Aufbrechen der Passiv- schichtsorgt, bzw. ihre Ausbildung verhindert.

1 Einleitung

Die Betriebe des Gewerbezweiges Elektrolytische und chemische Oberflächenbehandlung, Galvanotechnik, Eloxieren zählen u.a. zu den Mitgliedsbetrieben der Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik. Es handelt sich in der Hauptsache um Lohngalvaniken, die im Kundenauftrag verschiedenste Oberflächenveredelungen durchführen.
Beim Vernickeln und Verchromen muß verfahrensbedingt mit der Freisetzung von Nickel- und Chrom(VI)-Aerosolen gerechnet werden.
Zur Ermittlung von Nickel- und Chrom(VI)- Emissionen in der Luft am Arbeitsplatz führt die Berufsgenossenschaft bereits seit Anfang der 80er Jahre Messungen in den Betrieben durch. Im Jahr 1993 wurden SG-übergreifend systematische Untersuchungen mit abgestimmten Probenahmebedingungen (Meßprojekt Galvanotechnik) durchgeführt.
Gegenstand dieser Veröffentlichung ist die Darstellung der im Bereich dieser Berufsgenossenschaft vorliegenden Meßergebnisse aus o.g. Meßprojekt sowie aktuelle Meßergebnisse.

Das Verchromen ist ein komplizierter Prozeß, der durch eine Reihe von Besonderheiten charakterisiert wird. Im allgemeinen ist in galvanischen Elektrolyten das Salz des abzuscheidenden Metalls die wichtigste Komponente; bei Chromelektrolyten ist die Hauptkomponente das Chromanhydrit. Daneben müssen im Elektrolyten in einem bestimmten Verhältnis begleitende Anionen vorhanden sein. Hierzu zählen vor allem Chlorid, Jodid, Sulfat oder Hexafluorosilikat, nach denen üblicherweise die Verchromungselektrolyte unterschieden wer- den. Die größte Verbreitung haben derzeit die konventionellen Sulfatelektrolyte mit etwa 250 g/l Chromtrioxid und 2,5 g/l Schwefelsäure. Ihre hauptsächlichen Mängel sind die niedrige Stromausbeute (8 bis 10 %) und die leichte Neigung zur Salzausfällung.

1 Besondere Probleme bei Schmuckgold

Die Grundlagen der Röntgenfluoreszenz- Analyse sind z.B. in [2] beschrieben, deren Anwendung zur Schichtanalyse und Schichtdickenmessung nach DIN 50987 findet man z.B. in [3].
Dieses Verfahren wird seit langem zur Dickenmessung galvanisch abgeschiedener Gold- schichten, vor allem auf Kontakten, benutzt. Gerade dieser Anwendung verdankt es seine weite Verbreitung. Im Gegensatz dazu gibt es Im Schmuckbereich nur bescheidene Ansätze, dieses elegante Verfahren (es arbeitet berührungslos und zerstörungsfrei) einzusetzen. Die Ursachen liegen auf der Hand: goldener Schmuck ist ein viel weniger wohldefiniertes Meßgut als etwa Steckkontakte. Das betrifft nicht nur die Geometrie. Bei Schmuck liegt ein viel komplexeres und variationsreicheres Schichtsystem vor. Neben der eigentlichen Goldschicht, der sogenannten Plattierung, wird noch eine dünnere Farbgold- Schicht aufgebracht, die neben dem gewünschten Aussehen auch verbesserte Verschleißeigenschaften liefert.

Unter diesem Titel erschien am 6. Dezember 1998 in der Bild am Sonntag ein kurzer, aber für den Laien gut verständlicher Beitrag zum Berufsbild des Galvaniseurs. Kai absolviert nach Abschluß
der Hauptschule eine Ausbildung bei der Firma Grohe AG in Hemer bei Dortmund und scheint mit seiner Wahl sehr zufrieden zu sein. Vor allem die aufgeführten Zukunftsaussichten sind bestens. Der engagierte Galvanotechnik-Insider wird auf diesen Beitrag hin ein erlösendes Endlich von sich geben und nach dem Initiator des Artikels fragen.

Fachzeitschriften aus aller Welt... für Sie gesichtet!

Vortrag zur DGO-Fachtagung Innovation in der Leiterplattengalvanik vom Oktober 1998

Zusammenfassung


Auditierung bedeutet für Kunden du Betrieb Umweltsicherheit im Verbund mit Qualitätsgarantie. Externer Druck bringt Betriebe in Zugzwang. Basis ist optimales Umweltmanagement aufgrund möglichst gründlicher Betriebsanalyse. Hoher Aufwand bei enger Personalsituation bremst die Bereitschaft zur Auditierung. Nicht alle Kunden fordern die Auditierung.

Projektarbeit und -realisierung der Goema GmbH, Vaihingen/Enz

Spätestens mit dem Inkrafttreten des Anhang 40 der Allgemeinen Rahmenverwaltungsvorschrift im Rahmen des § 7a WHG am 1. Januar 1990 haben Abwasseraufbereitungsanlagen den Stand der Technik zu erfüllen.
Dieser Stand der Technik wird in der Regel durch die Eckpfeiler Kreislaufführung von Spülwasser, Chargenbehandlung nicht rückführbarer Abwässer und Teilstrombehandlung hochtoxischer Metalle wie Quecksilber und Kadmium erfüllt. Bei den meisten realisierten Anlagen erschöpft sich die Schwermetallelimination in der Ausfällung und damit in der Umwandlung in Schlamm, mit allen Konsequenzen für Entsorgungsfragen.

Teil VII: Konzentrationsanstieg im Gegenstromspülsystem

(Fortsetzung aus Heft 9/98)

Zusammenfassung


Es werden Beziehungen für die Berechnung des Konzentrationenanstiegs im n-stufigen durchflußlosen Spülsystem abgeleitet, bei dem die Bäder in einzelnen Spülstufen nach dem Erreichen der Grenzkonzentration in letzter Spülstufe oder in der Ausschleppung aus dieser Stufe ausgetauscht werden. Der simulierte Austausch wird nach der Beendigung des Arbeitstages auf die Weise realisiert, daß der überwiegende Teil der Lösung aus der ersten Spülstufe abgelassen und die Wanne auf das Nominalvolumen mit dem Bad aus der zweiten Stufe ergänzt wird. Analog werden die übrigen Bäder um eine Position in Gegenrichtung zu der Bewegung der gespülten Gegenstände verschoben. Die letzte Spüle wird mit Reinwasser ergänzt. Ein Programm für die Berechnung der Spülparameter wird zusammengestellt, welches die mit den Gegenständen übertragenen Flüssigkeitsvolumina, die Spüleffektivitäten und mögliche Verdunstungsverluste berücksichtigt. Die Berechnung wird für eine bestimmte Chargenanzahl bzw. Anzahl von Betriebstagen oder bestimmte Anzahl der Austauschvorgängen von Spülbädern realisiert.
Abschließend werden errechnete Ergebnisse des Spülens im durchflußlosen Spülsystem mit denen im Durchflußsystem verglichen. Das durchflußlose System ist vorteilhafter, da es bei gleicher Spülqualität wesentlich zur Herabsetzung des Wasserverbrauchs und zur Erhöhung der Konzentration der aus dem Spülprozeß austretenden Lösung kommt.