Bericht aus Indien

Abb. 1: Verarbeitete Wärmebilder einer lackierten Probe, die (a) 6 Tage, (b) 8 Tage, (c) 13 Tage und (d) 15 Tage lang in Kochsalzlösung gelagert wurde

Wissenschaftler an der Universität Waikato in Neuseeland haben mit Hilfe der Impulsthermografie ein Verfahren zur automatisierten Erkennung und Quantifizierung des Beginns und des Wachstums von Unterbodenschutzkorrosion entwickelt. Mit Hilfe eines neuartigen Algorithmus wurde die Korrosion in einer Vielzahl von Baustahlproben, die drei verschiedenen korrosiven Umgebungen ausgesetzt waren, selbstständig erkannt. Mit Hilfe von Wärmebildern, die von einer Mikrobolometer-Infrarotkamera aufgenommen wurden, konnte die Methode das Wachstum der Korrosion unter Beschichtungen genau und zuverlässig erkennen, quantifizieren und überwachen. Das Ausmaß der Korrosion wurde mit einer Genauigkeit von 3 % absoluter Abweichung im Vergleich zum tatsächlichen Ausmaß angegeben.

Mit der neuen Methode konnte das Ausmaß der Korrosion bei Proben mit Blasenbildung unter der Beschichtung nicht genau erkannt werden. In solchen Fällen wird davon ausgegangen, dass die Beschichtung versagt hat. Die Blasen sollten anhand der thermischen Daten oder durch Sichtprüfung identifiziert und die Beschichtung repariert werden, statt den Verlauf der Korrosion zu verfolgen. Die Impulsthermografie ermöglicht eine umfassendere Inspektion von Bauteilen, da ein hochqualifizierter Bediener keinen großen Datensatz mehr prüfen muss.

100 Jahre SKF in Indien

Abb. 2: Sven Wingquist, Erfinder des zweireihigen Pendelkugellagers

Die Aktiebolaget Svenska Kullagerfabriken wurde am 16. Februar 1907 in Säve Strandgata, Gothenburg gegründet. Sven Wingquist, Erfinder des zweireihigen Pendelkugellagers, war eines der Gründungsmitglieder und der erste Geschäftsführer (Abb. 2). Schon im Jahr 1912 wurde in Indien ein Vertreter bestellt und im Jahr 1923 eine Zweigstelle in Kalkutta eröffnet, die auch Burma (heute Myanmar) abdeckte. SKF feiert aktuell sein 100-jähriges Bestehen in Indien. Als führender Anbieter von Lagern und Einheiten, Dichtungen, Schmierungen, Zustandsüberwachung und Dienstleistungen spielt SKF (nicht nur) in Indien eine wichtige Rolle in der Industrie. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen in Indien 2600 Mitarbeiter, betreibt sechs Produktionsstandorte, acht Vertriebszentren und vier Fabriken sowie ein landesweites Lieferanten- und Händlernetz. Darüber hinaus verfügt SKF in Indien über ein Global Technical Centre für „end-to-end“ technische und technologische Lösungen.

Veranstaltungen

Die Indian Paint Association (IPA), der Spitzenverband der indischen Farben- und Lackindustrie, die rund 8 Milliarden US-Dollar Umsatz erwirtschaftet, organisierte mit der indischen Lackkonferenz in Goa im Januar 2023 die größte Fachveranstaltung der indischen Farben- und Lackindustrie. Die IPA-Konferenz findet alle zwei Jahre statt. Etwa 700 Delegierte und mehr als 40 Diskussionsteilnehmer, darunter führende Geschäftsleute, Technologiespezialisten und andere Fachleute, tauschten ihre Ansichten zu einer Reihe relevanter Themen der Branche aus. Ziel war ein strategisches Konzept für ein nachhaltiges Wachstum des Sektors in der heutigen dynamischen Zeit.

Die Surface & Coating Expo der Confederation of Indian Industry steht noch bevor. Es ist die größte und exklusivste Veranstaltung Indiens mit den Schwerpunkten Oberflächentechnik, Vorbereitung, Beschichtungen, Veredelung, Korrosionsschutz, Umwelttechnik und Technologien. Die 4. Ausgabe der Surface & Coating Expo 2023 (SCE2023) wird vom 29. Juni bis 1. Juli 2023 im Chennai Trade Centre stattfinden. Eine 2-tägige internationale Konferenz über Oberflächen und Beschichtungen sowie eine 2-tägige Technologiekonferenz über Galvanotechnik bilden die Schwerpunkte dieser hoch angesehenen Veranstaltung.

Sonstiges

Indien gehört mittlerweile zu einem der zehn wichtigsten Länder für die Installation von Industrierobotern. Innerhalb von fünf Jahren hat sich der betriebliche Bestand an Industrierobotern mehr als verdoppelt und liegt mittlerweile bei mehr als 40.000 Einheiten. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 16 % seit 2016. Die Roboterdichte, die die Anzahl der Industrieroboter pro 10.000 Arbeitern misst, erreichte im Jahr 2021 148. Neben der Automobilindustrie gehören zu den weiteren bedeutenden Käufern von Robotern die Metallindustrie, die Gummi- und Kunststoffindustrie und die Elektro- und Elektronikindustrie. Weitere Zahlen: In Indien sind im Monat 759 Millionen Internetnutzer aktiv, bis 2025 wird ihre Zahl voraussichtlich 900 Millionen erreichen.

Die Automobilhersteller sehen ein hohes Wachstumspotenzial auf dem indischen Markt für Elektrofahrzeuge. Mercedes-Benz, Indiens größte Luxusautomarke, geht davon aus, dass batterieelektrische Fahrzeuge bis 2027 25 % des Gesamtabsatzes in Indien ausmachen werden. Allerdings haben nur fünf der zehn größten indischen Automobilhersteller Elektroautos im Angebot, darunter Tata, Hyundai, Mahindra, Kia und MG Motors.