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Freitag, 23 Juni 2023 10:23

20. Norddeutscher Galvanotag

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Geschätzte Lesezeit: 2 - 4 Minuten
Die 20. Auflage des Norddeutschen Galvanotags war besser denn je besucht Die 20. Auflage des Norddeutschen Galvanotags war besser denn je besucht

Der Norddeutsche Galvanotag fand am 11. Mai 2023 schon zum 20. Mal statt. Wie gewohnt, traf sich die norddeutsche Galvanobranche in Hannover-Altwarmbüchen zum Branchenaustausch.

Andreas Schütte von der DGO hielt eine Ansprache anlässlich des JubiläumsAndreas Schütte von der DGO hielt eine Ansprache anlässlich des JubiläumsZum Auftakt gab es einen kleinen Sektempfang, um das Jubiläum zu feiern. Tagungsleiter Rudi Fließwasser von der Bezirksgruppe Nord konnte in diesem Jahr über 80 Teilnehmer begrüßen – ein Höchststand. Bevor es mit den Vortragsblöcken los ging, brachte Andreas Schütte die Grüße und Glückwünsche des DGO-Vorstands in einer kleinen Ansprache zum Ausdruck. Als weiterer Ehrengast konnte Dr. Daniel Meyer von der DGO begrüßt werden.

Danach folgten wie gewohnt die beiden Themenböcke Praktische Galvanotechnik, moderiert von Thomas Kruggel von der DGO-Bezirksgruppe Bielefeld und Nachhaltigkeit, moderiert von Andreas Zahl von der DGO-Bezirksgruppe Nord.

Abluft nach dem Stand der Technik hieß der erste Vortrag, den Patric Hering von der Airtec Meucu GmbH in Elsdorf hielt. Zunächst ging der Referent auf die unterschiedlichen Arten der Absaugung (ein- oder beidseitig) ein. Das Push-Pull System wird nicht mehr empfohlen. Anhand von Negativ- und Positivbeispielen wurden Planungsmöglichkeiten bis hin zur Kaminhöhe aufgezeigt.

Um Abluft ging es im Vortrag von Patric HeringUm Abluft ging es im Vortrag von Patric Hering

Eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten (Wärmerückgewinnung, Gleichrichterkühlung, Abluftreinigung, etc.) wurden auch aus genehmigungsrechtlicher Sicht diskutiert.

Zweiter Referent war Joachim Kraft von MacDermid Enthone zum Thema „Die Herausforderungen beim Ersatz von Chromtrioxid in der Hartverchromung“. Nach einem kurzen Einblick in die aktuelle REACh-Situation erläuterte Joachim Kraft, warum es so schwierig ist, für Hardchrom Alternativen zu finden. Hierzu beschrieb er die Schichteigenschaften von Hartchrom aus sechswertigen Bädern und verglich sie mit dem Stand eines dreiwertigen Elektrolyten. Die dreiwertigen Elektrolyte scheiden Chrom mit Makrorissen ab, die bis auf den Grundwerkstoff gehen, sodass hier zwar relativ harte Schichten abgeschieden werden, die jedoch keinen Schutz gegen Grundmetallkorrosion bieten können. Abschließend kam der Referent zum Fazit, dass für jeden Anwendungsfall zur Hartverchromung eine eigene Alternative gefunden werden muss.

 

Allgegenwärtiges Thema: Über den Ersatz von Chrom-trioxid in der Hardverchromung sprach Joachim Kraft von MacDermid EnthoneAllgegenwärtiges Thema: Über den Ersatz von Chrom-trioxid in der Hardverchromung sprach Joachim Kraft von MacDermid Enthone

Rowena Duckstein vom Fraunhofer Institut für Schicht- und Oberflächentechnik (IST) schloss den ersten Vortragsblock mit dem Thema „Einsatz digitaler Methoden zur Unterstützung der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele“ ab. Nach kurzer Vorstellung des Fraunhofer IST sowie der Arbeitsgruppe Galvanotechnik und nasschemische Prozesse ging die Referentin auf die Fragen ein, warum Nachhaltigkeit wichtig ist und wie digitale Werkzeuge dabei unterstützen können, die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Hierzu wurden modell- und datenbasierte Methoden als Grundlage für die Entwicklung intelligenter Dienste vorgestellt und anhand folgender Umsetzungsbeispiele aufgezeigt:

  • Testumgebung einer Galvanikproduktionslinie
  • Modell-basierte Elektrolytanalyse und-Steuerung
  • Von den Daten zur Entscheidung zur Maßnahme am Beispiel der Ökobilanzmodellierung.

Die Pause bot wieder Gelegenheit zum Networking und Erfahrungsaustausch bei Kaffee, Brot und Kuchen.

Um Nachhaltigkeit ging es bei Rowena Duckstein vom Fraunhofer ISTUm Nachhaltigkeit ging es bei Rowena Duckstein vom Fraunhofer IST

 

Klimabilanz und CO2-Fußabdruck bestimmten den Vortrag von Dr. Anna Theresa Schmidt von SchlötterKlimabilanz und CO2-Fußabdruck bestimmten den Vortrag von Dr. Anna Theresa Schmidt von Schlötter

Den zweiten Vortragsblock nach einer Pause eröffnete Dr. Anna Theresa Schmidt von der Dr.-Ing. Max Schlötter GmbH & Co. KG. Sie berichtete über die Erstellung eines CO2-Fußabdrucks. Viele Unternehmen werben heute mit Klimaneutralität. Doch wie sieht der Weg dahin eigentlich aus? Anhand eines Beispiels zeigte die Referentin auf, wie der Weg von der Planung zu einem „Corporate Carbon Footprint“ (CCF) aussieht und welche Resultate man daraus ziehen kann. In der Industrie spielen die Scope 3-Emissionen häufig eine bedeutende Rolle (etwa 70 %), weshalb bei der Erstellung des CCF sowohl Scope 1, Scope 2 und Scope 3-Emissionen betrachtet werden sollten. Eine sehr komplexe Materie, die vielen Unternehmen noch viele Kopfschmerzen bereiten wird.

Der zweite Themenblock wurde von Jörg Martin, Galvimax GmbH, beendet. Sein praxisbezogener Vortrag lautete: „Positive Wertschöpfung – Zukunft gestalten“. Zunächst definierte der Referent den Begriff „Wertschöpfung“ und dessen Zielsetzung. Danach zeigte er unternehmerische Lösungsansätze anhand einiger Beispiele auf. Hier ging er auf die Administrationsstruktur, die Mitarbeiterqualifikation, den Einkauf, die Vorbehandlung zum Beschichten und die Gleichrichtertechnologie ein. Sein Fazit: An allen genannten Positionen gibt es Potential, die Wertschöpfung des Unternehmens zu „Boosten“.

Abschiedsgeschenk: Tagungsleiter Rudi Fließwasser (r.) hört auf und erhielt einen PräsentkorbAbschiedsgeschenk: Tagungsleiter Rudi Fließwasser (r.) hört auf und erhielt einen Präsentkorb

Rudi Fließwasser beendete die Tagung mit einem kurzen Resümee und teilte mit, sich aus der aktiven Organisation in der DGO zurückzuziehen. Dies wurde vom Auditorium mit Bedauern aufgenommen, denn Fließwasser hat die 20 Norddeutschen Galvanotage von Anfang an begleitet und der Veranstaltung mit seinem freundlichen, verbindlichen Wesen ein positives Gesicht gegeben. Zum Dank für seinen ehrenamtlichen Einsatz übergaben ihm Thomas Kruggel und Andreas Zahl einen Präsentkorb mit Wein und italienischen Leckereien im Namen der DGO.

Der nächste Norddeutsche Galvanotag ist für den 23.05.2024 geplant.

Fotos: DGO

Weitere Informationen

  • Ausgabe: 6
  • Jahr: 2023
  • Autoren: Andreas Zahl

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