Entscheidungen treffen und die Sache mit der KI

Mein Redaktionsplan war für den Dezember, der Jahreszeit im Hohen Norden entsprechend, weiß wie Schnee … Was tun? Nachdem KI in aller Munde ist und in unendlichen vielen Nachrichten, in Social Media sowie in der Arbeitswelt kaum noch wegzudenken ist, hatte ich einen Gedanken: „Mach’s dir einfach und lass die KI deinen Text schreiben“ gesagt, getan.

Hat es mich überzeugt?

Siehe Fazit am Ende des Textes …

Wird es Sie überzeugen? Ich bin neugierig! Lassen Sie uns Ihre Meinung zukommen …

Also, dann starten wir einmal mit der KI-Schreibesoftware.

Variante 1

Ich gebe ein ins Textfeld: „Schreibe einen Artikel zum Thema Entscheidungen treffen und zu viele Informationen“

Hier einige Takte aus dem ersten Entwurf:

Titel: „Entscheidungen treffen: Warum zu viel Information hinderlich sein kann“

Einer der vielen Prozesse, mit denen wir uns täglich beschäftigen, ist die Entscheidungsfindung. Von der Auswahl unseres Outfits für den Tag bis zur Wahl, in welche Richtung wir unsere Karriere lenken - das Treffen von Entscheidungen ist ein integraler Bestandteil unseres täglichen Lebens. In Zeiten des Internets und der wachsenden Informationsflut sollten diese Entscheidungen eigentlich erleichtert werden. Aber ist das wirklich der Fall? In zahlreichen Studien wurde festgestellt, dass zu viele Informationen bei der Entscheidungsfindung eher hinderlich sein können. Doch wie kommt das zustande? Die kognitive Belastung (...) ist einer der Hauptgründe, warum sie Entscheidungen erschweren können. Unser Gehirn hat nur eine begrenzte Kapazität. Wenn es mit zu vielen Informationen überflutet wird, kann es leicht überfordert werden und wir fühlen uns gestresst und verwirrt. Dies kann dazu führen, dass wir Entscheidungen aufschieben oder sogar ganz vermeiden. (….)

Mein erster Eindruck?

Ein sehr langatmiger Text. Verschachtelte Satzstrukturen. Dabei muss sich der geneigte Leser, die informationshungrige Leserin beim Nachdenken ziemlich anstrengen. Gut.

Variante 2

Dann dieselbe Aufgabe für meine KI-Software. Jetzt aber der Text für die Zielgruppe „Teenager“. Hier das Ergebnis:

Hallo Teens!

In der heutigen Informationsgesellschaft ist Zugang zu Wissen und Information leichter und schneller denn je. Unser Smartphone ist nur einen Klick von Antworten auf jegliche Fragen, die wir haben könnten, entfernt. Aber hat dich jemals jemand gefragt, ob zu viele Informationen schaden könnten?

Du kennst das Sprichwort „Wissen ist Macht“, oder? Aber höhere Macht bedeutet auch höhere Verantwortung. Zu viele Informationen können auch unglaublich überwältigend sein. Es ist wichtig, über den unkontrollierten Konsum von Informationen nachzudenken, denn zu viel davon kann tatsächlich zu falschen Entscheidungen führen.

Es ist notwendig zu lernen, wie man richtig mit dem ständigen Informationsstrom umgeht. Hier sind ein paar Tipps, wie man das machen kann: (….)

1.  Informiere dich von seriösen und vertrauenswürdigen Quellen, nicht nur von Social Media Posts und Trends.
2.  Nimm dir hin und wieder eine Auszeit von der digitalen Welt, um den „digitalen Lärm“ zu reduzieren.
3.  Informiere dich selektiv: Konzentriere dich auf die Themen, die wirklich auf dein Leben anwendbar sind und dich interessieren.
4.  Denke kritisch nach: Überprüfe Fakten und Quellen, bevor du sie als Wahrheit annimmst.

Denk daran, dass weniger manchmal mehr ist, vor allem, wenn es um Informationen geht. Nutze das Internet und seine Quellen weise, um entscheidungsorientiertes und kritisches Denken zu fördern. Bleib informiert, aber überinformiere dich nicht!

Und mein Eindruck:

leicht leserlich, gut übersichtlich, gute und klar formulierte Tipps. So schnell gebe ich mich nicht zufrieden. Sondern überlege weiter. Was spuckt die KI noch aus?

Variante 3

Darum kommt die nächste Variante des KI-Textes, speziell für meine Lieblingskunden, junge Teamleitungen, verfasst:

Titel: Die Gefahr von Informationsüberflutung für junge Teamleiter: Wie zu viel Information falsche Entscheidungen fördert

Im digitalen Zeitalter ist Information Macht. Als junger Teamleiter sind Sie bestrebt, möglichst viel zu lernen und genügend Informationen zu sammeln, um innovative Lösungen zu entwickeln und informierte Entscheidungen zu treffen. Allerdings kann „zu viel“ Information problematisch sein und zu Fehl-
entscheidungen führen. Dieses Phänomen wird als Informationsüberflutung bezeichnet und ist ein dringliches Problem, das angegangen werden muss (…).

Wie können junge Teamleiter mit der Informationsüberflutung umgehen?

1.  Selektive Datenerfassung: Nicht alle Daten und Informationen sind gleich relevant. Lernen Sie, zu filtern und nur die Informationen zu sammeln, die Sie wirklich benötigen.
2.  Nutzung von Technik: Nutzen Sie technologische Lösungen, um Informationen zu filtern, zu organisieren und zu analysieren.
3.  Effektives Zeitmanagement: Planen Sie ausreichend Zeit ein, um Informationen zu verarbeiten und Entscheidungen zu treffen (...).

Mein Fazit:

Die KI geht auf die Sprache der jeweiligen Zielgruppe ein und spricht auch entsprechend per Du oder Sie an. Je klarer ich die Aufgabe für die KI formuliert habe, desto spitzer und besser der Text. Trotzdem hat die gewünschte Leseleichtigkeit laut der Flesch-Formel* den gewünschten Wert zwischen 60 und 80 Punkten bei allen 3 Texten nicht erreicht. Ähnliche Texte kann man in einer durchschnittlichen Zeitung finden und entsprechen dem Stand in der Mittelschule. Meine Entscheidung, wie ich künftige Texte für die Galvanotechnik schreiben will? Zum Ideen sammeln ist die KI wunderbar geeignet. Sie spart eine Menge Zeit bei der Suche nach Inhalten. Die vorgeschlagenen Texte werde ich trotzdem nicht 1:1 übernehmen. Da steckt in meinem Hirn viel mehr Know-how. Und mein Schreibstil ist anders.

Und jetzt meine Fragen an Sie:

• Welche Erfahrungen haben Sie mit KI?
• Welche Aha-Momente haben Sie zu den obigen Textentwürfen der KI?

Schreiben Sie uns!

*Der Flesch-Index beurteilt die Lesbarkeit eines Texts