Vier fragen an ... Marco Poretti

Herr Poretti, Ihr Unternehmen vertreibt Pumpen und Filter an Galvanikbetriebe. In welche Märkte liefern Sie Ihre Produkte?

Wir verkaufen in über 50 verschiedene Länder der Welt. Europa bleibt der Referenzmarkt mit Deutschland, das zusammen mit Italien unser Hauptmarkt ist. Die USA und Brasilien sind Märkte, die seit Jahren von Einzelhändlern in der Region bedient werden, während wir in den letzten Jahren besonderes Augenmerk auf die Entwicklung der östlichen Märkte gelegt haben, insbesondere auf Indien und die Länder im Raum Indochina, mit guten Ergebnissen und Aussichten.

»Deutschland ist neben Italien unser Hauptmarkt!«

Wie entwickelt sich das Geschäft in Deutschland?

Nach Corona erholte sich der Markt unerwartet schnell und wir erreichten 2022 praktisch die Umsatz­ergebnisse von vor der Krise. Doch mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine und dem Anstieg der Energiekosten sowie dem Beginn der internationalen Krise hatten wir 2023 einen leichten Umsatzrückgang. Wir können dank des Know-hows, das wir in 50 Jahren Tätigkeit entwickelt haben, mit unseren Wettbewerbern in Deutschland konkurrieren. Für uns spricht auch, dass wir in der Lage sind, unsere Pumpen und Filter an die verschiedenen spezifischen Kundenbedürfnissen anzupassen. Unsere oft maßgeschneiderten Lösungen haben auch ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine und dem Anstieg der Energiekosten sowie dem Beginn der internationalen Krise hatten wir 2023 einen leichten Umsatzrückgang

Unser Geschäft in Deutschland wurde immer von verschiedenen Händlern oder Herstellern von Galvanikanlagen in ganz Deutschland vertreten. Um unseren Partnern und den Endverbrauchern einen besseren Service und mehr Unterstützung bieten zu können, ist uns zunehmend bewusst geworden, dass wir jemanden brauchen, der das Unternehmen hier vertritt und sich um die verschiedenen Bereiche kümmert, in denen unsere Produkte benötigt werden. Salvatore Bongiorno ist seit etwa zwei Jahren unser Vertreter hier in Deutschland. Er kennt unsere Produkte und hat einen langen technischen Hintergrund im Verkauf chemischer Produkte und Anlagen in der Galvanotechnik. Er ist in Deutschland aufgewachsen und spricht perfekt Deutsch und Italienisch.

Ein weiterer Geschäftszweig ist die Metallrückgewinnung. Sehr vielversprechend, da Metalle immer teurer werden. Wie sehen Sie das?

Wir haben zwei Hauptmärkte. Das Galvanik- und Leiterplattengeschäft sowie das Schmuckgeschäft. In den letzten zehn Jahren haben wir Maschinen entwickelt, um Edelmetalle wie z. B. Gold, Silber, Palladium und andere Metalle aus dem Prozess zurückzugewinnen. Dabei handelt es sich um Abfälle aus dem Prozess: Pulver und Teile, die im Prozess verbleiben und von unseren Maschinen zurückgewonnen und wiederverwendet werden können. Das ist ein großer Vorteil für unsere Kunden. Es ist ein Markt, der in den letzten Jahren stark gewachsen ist. Die Schmuckindustrie ist in Südostasien und im Nahen Osten stark vertreten.

La Fonte gibt es seit 1975. Erzählen Sie doch etwas über die Geschichte Ihrer Firma

Unser Unternehmen wurde von meinem Vater gegründet. Die Idee entstand, als er zusammen mit Antonio Andriolo und einem weiteren Freund am Lago Maggiore war, wo die drei Freunde gerne die Sommerwochenenden mit ihren Familien verbrachten. Einer der drei hatte bereits Erfahrungen in der Galvanikbranche und wollte etwas im Bereich Filtration machen. Von da an ging es los. Antonio, der bis 2021 Teilhaber unseres Unternehmens blieb, hat sich immer mit dem Gießen der verschiedenen Kunststoffteile der Anlagen beschäftigt, während der andere Freund beschloss, das Unternehmen kurz nach der Gründung zu verlassen. Meine Geschwister Sonia, Andrea und ich begannen in den späten 1980er Jahren im Unternehmen zu arbeiten. 2021 wurden wir Eigentümer des Unternehmens.