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Montag, 03 Juli 2023 16:28

Allzeithoch für Robotik und Automation

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Geschätzte Lesezeit: 2 - 4 Minuten
Frank Konrad, Vorsitzender des Fachverbandes Robotik und Automation im VDMA Frank Konrad, Vorsitzender des Fachverbandes Robotik und Automation im VDMA Bild: VDMA

Die industrielle Sparte der deutschen Robotik und Automation liefert laut dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) einen aktuellen Rekord. Die Branche prognostiziert für 2023 eine Umsatzsteigerung von 13 % auf 16,2 Mrd. €.

Bereits 2022 verzeichneten Unternehmen ein Umsatzplus von 5 % auf 14,3 Mrd. €. Frank Konrad, Vorsitzender VDMA Robotik und Automation, konstatiert: „2023 dürfte das bisherige Rekordergebnis aus dem Jahr 2018 von 15,1 Mrd. € Euro nochmals deutlich übertreffen. In der Pandemie haben die Anbieter große Orderbestände aufgebaut, die mit den nachlassenden Engpässen in den Lieferketten schrittweise abgearbeitet werden.“

Das Segment ‚Industrielle Bildverarbeitung‘ legte 2022 um 11 % zu: Der Branchenumsatz erreichte 3,4 Mrd. €. Für 2023 prognostiziert die Studie ein Plus von 7 %. Das entspricht einem Umsatz von 3,6 Mrd. €.

Das Segment ‚Integrated Assembly Solutions‘ verzeichnete im Vorjahr einen Zuwachs von 5 % auf 7,4 Mrd. €. Hier rechnet die Branche mit einem Umsatzplus von 17 % auf 8,7 Mrd. Euro. Die ‚Robotik‘ stieg um 1 % auf 3,5 Mrd. €. Für 2023 wird ein Zuwachs von 12 % auf 3,9 Mrd. € erwartet.

China auf der Überholspur

Weltweit wurden 2022 laut Weltroboterverband IFR rund 500.000 Industrieroboter installiert – etwa doppelt so viele wie sieben Jahre zuvor. Der internationale Automationswettlauf spiegelt sich in der Roboterdichte: China hat mit 322 Einheiten pro 10.000 Mitarbeiter der verarbeitenden Industrie 2021 die USA (274 Einheiten) überholt. VDMA Robotik und Automation prognostiziert, dass China bei der Roboterdichte Deutschland 2023 überholen und einen höheren Automatisierungsgrad aufweisen wird. „Wir begrüßen die Initiative des Zukunftsrats des Bundeskanzlers, die Robotik und Automation in Deutschland zu stärken“, so Frank Konrad. „Angesichts der neuen Herausforderungen bleibt im internationalen Wettbewerb keine Zeit, sich auszuruhen.“

Transformation treibt die Nachfrage

Schwarzkopf PatrickPatrick Schwarzkopf, Geschäftsführer VDMA Fachverband Robotik und Automation - Bild: VDMAAutomation spielt im produzierenden Gewerbe und auch im Dienstleistungssektor eine Schlüsselrolle. 70 % der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung werden heute in den Dienstleistungsbereichen generiert. Servicerobotik wird benötigt, um trotz Personalknappheit produktiv zu bleiben. In der Fertigung wird die Nachfrage nach Robotik und Automation ebenfalls von starken Transformationstrends getrieben: Das gilt etwa für neue Fertigungstechniken bei Elektroautos. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien für den Klimaschutz setzt die kostengünstige und hoch automatisierte Massenproduktion von Green-Tech-Produkten wie Brennstoffzellen voraus. Über alle Branchen hinweg geht es darum, nachhaltiger zu wirtschaften, in Europa wettbewerbsfähig zu produzieren und den Mangel an Fachkräften zu kompensieren. Alle genannten Trends spiegelten sich deutlich auf der Messe ‚automatica 2023‘ vom 27. bis 30. Juni 2023 in München. Die internationale Leitmesse für intelligente Automation und Robotik bildet die komplette Wertschöpfungskette ab: von Komponenten bis zu Systemen, Dienstleistungen zu Applikationen für alle produzierenden Branchen.

Neues VDMA-Strategiepapier

Mit dem Strategiepapier ‚Robotik und Automation 2028‘ unterstützt der VDMA die Innovationsziele des Zukunftsrats des Bundeskanzlers. Es zeigt die Schlüsselrolle von Robotik und Automation für die Transformation des Wirtschaftsstandorts Deutschland auf. „Die Volkswirtschaften in Asien und Nordamerika, bauen gezielt globale Technologieführer auf und liefern sich einen Wettlauf um Marktanteile“, sagt Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer VDMA Fachverband Robotik und Automation. „Diese Länder stärken ihre Robotik-Champions durch staatliche Subventionen, Wagniskapital und Industriepolitik. Deutschland muss mit einer ambitionierten Strategie in die Umsetzung kommen, um an der Weltspitze zu bleiben.“

Laut Strategiepapier werden Robotik und Automation als Schlüsseltechnologien massiv beschleunigt. Dafür hat sich der VDMA-Fachverband folgende Ziele gesetzt:

  • Als Technologieführer für Industrie-Roboter wächst die deutsche Robotik und Automation bis 2028 schneller als der vergleichbare Weltmarkt.
  • In der professionellen Service-Robotik wird Deutschland bis 2028 Technologieführer und skaliert diese erfolgreich im europäischen und internationalen Markt, zum Beispiel in der Laborautomation, Transport und Logistik oder in der Hotellerie.

Der VDMA empfiehlt, Konsortien zu bilden, um innovative Anwendungen der Robotik und Automation erfolgreich am Markt zu skalieren, etwa in der Brennstoffzellenproduktion. Einfache Datenintegration für das produzierende Gewerbe über ein skalierungsfähiges Datenökosystem (Manufacturing-X) könne KI-Potenziale schneller erschließen. Die Spitzenforschung soll durch Anwendung und Skalierung im Mittelstand gestärkt werden. Die Forschungsfelder Robotersicherheit, Mensch-Roboter-Kollaboration und Künstliche Intelligenz (KI) sollten ausgebaut, eine Verdopplung der Studienplätze in Robotik und Automation an den Hochschulen angestrebt werden. Auch wird die verpflichtende Einführung eines Schulfachs Technik angeregt und empfohlen, Investitionsanreize für die Anwender von Robotik und Automation zu setzen. Günstigere Finanzierungskonditionen und besserer Zugang zu Wagniskapital für die Anbieter von Robotik und Automation seien geboten.

Deutschland und Europa seien laut Frank Konrad „einem aggressiven globalen Standortwettbewerb ausgesetzt“. Die industriepolitischen Eingriffe führender Wettbewerbsnationen führten zu signifikanten Nachteilen, die die Resilienz heimischer Produktionskapazitäten massiv gefährden. „Die erfolgreiche Skalierung von Zukunftstechnologien wie Brennstoffzellen/Elektrolyseuren, Photovoltaik oder Wärmepumpen, benötigt konsequente industrie-, finanz- und steuerpolitische Antworten auf den globalen Standortwettbewerb“, so Konrad. „Wir müssen jetzt handeln, sonst wird es keine Produktion dieser Zukunftstechnologien in Deutschland geben.“

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