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BIA setzt Pilotprojekt zur...
Im Jahr 2022 erst hatte der Automobilzulieferer BIA eine der modernsten Galvaniklinien Europas in seinem Solinger Stammwerk in Betrieb genommen. Hintergrund des kompletten Neubaus war die Modernisierung der Anlagentechnik sowie die Integration...
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Wabtec und der indische Eisenbahnsektor
Die Wabtec Corporation, ursprünglich im Jahr 1869 von Thomas Edison, Louis Faiveley und George Westinghouse als Westinghouse Air Brake Co. gegründet, hat eine der größten ausländischen Direktinvestitionen im Eisenbahnsektor in Indien getätigt. Wabtec, deren Produktionskapazitäten in Indien gewachsen sind, plant, Indien zum Produktionszentrum für den Export von Diesellokomotiven, elektrischen Komponenten und einer Reihe anderer Produkte zu machen. Wabtec unterhält eine Fertigungsstätte für Diesellokomotiven in Marhowra im nördlichen Bundesland Bihar und ein Drittel seines weltweiten Ingenieurteams ist in Indien stationiert.
Das Team prüft Komponenten, digitale Lösungen, Gleisinstandhaltung und Elektrifizierung über Ländergrenzen hinweg. Außerdem hat Wabtec zwei Lokomotiv-Wartungshallen in Roza, Uttar Pradesh und Gandhidham, Gujarat sowie mehreren anderen Standorten im ganzen Land. Wabtec’s India Technology Center wurde im Oktober 2021 in Bengaluru eingeweiht. Im Januar wurde das Geschäft mit Eisenbahn-Reibbelägen von Masu für 34 Mio. Dollar übernommen, um das Bremsengeschäft zu stärken. Derzeit liefert das Unternehmen Bremssysteme für indische Lokomotiven und LHB-Wagen.
ZF expandiert in Indien
Die Gruppe ZF Friedrichshafen hat sich verpflichtet, in den kommenden zehn Jahren mehr als 200 Mio. Euro in Indien in die Nutzfahrzeugsparte zu investieren. Sie wird in Orgaddam am Stadtrand von Chennai einen neuen Produktionsstandort errichten, der für das produktionsbezogene Anreizprogramm (Production-Linked Incentives) der indischen Regierung ausgewählt wurde.
ZF beschäftigt in Indien schon 6500 Mitarbeiter in allen Geschäftsbereichen. Allein für die Commercial Vehicle (CV)-Division hat ZF 300 Software-Ingenieure eingestellt, die eine entscheidende Rolle für die Zukunft der Mobilität spielen werden, und das Unternehmen ist dabei, ein neues Werk zu errichten, um in diesem Jahrzehnt zu wachsen.
All-in-One-Beschichtungssystem von Sifco
Sifco ASC aus Independence, Ohio, ist mit Sifco India auch im indischen Ahmedabad tätig. Der Global Player im Bereich der selektiven Galvanotechnik hat mit dem Advanced Solution Control System (ASCS) ein neues tragbares All-in-One-Beschichtungssystem mit tropffreier Technologie auf den Markt gebracht.
Dank der tropffreien selektiven Beschichtung fließen alle chemischen Lösungen durch die sogenannten SmartWerkzeuge und saugen sich voll, bevor sie in das Lösungsmanagementsystem des Wagens zurückgeführt werden – direkt an der Oberfläche des Werkstücks. Das Ergebnis ist eine sauberere, umweltfreundlichere und von Natur aus sicherere Arbeitsumgebung.
Dieses innovative System ist vollständig transportabel und kann direkt zum jeweiligen Teil oder zur jeweiligen Komponente gebracht werden. Neben der Steigerung des Durchsatzes und der Produktivität bietet das verringerte ergonomische Risiko auch große Sicherheitsvorteile für Bediener und Mitarbeiter. Die Belastung durch Dämpfe und Chemikalien wird erheblich reduziert und die Abfallmenge verringert, da weniger Abdeckungen, Abdeckmaterialien und Reinigungsmittel benötigt werden. Durch eine stärkere Automatisierung können die Zykluszeiten optimiert werden, Daten werden in Echtzeit aufgezeichnet, die Wiederholbarkeit von einem Techniker zum nächsten wird erhöht und menschliche Fehler werden minimiert.
Das ASCS ist derzeit in zwei Größen, Nano und Prime, erhältlich. Beide wurden entwickelt, um die bestehenden Vorteile der selektiven Beschichtung weiter auszubauen, darunter in-situ-Reparaturen und reduzierte Maskierungs- und Ausfallzeiten. Das manuelle Nano wurde für einfache Arbeiten mit zwei oder weniger Prozessschritten entwickelt und verwendet die TechnoPlate mit ihrem abnehmbaren Regler, der es den Technikern ermöglicht, die Strom- und Spannungswerte kontinuierlich zu überwachen, ohne sich umdrehen zu müssen. Zu den empfohlenen Anwendungen gehören Eloxieren, ZinkNickel, Kadmium und Passivierung.
Das Prime, eine Erweiterung des Nano, ist für komplexere Anwendungen geeignet und kann bis zu neun verschiedene Beschichtungslösungen aufnehmen. Dieses vollautomatische System ist mit einem HMI-gesteuerten Gleichrichter ausgestattet, der es den Technikern ermöglicht, jeden Prozessschritt zu programmieren, den Betrieb kontinuierlich zu überwachen und Daten in Echtzeit zu protokollieren. Der Wagen verfügt außerdem über eine einzigartige Cleaning-in-Place-Funktion, die das potenziell schädliche Vermischen von Chemikalien verhindert. Das Prime nimmt die Stellfläche einer Standardpalette ein.
Sifco Werkzeuge decken eine Vielzahl von Geometrien und Kontaktflächen ab, die von 0,07 dm2 bis zu 1 dm2 reichen. Dafür wurden verschiedene tropffreien Anoden entwickelt. Mit den zum Patent angemeldeten SmartWerkzeugen kann die Ablagerung im Gegensatz zum herkömmlichen Bürstenbeschichtungsverfahren in jeder Ausrichtung plattiert werden – horizontal, vertikal und auf dem Kopf stehend, ohne dass sich die Leistung oder das Ergebnis ändern. Die Werkzeuge können miteinander kombiniert werden, um unendlich formveränderliche, skalierbare Elektroden zu bauen, die auch den spezifischsten Beschichtungsanwendungen gerecht werden.
Der Krieg geht weiter – und doch hat sich so viel verändert
Der schreckliche Krieg in der Ukraine geht weiter, und wie in den meisten früheren Kriegen gibt es Tod, Zerstörung und auch Massaker, wie das Blutbad in Butcha zeigte. Doch manches Kriegsverbrechen lässt sich mit CCTVKameras (Closed Circuit Television) aufklären, die es wie in den meisten europäischen Ländern auch auf vielen ukrainischen Straßen gibt. Auf einer dieser Kameras wurden Bilder von russischen Soldaten aufgenommen, die einen unschuldigen 68-jährigen Ladenbesitzer erschossen. Die russischen Soldaten bemerkten daraufhin das Vorhandensein der CCTV-Kamera und zerstörten sie. Doch die Bilder, die sie aufgenommen hatte, waren viele Kilometer entfernt gespeichert. Kurz gesagt, dank der modernen Technologie gibt es in der modernen Kriegsführung weniger Geheimnisse, und es ist schwieriger, die Gräueltaten zu verbergen, die wir in der Ukraine gesehen haben.
Thomas Imenkämper, Geschäftsführer Vertrieb bei L&R Kältetechnik zur Anlagenmodernisierung und zum Messeauftritt des Unternehmens. Interview: Robert Piterek
Frage: Wir sind auf der Suche nach einem Rezept für eine Elektropolierung für Kupfer und Messing. In alten Fachbüchern finden sich nur Rezepturen auf Chromsäurebasis, worauf wir gerne verzichten würden. Für praktische Tipps wären wir dankbar.
DasUlmer Gespräch 2022 vom 4./5. Mai 2022 in Neu-Ulm mit dem Schwerpunkt „Nachhaltigkeit und Klimaneutralität – Herausforderungen und Chancen für elektrochemische Prozesse und Galvanotechnik“ im Rückblick.
Das Gespenst der Inflation und die Crux mit den Preisen
von Michael HellmuthDie Hydra der Inflation ist zurück und stellt die Oberflächentechnik vor große Herausforderungen. Steigende Energiepreise beschäftigen die energieintensive Branche schon seit geraumer Zeit. Materialknappheit begleitete die Unternehmen auch durch die Corona-Krise. Doch seit dem Ukrainekrieg steigen die Rohstoffpreise rasant. Mittels ERP-Systemen können Galvaniken Preise anpassen und plausibel gegenüber Kunden begründen.
Innerhalb des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Gemeinschaftsprojektes „nextBatt“ sollen ressourceneffiziente Produktionsprozesse für Batterieanoden der nächsten Generation entwickelt werden. Am Fraunhofer-Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP in Dresden wurden dazu neue Materialkombinationen und eine effiziente neue Beschichtungstechnologie erarbeitet, die jetzt in den USA vorgestellt wurde.
Chrom steht für die Vielfarbigkeit seiner Salze und den vielfältigen Einsatz in der Oberflächenbranche. Ob wir morgens mit der Brause duschen, auf dem Smartphone die Mails checken oder ins Auto steigen, überall kommt bislang sechswertiges Chrom zur Erzeugung bestimmter Oberflächeneigenschaften zum Einsatz.
Gemeinsam mit Forschern aus Ulm und Neuchâtel wird die Eidgenössische Material- und Prüfanstalt Empa bald Materialproben auf der Internationalen Raumstation ISS untersuchen. Es geht um superharte und korrosionsfeste Legierungen aus Palladium, Nickel, Kupfer und Phosphor – auch „metallische Gläser“ genannt.